Der deutsche Meister Bayer Leverkusen lanciert die neue Saison so, wie er die letzte mit dem Double veredelt hat: mit einem Titel nach spätem Ausgleich. Die in der letzten Saison einzig im Europa-League-Final von Atalanta Bergamo einmal geschlagene Mannschaft von Captain Granit Xhaka gewann den deutschen Supercup in Leverkusen gegen den VfB Stuttgart dank spätem 2:2-Ausgleich mit 4:3 im Penaltyschiessen.
Stuttgarts Silas verschoss vor gut 30'000 Zuschauern den entscheidenden Versuch, nachdem zuvor sein Teamkollege Frans Krätzig an Leverkusens Goalie Lukas Hradecky hängen geblieben war.
Beim Meister, der aufgrund einer Roten Karte gegen Neuzugang Martin Terrier mehr als eine Halbzeit lang in Unterzahl spielte und erst in der 88. Minute durch Patrick Schick zum Ausgleich kam, waren alle vier Penaltyschützen erfolgreich. Granit Xhaka trat nicht an, stand aber wie fast immer in der Vorsaison über die ganze Spielzeit auf dem Platz. Das Penaltyschiessen folgte direkt nach den 90 ausgeglichenen und über weite Strecken hochstehenden Minuten, in denen Victor Boniface (11. Minute) sowie Enzo Millot (15.) und Deniz Undav (63.) die weiteren Tore schossen.
Bayer Leverkusen - VfB Stuttgart 4:3 n.P. (1:1, 2:2)
30'210 Zuschauer. SR Stieler.
Tore: 11. Boniface 1:0. 15. Millot 1:1. 63. Undav 1:2. 88. Schick 2:2.
Penaltyschiessen: Millot 0:1, Schick 1:1; Demirovic 1:2, Grimaldo 2:2; Krätzig - (Hradecky hält), Garcia 3:2; Undav 3:3, Tapsoba 4:3; Silas - (verschiesst).
Bemerkungen: Leverkusen mit Xhaka. Stuttgart ohne Rieder (Ersatz) und Stergiou (nicht im Aufgebot). 37. Rote Karte gegen Terrier (Leverkusen).
Der Einstand von Nuri Sahin als Trainer von Borussia Dortmund ist geglückt. Schon nach drei Toren durfte der türkische Nachfolger von Edin Terzic ein erstes Mal jubeln. Die Neuzugänge Pascal Gross und Waldemar Anton, der nach der Ecke einschoss, zeichneten für den ersten Treffer verantwortlich. Gross bereitete kurz vor der Pause auch den Treffer von Julian Brandt vor, dazwischen traf Emre Can per Penalty.
In der zweiten Halbzeit drohte die Partie aber noch einmal spannend zu werden. Nachdem Goalie Alexander Meyer beim 1:3 von Phönix Lübeck machtlos gewesen war, knallte ein weiterer Schuss des Fünftligisten ans Gehäuse des BVB-Tors. Wenig später sorgte der eingewechselte Youngster Julien Duranville aber für die vorzeitige Entscheidung.
Goalie Meyer war zur Halbzeit für Gregor Kobel gekommen. Den angeblich künftigen Stammgoalie der Schweizer Nati plagten wie schon in der Vergangenheit Rückenprobleme.
Phönix Lübeck - Borussia Dortmund 1:4 (0:3)
Tore: 3. Anton 0:1. 31. Can (Penalty) 0:2. 45+1. Brandt 0:3. 55. Iloka 1:3. 62. Duranville 1:4.
Mit Ach und Krach schaffte Union Berlin bei Viertligist Greifswald den Sieg in der 1. Runde des DFB-Pokals. Der einzige Treffer des Spiels fiel in der 67. Minute durch Yorbe Vertessen. Der Klub, mit dem Urs Fischer bis zu seinem Rücktritt im letzten Herbst grosse Erfolge feierte, wird neu von Bo Svensson trainiert.
Greifswalder FC - Union Berlin 0:1 (0:0)
Tor: 67. Vertessen 0:1.
Borussia Mönchengladbach übersteht die 1. Runde im deutschen Cup zum Auftakt der Saison 2024/25. Das Team von Trainer Gerardo Seoane schlägt den Drittligisten Erzgebirge Aue nach Rückstand 3:1. Franck Honorat, Luca Netz und Alassane Pléa drehten das Spiel bis zur 70. Minute. Kurz vor der Pause hatte Julian Weigl noch einen Penalty zur möglichen Führung vergeben.
Im Tor der Gladbacher stand der in der letzten Saison lange verletzt gewesene Jonas Omlin. Nico Elvedi fehlte im Aufgebot; deutschen Medienberichten zufolge will der Klub den Schweizer Nationalverteidiger bis zum Transferschluss noch verkaufen.
Erzgebirge Aue - Borussia Mönchengladbach 1:3 (1:1)
Tore: 8. Clausen 1:0. 35. Honorat 1:1. 52. Netz 1:2. 70. Pléa 1:3.
Es ist eines der unattraktiveren Duelle an diesem Pokal-Samstag, jedoch schreibt es eine Geschichte, die es nur in Cup-Wettbewerben geben kann. So musste Étienne Portmann bei Schott Mainz nach einer Stunde ausgewechselt werden, weil die Zwillingsschwester seiner Freundin Portmanns besten Freund heiratet und er der Trauzeuge des Bräutigams ist. Nach der Auswechslung wurde er per Helikopter abtransportiert. Das Spiel endete erwartungsgemäss mit einem Sieg des Zweitligisten beim Fünftligisten.
Schott Mainz - Greuther Fürth 0:2 (0:1)
Tore: 8. Srbeny 0:1. 82. Mustapha 0:2.
In einem der vermeintlich spannenderen Duelle des Nachmittags setzte sich der SC Freiburg im ersten Pflichtspiel unter Trainer Julian Schuster, der von Christian Streich übernommen hat, souverän durch. Durch einen Doppelschlag in der 30. und 34. Minute durch Lucas Höler und Vicenzo Grifo ging der Bundesligist beim VfL Osnabrück, der letzte Saison aus der 2. Bundesliga abgestiegen ist, in Führung.
Nach der Pause sorgte der Ex-St.Galler Junior Adamu mit einem Doppelpack für den Endstand. Einen der Treffer bereitete der eingewechselte Bruno Ogbus bei seinem Debüt für die erste Mannschaft der Freiburger vor. Der 18-jährige Verteidiger war 2022 von GC in die Nachwuchsabteilung der Breisgauer gewechselt.
VfL Osnabrück - SC Freiburg 0:4 (0:2)
Tore: 30. Höler 0:1. 34. Grifo 0:2. 73. Adamu 0:3. 94. Adamu 0:4.
Trotz Chancenwuchers und Rückstand setzte sich Bundesligist Leipzig bei Rot-Weiss Essen locker durch. Nach dem frühen Gegentreffer durch Ramien Safi glich Benjamin Sesko bereits in der 12. Minute aus. Noch vor der Pause brachte Loïs Openda die Gäste dann in Führung. In der Schlussphase sorgten Neuzugang Antonio Nusa und Rückkehrer Xavi Simons für klare Verhältnisse.
Rot-Weiss Essen - Leipzig 1:4 (1:2)
Tore: 2. Safi 1:0. 12. Sesko 1:1. 40. Openda 1:2. 84. Nusa 1:3. 88. Simons 1:4.
Mit Holstein Kiel schaffte auch der siebte am Samstag im Einsatz stehende Bundesligist den Sprung in die 2. Pokalrunde. Der Aufsteiger brauchte dazu jedoch Durchhaltevermögen und auch etwas Glück. Nach der frühen Führung der Gäste konnte Drittligist Alemannia Aachen die Partie nämlich drehen.
Erst in der 82. Minute gelang Kiel-Joker Lasse Rosenboom der Ausgleich, bevor er in der 91. Minute gar noch den Siegtreffer erzielte. Ob dieser auch dem VAR standgehalten hätte, ist unsicher, da Aachens Goalie möglicherweise gefoult wurde. In der 1. Runde des DFB-Pokals ist der Video-Assistent aber nicht im Einsatz.
Alemannia Aachen - Holstein Kiel 2:3 (1:1)
Tore: 16. Machino 0:1. 28. Hanraths 1:1. 60. Benschop 2:1. 82. Rosenboom 2:2. 91. Rosenboom 2:3. (nih/sda)