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Lehmann zu ihrer Nati-Rückkehr: «Ich bin zu 100 Prozent Fussballerin»

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Alisha Lehmann geht ab sofort auch wieder für die Frauen-Nati auf Torejagd.Bild: keystone

Alisha Lehmann zu ihrer Nati-Rückkehr: «Ich bin zu 100 Prozent Fussballerin»

Alisha Lehmann ist wieder Schweizer Nationalspielerin. Der grösste Schweizer Social-Media-Star will wieder mehr als Sportlerin wahrgenommen werden - und zeigt sich selbstkritisch.
14.02.2023, 17:03
Raphael Gutzwiller / ch media
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Alisha Lehmann ist locker drauf. Die Freude, wieder im Nationalteam zu sein, ist auch durch den Livestream spürbar. Die 24-Jährige lächelt viel und sagt in breitem Berner Dialekt: «Ich bin einfach mega happy, wieder in der Nati zu sein.»

Im Trainingslager in Marbella ist Alisha Lehmann wieder im Kreis des Nationalteams dabei. Zum ersten Mal seit sie vor der EM in England im letzten Sommer überraschend eine Nati-Pause eingelegt hat. In der Folge ist viel über sie gesprochen und spekuliert worden. Es wurde gemunkelt, dass sich die Influencerin vermehrt auf die sozialen Medien konzentrieren möchte und dass sie dem Profifussball den Rücken zukehren könnte. Lehmann selber hat lange geschwiegen, in den sozialen Medien aber weiter fleissig Bilder gepostet. Im Bikini in den Ferien, vor dem heimischen Spiegel oder beim Fussballspielen mit ihrem Klub Aston Villa.

Mehr Instagram-Follower als Roger Federer

Nun sitzt die Flügelspielerin an einem Tisch, dahinter prangen die Sponsoren des Schweizerischen Fussballverbandes. Sie wirkt in diesem Kontext so anders als auf Instagram, wo sie ein riesiger Star ist. Alisha Lehmann hat inzwischen sogar die Tennislegende Roger Federer überholt, ihr folgen mehr Menschen als jedem anderen Schweizer Sportstar. Auf Tiktok und Instagram kommt Lehmann zusammengerechnet auf 18.2 Millionen Follower.

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Alisha Lehmann ist bei ihren Fans sehr beliebt.Bild: www.imago-images.de

Doch an ihrer ersten Medienkonferenz als Wieder-Nationalspielerin möchte sie verdeutlichen, dass sie einfach nur eine Profifussballerin ist. Nicht mehr und nicht weniger. Sie sagt: «Ich bin zu 100 Prozent Fussballerin. Nur damit das Mal klar ist.» Von einer möglichen Ablenkung durch die sozialen Medien möchte sie wenig wissen – auch nicht von einer möglicherweise grossen Arbeitsbelastung. Die Vorbereitung der Posts würden ihr abgenommen, sie könne sich ganz auf den Fussball konzentrieren. «Für die sozialen Medien ist nicht so viel Arbeit nötig, wie viele denken.»

Der Grund für die Nati-Pause lässt sie derweil weiter ein wenig im Dunkeln. «Im Leben passieren manchmal Dinge, die man nicht erwartet. Und auch wenn ich in den sozialen Medien viel teile, gibt es Sachen, bei denen ich das Gefühl habe, sie nicht teilen zu müssen. Es gab etwas Persönliches, das ich nur mit Freunden und Familien mitteilen wollte. Es hatte nicht mit Fussball zu tun.»

Die Aufarbeitung der Geschehnisse sieht sie selber als unglücklich an, ihre Kommunikation sei mangelhaft gewesen. Lehmann zeigt sich dabei selbstkritisch und sagt: «Manchmal bin ich nicht die beste Person, wenn es um Kommunikation geht.»

Die zweite Chance für Lehmann

Die neue Nationaltrainerin Inka Grings spricht von einer zweiten Chance, die Lehmann im Trikot der Schweiz erhalten dürfe. «Alisha hat mich angerufen und signalisiert, dass sie sehr gerne wieder für die Schweiz spielen würde. Ich bin glücklich, dass wir mit ihr eine weitere Top-Spielerin dazu bekommen und somit eine weitere Auswahl erhalten.»

Alisha Lehmann of Aston Villa has a strike on goal during the FA Women s Super League match between Brighton & Hove Albion Women and Aston Villa at The People s Pension Stadium on February 12th 20 ...
In England spielt Lehmann für Aston Villa.Bild: www.imago-images.de

Im Trainingslager in Marbella möchte Lehmann ihren Platz im Nationalteam wieder finden. Dort trifft sie auf ihre Ex-Freundin Ramona Bachmann und viele weitere Weggefährtinnen. «Es ist wunderbar, wieder mit den bekannten Gesichtern zusammen zu sein, die ich schon so lange kenne. Ich hoffe, dass wir die Schweiz gemeinsam glücklich machen können.» Am liebsten möchte das Alisha Lehmann in diesem Sommer möglich machen, wenn in Australien und Neuseeland die Weltmeisterschaft stattfindet. (aargauerzeitung.ch)

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29 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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badummmts
14.02.2023 17:54registriert Dezember 2020
Jetzt mal ganz abgedroschen gesagt:
Wenn der Frauenfussball schon niemanden interessiert, dann doch über die Influenzerin schlecht hin Berichten🤷‍♂️. Hat ja auch mit Frauenfussball was am Hut.
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BigMic
14.02.2023 23:34registriert Januar 2014
Die Quali freiwillig nicht mitmachen und wenn dann die Endrunde ansteht ist Sie wieder dabei. Als Mitspiererinn käme ich mir irgendwie verarscht vor. Und jez noch was für mein Blitzquotient: wie kann man nur mit künstlichen Wimpern Fussball spielen?
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Atavar
14.02.2023 19:18registriert März 2020
“100% Fussballerin”
Klar.
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