Sascha Ruefer ist ein Reporter, der polarisiert. Seine oft emotionale Art des Kommentierens wird von manchen Zuschauenden geliebt, von anderen vor dem Bildschirm verachtet.
Nun steht der 51-jährige Ruefer wegen einer Aussage in der Kritik, die gar nie öffentlich wurde. Zumindest nicht offiziell. Aus der Rohfassung der Doku-Serie «The Pressure Game» über die Schweizer Nati liess er eine Passage schneiden, die ihm zu heikel schien.
Das ist Fakt. Wie nun die «Wochenzeitung» enthüllte, soll Ruefer über den Captain der Schweizer Nationalmannschaft den Satz gesagt haben: «Granit Xhaka ist vieles, aber kein Schweizer.»
Das SRF nimmt seinen Mitarbeiter auf Anfrage in Schutz. «Sascha Ruefer hat sich zu keinem Zeitpunkt rassistisch über den Menschen oder die Herkunft von Granit Xhaka geäussert, sondern über ihn als Fussballer und Führungspersönlichkeit gesprochen», betont Susan Schwaller, Chefredaktorin Sport beim SRF.
Ruefer habe im einstündigen Interview differenziert Xhakas Leaderfigur als Captain innerhalb des Teams eingeordnet. Dabei habe er auch betont, dass die Nati nur dank ihm und seinen Eigenschaften so erfolgreich sei. «In einer ersten Version des Films wurde eine Aussage aus dem Kontext gerissen, sodass sie falsch verstanden werden konnte», so Schwaller weiter. «Deshalb hat Sascha Ruefer das ganze Statement zurückgezogen.»
Beim Schweizerischen Fussballverband SFV hiess es auf Anfrage, man habe die Erklärung von SRF um den Gesamtkontext der Aussage zur Kenntnis genommen. «Wir halten fest, dass das Zitat dadurch an Schärfe verliert.»
Dennoch ist das Thema generell dem Verband ein Anliegen. «Wir möchten klarstellen, dass wir seitens des SFV jegliche Aussagen und Kommentare – woher auch immer sie kommen –, welche unsere Nationalspieler wegen derer familiären Herkunft in Frage stellen, aufs Schärfste verurteilen und nicht akzeptieren», führt der Verband weiter aus.
Vierzig Prozent aller in der Schweiz lebenden Menschen hätten einen Migrationshintergrund. Die Nationalmannschaft sei daher das Spiegelbild unserer Gesellschaft, hält der Fussballverband fest. «Wir sind extrem stolz, dass wir mit dieser Nationalmannschaft und unserem Captain Granit Xhaka seit Jahren unser Land international erfolgreich repräsentieren können.» Seit der EM 2004 verpasste die Schweiz nur einmal (die EM 2012) eine Welt- oder Europameisterschafts-Endrunde.
Ihre nächsten Partien bestreitet die Nationalmannschaft im Juni. In der EM-Qualifikation gegen Andorra und Rumänien wird wie üblich Sascha Ruefer am Mikrofon des Schweizer Fernsehens sitzen. Seine Chefin Susan Schwaller bekräftigt: «Sascha Ruefer ist ein hervorragender Kommentator und Moderator und wird seine Arbeit bei SRF im gewohnten Rahmen fortsetzen.» (ram)
Frau Schwaller sollte sich allenfalls mal ein Fussballspiel im ARD, ZDF oder RTS anschauen. DAS sind Fussball- Kommentatoren. Ruefer ist ein Dampfplauderei, der dem Zuschauer sagt, was ihm gerade durch den Kopf geht, gepaart mit unnötigen Hintergrundinfos. Fussballsachverstand komplett Fehlanzeige.