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EM 2024: Türkei-Fans zeigen bei Hymne umstrittenen Wolfsgruss

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Türkische Fans zeigen den Wolfsgruss und halten ein Bild des gesperrten Merih Demiral hoch.Bild: www.imago-images.de

Tausende Türkei-Fans machen während der Hyme vor dem EM-Viertelfinal den Wolfsgruss

06.07.2024, 22:2307.07.2024, 14:18
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Beim EM-Viertelfinal zwischen der Türkei und der Niederlande war schon vor dem Anpfiff für Schlagzeilen gesorgt: Als die türkische Nationalhymne durchs Stadion schallte, zeigten gemäss der «Bild»-Zeitung Tausende Türkei-Anhänger den umstrittenen Wolfsgruss.

Die Ultras der Türkei hatten schon am Freitag zu dieser Aktion aufgerufen. Grund dafür war, dass der türkische Innenverteidiger Merih Demiral von der UEFA gesperrt wurde, nachdem dieser beim Jubeln den Wolfsgruss gezeigt hatte.

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Der gesperrte Demiral auf der Tribüne.Bild: www.imago-images.de

Auch im Vorfeld der Partie war die Geste am Spielort Berlin immer wieder zu sehen. Auch beim Fanmarsch zeigten zahlreiche Fans den Wolfsgruss, weshalb sich die Polizei dazu entschied, den Marsch zu beenden. Diese sprach auf der Plattform X von «fortgesetzten politischen Botschaften». Die Fans seien per Lautsprecherdurchsagen aufgefordert worden, sich individuell zum Stadion zu bewegen, sofern sie ein Ticket für das Spiel hätten.

Rund eine Stunde davor hatte die Polizei den Fanmarsch bereits unterbrochen und die Fans dazu aufgefordert, die Geste zu unterlassen. Ein Fanmarsch sei «keine Plattform für politische Botschaften», so die Polizei.

Beim Wolfsgruss handelt es sich um ein Zeichen, das türkische Nationalisten und Anhänger der «Ülkücü»-Bewegung gern verwenden. Die ultranationalistische Bewegung wird unter anderem vom deutschen Verfassungsschutz beobachtet, ihr gehören allein in Deutschland rund 15'000 Mitglieder an. Auch in der Schweiz gibt es mehrere Vereine der «Grauen Wölfe», die trotz mehrerer Anträge aus dem Parlament nicht verboten wurde. Die Bewegung gilt als rechtsextrem.

Die türkischen Ultras sagen, bei ihrem Aufruf sei der Wolfsgruss nicht ein rechtsextremes Symbol. Es handle sich vielmehr um ein «Zeichen der türkischen Einheit und Identität». (dab)

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81 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Kleinaberdoktor
06.07.2024 23:12registriert Mai 2020
„Die ultranationalistische Bewegung wird unter anderem vom deutschen Verfassungsschutz beobachtet, ihr gehören allein in Deutschland rund 15'000 Mitglieder an.“

Wie kann man aus seinem geliebten Land auswandern und sich ultranationalistisch nennen und rechtsextrem eingestellt sein?🤷🏻‍♂️

Verstehe ich nicht…….🤔
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GrüeziMitenand
06.07.2024 22:57registriert September 2022
Gute Heimreise. Dürft gerne da mit euren Wölfen bleiben.
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Gen X
07.07.2024 02:56registriert August 2023
Pfeifkonzert bei jedem Ballbesitz des Gegners, bei jedem Spiel. Wolfsgruss zu Tausenden. Rassistische Hetze. Böller mitten in der Nacht vor dem Hotel des Gegners, um dessen Spieler beim Schlaf zu stören.
Wenn es eine Mannschaft verdient hat, aus dem Turnier zu fliegen, dann ist es die Türkei.
Eigentlich hätte der Schiedsrichter das Spiel sofort abbrechen müssen, als die türkischen Rechtsextremen den Wolfsgruss zeigten.
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