Die Winter-WM in Katar wird vorerst eine einmalige Sache bleiben. Die Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko findet wieder in unserem Sommer statt. Die genauen Daten von Eröffnungsspiel und Final sind noch nicht bekannt, aber das Turnier wird wieder von Juni bis Juli ausgetragen.
Anders als in diesem Jahr werden die Anspielzeiten für Europäerinnen und Europäer wohl nicht mehr ganz so angenehm sein. Wurde in Katar in den ersten Tagen um 11 Uhr, 14 Uhr, 17 Uhr und 20 Uhr und danach um 16 und 20 Uhr unserer Zeit angepfiffen, dürften die Spiele in Nord- und Mittelamerika gemäss ESPN in etwa zwischen 19 Uhr abends und 6 Uhr morgens starten. Denn die Austragungsorte liegen zwischen sechs und neun Stunden hinter der Schweizer Zeit. An der WM 1994, die ebenfalls in den USA stattfand, wurde kein Spiel nach 1.30 Uhr in der Nacht angepfiffen. Doch dieses Mal wird es viel mehr Partien geben als damals mit 24 Teilnehmern.
Erstmals seit 1998 wird das Teilnehmerfeld wieder erweitert. Seit der WM in Frankreich waren 32 Teams qualifiziert, 2026 werden es nun 48 sein. Damit sind doppelt so viele Nationen dabei wie bei der letzten WM in Nordamerika. Davon profitieren alle Kontinentalverbände, am stärksten jedoch der asiatische und der afrikanische.
So wird sich das Teilnehmerfeld zusammensetzen:
Aufgrund der Aufstockung braucht die WM selbstverständlich auch einen neuen Modus. Wie dieser aussehen wird, ist noch nicht festgelegt. Bisher waren 16 Dreiergruppen geplant, aus denen sich jeweils zwei Teams für die Sechzehntelfinals qualifizieren. So gäbe es wie bisher 48 Gruppenspiele und dann 32 statt 16 K.o.-Spiele.
Das möchte FIFA-Präsident Gianni Infantino nach den Erfahrungen aus Katar aber überdenken. «Wir müssen das noch einmal aufgreifen oder zumindest neu diskutieren, ob wir 16 Dreiergruppen machen oder 12 Vierergruppen, das ist sicherlich etwas, was bei den nächsten Meetings auf der Agenda stehen wird», sagte der Walliser zum Ende der WM in Katar.
Die Vierergruppen seien an dieser WM «absolut unglaublich» gewesen und hätten «bis zur letzten Minute des letzten Spiels» für Spannung gesorgt, so Infantino. Dabei erwähnte er auch den Modus der Europameisterschaften, bei denen aus sechs Vierergruppen jeweils zwei Teams sowie die vier besten Gruppendritten weiterkommen.
Im Falle der WM würden dann die zwölf Erstplatzierten und zwölf Zweitplatzierten sowie die acht besten Gruppendritten in die K.o.-Phase einziehen. So gäbe es insgesamt 104 Partien – daran hätte die FIFA natürlich auch ein finanzielles Interesse. Infantino sagte: «Es wird mehr Spiele geben, die Einnahmen werden steigen.»
Auf zusätzliche Einnahmen dürfen die Veranstalter und der Weltverband auch wegen der grossen Stadien hoffen. Bis zu 5,5 Millionen Fans werden gemäss Infantino in den USA, Kanada und Mexiko erwartet. In die Stadien passen dort deutlich mehr Zuschauerinnen und Zuschauer als in Katar, wo in sechs der acht Austragungsstätten nur rund 45'000 Fans Platz hatten.
Die grösste WM-Arena 2026 wird jene der Dallas Cowboys sein. In das Football-Stadion passen fast 93'000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Doch auch in den meisten anderen Stadien haben über 60'000 oder gar 70'000 Personen Platz. Das kleinste Stadion steht mit einer Kapazität von 40'100 Plätzen in Toronto.
Aber nicht nur die Stadien werden grösser sein – auch die Distanzen sind deutlich weiter als bei der WM in Katar, die fast ausschliesslich in Doha stattfand. Zwischen Boston an Amerikas Nordostküste und Los Angeles am südlichen Teil der Westküste liegen 4'170 Kilometer Luftlinie. Vom nördlichsten Austragungsort Vancouver zum südlichsten, der mexikanischen Hauptstadt, fliegt man 3'947 Kilometer. Dass Infantino dann erneut bei fast jedem Spiel dabei sein wird, wie jetzt in Katar, ist mehr als fraglich.
THE HOST CITIES FOR THE 2026 WORLD CUP HAVE BEEN REVEALED. 🇺🇸🇨🇦🇲🇽 pic.twitter.com/klHEkkpqY0
— CBS Sports Golazo ⚽️ (@CBSSportsGolazo) June 16, 2022
In Nordamerika wird das mit dem Alkoholkonsum in den und um die Stadien wohl kein Problem sein. Die Preise werden für europäische Fussballfans aber vielleicht trotzdem ein Schreck, wenn man die Bierkosten bei Football- oder Basketball-Spielen als Beispiel nimmt. Bei einer Partie der Miami Heat kostet ein halber Liter Bier nämlich rund 14 Franken.
Bald können alle mitmachen.
Die WM / EM-Quali war mal ein Erfolg für ein Team wie das der Schweiz.
So wird es schon fast peinlich, wenn man sich nicht qualifiziert.
Immerhin hat man hier Gastgeber, welche auch so eine Chance hätten dabei zu sein, anders als diese katarische Drittlig-Truppe.
Da wird es dann Spiele geben wie Usbekistan gegen Lybien. Will das wirklich jemand sehen?