Der FIFA-Kongress hat am Freitag nicht über einen Ausschluss des israelischen Verbandes abgestimmt. Der Weltverband liess einen entsprechenden Antrag des palästinensischen Verbandes auf eine Abstimmung durch die Versammlung der 211 Mitgliedsverbände nicht zu.
Vorausgegangen waren im Konferenz-Center in Bangkok emotionale Wortbeiträge beider Seiten zum Gaza-Krieg. FIFA-Präsident Gianni Infantino kündigte die Beauftragung eines Gutachtens von unabhängigen Rechtsberatern sowie eine ausserordentliche Sitzung des FIFA-Councils vor dem 20. Juli an.
🚨BREAKING: The FIFA Council has refused to put Palestine’s bid to ban Israel to a wider vote. Instead, they will order a legal assessment & meet before 20 July to consider the matter. In summary, GROSS INJUSTICE against Palestinians continues.#Gaza #Israel #FreePalestine #FIFA pic.twitter.com/iVP2pnnKi6
— Dr Lens Veritatis (@LensVeritatis) May 17, 2024
«Das Council hat wiederholt, dass der Fussball niemals die Geisel der Politik werden darf», sagte Infantino. «Eine Kraft, die die Menschen vereint.» Der Walliser betonte, dass der Antrag des palästinensischen Verbandes in die Kompetenz des Councils falle. «Während der Council-Sitzung am Mittwoch haben alle Ratsmitglieder beschlossen, die Gewalttaten zu verurteilen», erklärte Infantino.
Die nächste Frauen-WM findet 2027 in Brasilien statt. Die brasilianische Bewerbung setzte sich gegen die gemeinsame Kandidatur von Deutschland, Belgien und den Niederlanden durch.
The moment Brazil were appointed @FIFAWWC 2027 hosts! 🤩
— FIFA (@FIFAcom) May 17, 2024
Congratulations, @CBF_Futebol 👏 pic.twitter.com/3niPfbNLWq
Der Entscheid über die Vergabe fiel am FIFA-Kongress in Bangkok mit 119:78 Stimmen zugunsten von Brasilien und gegen das Dreiländer-Bündnis aus. Die USA und Mexiko hatten ihre Bewerbung im Vorfeld zurückgezogen und einen neuen Anlauf für 2031 angekündigt.
Damit findet die 8. Frauen-WM erstmals in Südamerika statt.
Während die englische Premier League Anfang Juni über eine mögliche Abschaffung des Video-Schiedsrichters (Video Assistant Referee – VAR) abstimmt, arbeitet die FIFA daran, das System weiterzuverbreiten. Schiedsrichterchef Pierluigi Collina stellte in Bangkok den VAR light – die FIFA nennt es «Football Video Support» – vor, der auch in tieferen Ligen und Stufen zum Einsatz kommen könnte.
Introducing: Football Video Support 🎥
— FIFA (@FIFAcom) May 17, 2024
At the 74th FIFA Congress in Bangkok, FIFA Referees Committee Chairman Pierluigi Collina spoke about the success of trialling Football Video Support at the recent Blue Stars/FIFA Youth Cup™.
Find out how the system works: pic.twitter.com/rQoV5TktTY
Es geht dabei darum, eine Video-Überprüfung auch zu ermöglichen, wenn nur wenige Kameras und kein VAR-Raum zur Verfügung stehen. Das funktioniert folgendermassen: Beim Verdacht auf einen klaren Fehlentscheid können die Trainer der jeweiligen Mannschaft eine Überprüfung verlangen. Der Unparteiische kann sich dann die Szene auf einem Monitor am Spielfeldrand, der von einem entsprechenden Techniker bedient wird, noch einmal anschauen. Pro Spiel haben die Trainer zwei solcher Challenges zur Verfügung.
Anfang Mai kam das System am Blue Stars / FIFA Youth Cup in Zürich zu einem ersten Testeinsatz, mit Erfolg, wie der Weltverband mitteilt. Weitere Tests sollen in naher Zukunft folgen.
FIFA-Präsident Gianni Infantino hat an der Jahresversammlung in Bangkok zudem seinen nächsten grossen Wurf angetönt: Der Walliser träumt von einer U15-WM, an der jeder einzelne der 211 nationalen Verbände teilnehmen kann. «Ist es schwierig, ist es kompliziert, ist es teuer?», fragte Infantino. «Ja, aber es lohnt sich, darüber zu diskutieren. Lasst uns darüber nachdenken.»
in his #FIFACongress address, Gianni Infantino has just floated the idea of an U-15 global "festival", which sounds pretty much like a new World Cup but without those words.
— Samantha Lewis (@battledinosaur) May 17, 2024
also reiterated that the U17 & U20 #FIFAWWC will be increased to 24 teams, with U17 played annually.
Gleichzeitig bestätigte der FIFA-Präsident, dass das Feld der U17- und U20-WM auf 24 Teilnehmer vergrössert wird und die U17-WM künftig jährlich stattfindet. Auch eine mögliche Legenden-Weltmeisterschaft mit zurückgetretenen Starspielern schloss Infantino nicht aus.
Die FIFA hat in Bangkok zudem einen neuen Aktionsplan im Kampf gegen Rassismus im Fussball vorgestellt. Der Weltverband will, nach Diskussionen und Umfragen mit den Spielern, in fünf Schritten gegen Diskriminierung und Rassismus vorgehen:
Football Unites the World. Yet racial discrimination continues to stain our sport. This must stop.
— FIFA (@FIFAcom) May 17, 2024
Following consultation with current and former players, FIFA President Gianni Infantino has announced the five action areas for a global stand against racism.
Mit Material der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Der Krug geht zum Brunnen, bis er bricht. Und dann? Tjaaaaaa...