Vor einer Woche amüsierte sich die Fussball-Welt über eine erbärmliche Choreografie von Arsenal vor dem Hinspiel gegen PSG. Was in der Vorbereitung nach grossem Aufwand aussah, stellte sich am Ende als ein einzelnes, grosses Transparent heraus, auf dem Arsenals Kanone zu sehen war.
Die PSG-Fans haben dem englischen Klub nun gezeigt, wie eine echte, von den Fans gemachte Choreo aussieht. Die Pariser sorgten schon vor dem Anpfiff am Mittwochabend für ein erstes Spektakel.
🔴🔵 Animations parisiennes du soir 🔥#PSG #PSGARS (🎥 @FreeFoot)pic.twitter.com/PRd79jgrbS
— Stadium Traveller (@Stadium_Tr) May 7, 2025
Vor dem Spiel kursierte ein Bild, dass einen Diss in Richtung Arsenal zeigen sollte. «Arsenal, Versager seit 2006. Saka? Eher Temu-Antony», soll darauf gestanden sein. Das Bild war jedoch eine mit künstlicher Intelligenz erstellte Fälschung.
PSG fans made this tifo for Arsenal 😭😭 pic.twitter.com/bGWwIY6g1g
— Footy Humour (@FootyHumour) May 7, 2025
Nachdem am Dienstag der Schweizer Yann Sommer die Fussballwelt mit seinen Glanzparaden begeistert hatte, war die Reihe gestern nun an Gianluigi Donnarumma, das Gleiche zu tun. Der Italiener in Diensten von Paris Saint-Germain liess Arsenal insbesondere in der Startphase verzweifeln.
In der zweiten Halbzeit, als PSG immer noch knapp mit 1:0 führte, lenkte Donnarumma einen eigentlich perfekten Schlenzer von Bukayo Saka gerade noch so über die Querlatte.
Kein Wunder, sagte Arsenal-Trainer Mikkel Arteta nach dem Spiel: «In beiden Spielen hatte PSG den gleichen Mann des Spiels: den Goalie. Das erzählt die Geschichte dieser Begegnung.»
Direkt nachdem Donnarumma zum zweiten Mal geglänzt hatte, hätte PSG bereits für die Vorentscheidung sorgen können. Nach einem Handspiel, das Schiedsrichter Felix Zwayer erst im Videostudium sah, gab es Penalty für die Hausherren. Der Portugiese Vitinha lief im Zeitlupentempo an, nur um kläglich an Arsenal-Goalie David Raya zu scheitern.
Je länger das Spiel dauerte, desto mehr wuchs die Verzweiflung bei Arsenal. In der 79. Minute hätte Bukayo Saka wieder für Spannung sorgen können. Donnarumma erlaubte sich einen seiner wenigen Fehler und segelte am Ball vorbei. Doch Saka brachte es nicht fertig, den Ball alleine vor dem Tor auch in diesem unterzubringen. Hätte er getroffen, wären den Gunners noch rund zehn Minuten geblieben, um das Gesamtskore auszugleichen und die Verlängerung zu erzwingen. So resultierte am Ende aber das Ausscheiden der Engländer.
Nach dem Finaleinzug wird Trainer Luis Enrique auf die Tatsache angesprochen, dass er mit PSG im Alleingang alle Premier-League-Teams in der K.o.-Phase ausgeschaltet hat (Liverpool im Achtelfinal, Aston Villa im Viertelfinal und Arsenal nun im Halbfinal). Der Spanier scherzt: «Ja, die Farmers-League (Bauernliga), nicht wahr? Nein, wir sind die Bauernliga. Aber es ist schön, nicht nur die Resultate, sondern auch die Komplimente für unser Team.»
Mit dem Ausscheiden im Halbfinal steht fest, dass Arsenal auch in dieser Saison keinen Titel gewinnen wird. Die Premier League hat Liverpool gewonnen, in Cup und Ligacup sind die Gunners vorzeitig ausgeschieden. Sie warten nun seit fünf Jahren auf eine Trophäe.
❌ FA Cup
— ESPN FC (@ESPNFC) May 7, 2025
❌ Carabao Cup
❌ Premier League
❌ Champions League
Arsenal will finish the season without winning a major trophy for the 5th year in a row 💔 pic.twitter.com/FrPkNGmDiV
Im Final kommt es nun zum Duell zwischen Inter Mailand und Paris Saint-Germain. Und man glaubt es kaum: Diese beiden Mannschaften haben noch nie einen Ernstkampf und nur fünf Testspiele gegeneinander bestritten. Zur Premiere kommt es nun also gleich auf der grösstmöglichen Bühne im Klubfussball.
Grundsätzlich darf ein ausgeglichenes Duell erwartet werden. Es gibt aber etwas, das für PSG spricht: die München-Theorie.
Bei den bisherigen Champions-League-Finals in München hat immer ein Team gewonnen, das zuvor noch nie die Trophäe in der Königsklasse in die Höhe stemmen durfte. 1979 setzte sich Nottingham Forest gegen Malmö durch, 1993 gewann Marseille gegen Milan, 1997 triumphierte Dortmund gegen Juventus und 2011 feierte Chelsea die Premiere gegen die Bayern. Wenn der Trend sich fortsetzt, jubelt am 31. Mai PSG in der Allianz-Arena erstmals mit dem Henkelpott.