Als die Beatles im Sommer 1968 eine weitere Single veröffentlichten, ahnten sie wahrscheinlich nicht, dass dieses Lied zu ihrem erfolgreichsten Hit werden würde. Doch genau das ist «Hey Jude», das etwa 7,5 Millionen Mal verkauft wurde.
Mark Bellingham war da noch nicht geboren, erst acht Jahre später kam der Engländer auf die Welt. Ausserhalb der Profiligen schoss er mehr als 700 Tore, den Fussball hatte er also im Blut. Und vielleicht ahnte er, dass sein Sohn einmal ein ganz Grosser werden würde. Einer, dem die Anhänger zu Füssen liegen. Einer, den sie besingen werden.
Und so beschloss Mark Bellingham am 29. Juni 2003 im Spital von Stourbridge in den West Midlands, seinem ältesten Sohn den Vornamen Jude zu geben. Auf dass er ein grosser Fussballer werden würde, dem die Fans mit «Hey Jude» huldigen können.
Auch wenn die ganze Geschichte mit dem Vater womöglich etwas zurechtgebogen ist, so ist Jude Bellingham mittlerweile genau das geworden: ein ganz Grosser des Weltfussballs. Champions-League-Sieger mit Real Madrid, in seiner ersten Saison bei den «Königlichen» sofort zu deren Star gereift. Und das mit 20 Jahren.
Im Estadio Santiago Bernabéu feierten sie ihren neuen Liebling schon früh, indem sie «Hey Jude» sangen. «Ich bekam eine Gänsehaut, als ich das hörte», sagte Bellingham im September. «Ich wollte einfach nur stillstehen und den Fans zuhören. Meine Beine haben gezittert.»
Ähnlich dürfte es Jude Bellingham am Sonntagabend in der Schalker Arena gegangen sein. In der 13. Minute brachte er England gegen Serbien mit einem Kopfball – was kann er eigentlich nicht? – in Führung. Wenig später, der erste Jubel war verklungen, liessen die Fans der «Three Lions» den Torschützen hochleben. «Hey Jude» aus tausenden Kehlen:
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Beatles-Mastermind Paul McCartney hatte den Song einst nicht als Stadionhymne geschrieben. Er sollte den fünfjährigen Julian trösten, den Sohn von Band-Kollege John Lennon. Denn der Knirps sah seinen Vater nicht mehr häufig, weil sich die Eltern getrennt hatten.
In der ersten Fassung textete McCartney aufgrund von Julians Spitzname «Hey Jules». Damit nicht jedem Hörer sofort klar war, wem der Song gewidmet war, änderte er den Text. 56 Jahre nach dieser Entscheidung ist «Hey Jude» wieder einmal ein Hit – dank Jude Bellingham.
Nein, im Ernst, bei soviel Offensiv-Power ist Southgates Defensivfussball einfach eine traurige Verschwendung. Gegen Serbien bei 1-0 schon in der 60min zu zehnt hinten zu verteidigen und Zeitspiel zu betreiben. Diese Taktik klappte vielleicht vor 20 Jahren, aber heute spielen doch alle Topteams offensiver.