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EM 2024: Duah träumt nach dem 3:1 gegen Ungarn noch, Embolo schimpft

15.06.2024, Nordrhein-Westfalen, K
Traf in seinem ersten Einsatz bei einem grossen Turnier: Kwadwo Duah.Bild: keystone

Duah «träumt noch», Embolo muss nach dem 3:1-Sieg gegen Ungarn «mit dem Physio schimpfen»

Mit dem EM-Auftakt kann die Schweiz zufrieden sein. Der 3:1-Sieg gegen Ungarn war ein wichtiger erster Schritt in Richtung K.o.-Phase – das sagen Trainer Murat Yakin, Captain Granit Xhaka und die Torschützen Kwadwo Duah und Breel Embolo nach dem Spiel.
15.06.2024, 17:5115.06.2024, 20:22
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«Es war brutal wichtig, mit einem Sieg zu starten», sagt Captain Granit Xhaka nach dem 3:1-Erfolg gegen Ungarn. Die Schweiz brillierte vor allem vor der Pause, bevor die Nati in Halbzeit 2 noch etwas zittern musste. «Insgesamt war es ein verdienter Sieg», stellt Xhaka aber klar. Besonders beeindruckte ihn auch die Breite im Kader:

«Heute hat man gesehen, wie wichtig eine gute Bank mit Spielern wie Breel Embolo ist. Wir brauchen alle.»
Captain Granit Xhaka

Xhaka lobte auch die vier weiteren Joker, die dafür gesorgt haben, dass die Nati nicht nachgelassen und am Ende auch auf den ungarischen Anschlusstreffer zum 1:2 eine passende Antwort hatte. Nämlich das Tor von Breel Embolo, der erstmals seit der WM 2022 im Nationaltrikot auflief. Der 27-Jährige spielte aufgrund seiner Oberschenkelprobleme noch mit einem Kompressionsstrumpf, der ihm vor dem Treffer zum 3:1 jedoch abfiel. Deshalb spasste er nach dem Spiel:

«Da muss ich mit dem Physiotherapeuten schimpfen, dass er den nicht genug festgemacht hat.»
Breel Embolo

Embolo zeigte sich nach seiner schwierigen, von Verletzungen geprägten Saison überglücklich, wieder im Kreis der Nati zu sein und gleich helfen zu können: «Meine Rolle ist, den Unterschied zu machen, wenn ich auf dem Platz stehe.» Er wolle dem Team aber nicht nur mit Toren helfen, «sondern auch spielerisch und menschlich».

Wie Embolo, der zuletzt aufgrund verschiedener Dinge abseits des Platzes in der Kritik stand, konnte auch Kwadwo Duah sein Können unter Beweis stellen. «Es hätten nicht viele gedacht, dass ich so etwas leisten kann», sagte der 27-jährige Stürmer von Ludogorez, der erst vor gut zehn Tagen sein Nati-Debüt gegeben hatte. So richtig glauben, konnte er das Geschehene aber noch nicht:

«Ich bin immer noch am Träumen. Mein zweites Länderspiel und gleich das erste Tor. Ich bin innerlich am Explodieren und überglücklich. So richtig glauben kann ich es aber noch nicht.
Ich habe nicht viel von der Skepsis mitbekommen, aber meine Familie hat mir das erzählt. Mit dem Tor konnte ich vielleicht etwas beweisen, was ich kann.»
Kwadwo Duah

Auch Captain Xhaka freute sich extrem über die Tor-Premiere seines Mitspielers: «Er ist super drauf und eiskalt vor dem Tor. Wir sind froh, dass er bei uns ist.» Duah wollte aber auch den Vorbereiter seines Tors nicht vergessen wissen, weshalb er den «schönen Pass» von Michel Aebischer hervorhob.

15.06.2024, Nordrhein-Westfalen, K�ln: Fu�ball: UEFA Euro 2024, EM, Ungarn - Schweiz, Vorrunde, Gruppe A, Spieltag 1, K�ln Stadion, die Schweizer Michel Aebischer (l) und der Granit Xhaka umarmen sich ...
Granit Xhaka herzt den starken Michel Aebischer.Bild: keystone

Aebischer selbst traf eine gute halbe Stunde nach seinem Assist auch noch, sagte jedoch, dass vor allem der Teamerfolg zähle: «Es ist natürlich schön, sein erstes Nati-Tor zu schiessen, aber am Ende ist nicht wichtig, wer trifft, sondern dass wir gewinnen.» Zur Unterstützung der zahlreichen Fans sagte Aebischer:

«Wir wussten, dass viele Schweizer kommen, aber so viele haben wir nicht erwartet. Das hat uns Energie gegeben. Es war ein schöner Nachmittag in Köln.»
Michel Aebischer

Für Nati-Trainer Murat Yakin war vor allem schön zu sehen, dass der Plan perfekt umgesetzt wurde. Unter anderem Duah sowie die weiteren Offensivspieler Dan Ndoye und Ruben Vargas hätten einerseits offensiv diszipliniert gearbeitet, aber gleichzeitig auch defensiv mitgeholfen. Auch sonst zeigte sich der 49-Jährige nach seinem EM-Debüt als Trainer zufrieden:

«Die Spieler sind gut drauf, haben das Momentum und sind in guter Form. Wir konnten mit der Aufstellung wohl auch etwas für Verwirrung sorgen, da die Ungarn nach den Testspielen mit Dan Ndoye auf der linken Seite und nicht der rechten gerechnet haben.
Die erste Halbzeit war dann super, der Plan wurde perfekt umgesetzt. Nach der Pause haben sie dann mehr Druck gemacht, wir mussten etwas leiden, haben dann aber die richtigen Anpassungen und Wechsel vorgenommen.»
Trainer Murat Yakin
epa11412394 Switzerland head coach Murat Yakin celebrates the 1-3 goal during the UEFA EURO 2024 group A match between Hungary and Switzerland in Cologne, Germany, 15 June 2024. EPA/OLIVIER MATTHYS
Ein zufriedener Murat Yakin träumt übers 3:1 von Breel Embolo.Bild: keystone

Ein Lob für den Trainer gab es auch vom Superstar des Gegners. So sagte Dominik Szoboszlai, dass die Schweiz die ungarischen Testspiele wohl gut analysiert und einen guten Plan verfolgt habe: «Die Schweiz hat es echt sehr gut gemacht und uns mit ihrem Spielaufbau Probleme bereitet.» Für Breel Embolo ist deshalb klar:

«Die Schweiz ist an der EM angekommen. Wir wollen Geschichte schreiben.»
Breel Embolo
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Die besten Bilder von Schweiz – Ungarn an der EM 2024
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Die besten Bilder von Schweiz – Ungarn an der EM 2024
Perfekter Start in die EM 2024: Die Schweiz schlägt Ungarn mit 3:1. Das Spiel in Bildern.
quelle: www.imago-images.de / imago images
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3 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Multipolar
15.06.2024 23:42registriert September 2023
Wer hat sonst noch gedacht dass Embolo seinen Schuh verloren und das Tor barfuss geschossen hat? War auf jeden Fall ein befreiender Moment.
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Jimmy Dean
15.06.2024 22:43registriert Juli 2015
mag ich einfach allen jungs so gönnen - bravo
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    GC sucht verzweifelt ein Barrage-Heimstadion und fragt dafür ausgerechnet in Aarau an
    Schon länger ist klar: Die Grasshoppers können ein allfälliges Barrage-Heimspiel nicht im Zürcher Letzigrund austragen. Noch unklar ist, wo GC eine temporäre Heimat findet. Der Klub landete auf der Suche auch beim FC Aarau, der selber ein heisser Barrage-Anwärter ist. Und nun?

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