1:2 in Madrid, 4:2 in Dortmund – der BVB steht nach 180 Minuten Fussball-Spektakel mit dem Gesamtskore von 5:4 im Halbfinal der Champions League. Dort trifft er auf Paris Saint-Germain, das den FC Barcelona rauswarf.
Es war ein denkwürdiger Abend für alle Schwarz-Gelben. «Da waren brutale Emotionen drin, das Stadion hat wahnsinnig mitgemacht», schwärmte BVB-Goalie Gregor Kobel. Der Schweizer machte ein wenig auf Understatement, als er sagte: «Es war schon eines der besseren Spiele, auf jeden Fall.»
Seine Mitspieler waren deutlich euphorischer. «Das war magisch», strahlte Niclas Füllkrug, der das 3:2 schoss, nachdem Atlético zuvor einen 0:2-Rückstand ausgleichen konnte. «Ich versuche immer nicht so euphorisiert in den Interviews zu sein – aber heute war es wirklich magisch», betonte Füllkrug. Und: «Das Stadion hat heute gebrannt.»
Kobel sagte, er sei auch nach dem 2:2 positiv geblieben. «Ich machte mir nicht gross Sorgen. Ich habe echt daran geglaubt, dass wir sicher noch ein Tor machen, um die Verlängerung zu erreichen. Dass wir dann zwei machen, ist natürlich ein Brett. Darauf können wir stolz sein.»
Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sprach angesichts des Spielverlaufs von einer «Achterbahnfahrt». Der Mannschaft gab er ein «Riesenkompliment. So zurückzukommen, das muss man erstmal schaffen. Das war ein ganz toller Abend».
Als völlig verdient bezeichnete BVB-Trainer Edin Terzic das Weiterkommen. «Wir waren einfach das deutlich bessere und aktivere Team», stellte er fest. Auch Terzic, der früher selber in der berühmten «Gelben Wand» stand, lobte den Anhang. «Dass hier über 80'000 an uns geglaubt haben, macht es natürlich auch ein Stück einfacher für uns. Es war eine unglaubliche Nacht – auch was hier los war.»
Elf Jahre nach dem Final-Einzug 2013 (1:2-Niederlage gegen Bayern München) steht Dortmund in der Champions League erstmals wieder in der Runde der letzten vier. «Im Halbfinal ist alles möglich», blickte Torhüter Kobel voraus. «Wenn wir so spielen wie heute, mit dieser Einstellung und Leidenschaft ans Werk gehen, dann können wir vieles erreichen.»
So wie 2013 findet auch 2024 das Endspiel der «Königsklasse» im Wembley-Stadion in London statt. Es zu erreichen, ist nun natürlich das ganz grosse Ziel. Niclas Füllkrug wollte gar nicht lange um den heissen Brei reden: «Alles andere wäre Quatsch!» (ram)