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Wie 2010/11, 2012/13 und 2014/15 scheiterten die Luzerner international vorzeitig. Nach dem 1:1 vor einer Woche verloren sie das Rückspiel bei Sassuolo 0:3. Die Zentralschweizer vermochten gegen den Sechsten der letztjährigen Serie A zwar im Hinspiel mitzuhalten, mussten nach zweimal 90 Minuten aber einsehen, dass der Gegner nicht nur auf dem Papier knapp siebenmal so hoch gehandelt wird, sondern auch auf dem Platz eine Klasse besser ist. Im Rückspiel brach Luzern in der ersten Halbzeit die komplette Innenverteidigung weg, und nach dem 0:2 nach 39 Minuten agierte die Mannschaft von Markus Babbel zudem in Unterzahl.
Vier Gegentore musste Luzern gegen Sassuolo in den beiden Partien gegen die italienische Überraschungsmannschaft der letzten Saison einstecken. Die ersten und entscheidenden drei erzielte Sassuolos Bester: Domenico Berardi. Der 22-Jährige Stürmer, der auf dem Radar einiger Grossklubs steht, traf im Rückspiel nach knapp 20 Minuten zum 1:0 und sorgte gegen Ende der ersten Halbzeit mit einem versenkten Penalty für die Vorentscheidung. Fast zum gleichen Zeitpunkt hatte er im Hinspiel, ebenfalls vom Penaltypunkt, das 1:1 erzielt, das Luzern um eine bessere Ausgangslage gebracht hatte. 25 Minuten vor Schluss erhöhte der Franzose Grégoire Defrel, einer von nur zwei Legionären im Team der Italiener, per Kopf zum 3:0.
Nach dem starken Auftritt vor Wochenfrist zu Hause war Luzern in Reggio nell'Emilia, wo Sassuolo seine Heimspiele austrägt, vom Glück verlassen. Bereits nach elf Minuten schied Abwehrchef Tomislav Puljic, vermutlich mit einer Zerrung, verletzt aus. Und nach 39 Minuten sah der zweite Innenverteidiger Ricardo Costa nach einer Notbremse im Strafraum die Rote Karte. Er hatte nach einem suboptimalen Abpraller von David Zibung nach vorne statt zur Seite seinen Gegenspieler ohne Chancen auf den Ball wohl leicht, aber entscheidend berührt.
Bereits der Ausfall von Puljic wog schwer. Er brachte das Luzerner Defensivgefüge ein paar Mal öfter als üblich ins Wanken, was sich die Italiener in abgebrühter Manier zunutze machten. Beim 1:0 verwertete Berardi einen Prellball mit einem Schlenzer aus knapp 16 Metern, das 2:0 wäre wohl auch ohne Costas Intervention gefallen. Zwar war das Team von Trainer Markus Babbel in der ersten Halbzeit keineswegs unterlegen. Nach dem Zweitorerückstand und dem Platzverweis war die Aufgabe aber unlösbar geworden.
Sassuolo - Luzern 3:0 (2:0) 14'500 Zuschauer. - SR Palabiyik (TUR).
Tore: 19. Berardi 1:0. 39. Berardi (Foulpenalty) 2:0. 65. Defrel (Duncan) 3:0.
Sassuolo: Consigli; Gazzola, Paolo Cannavaro, Acerbi, Peluso; Biondini (72. Sensi), Magnanelli, Duncan; Berardi (73. Politano), Defrel (82. Falcinelli), Sansone.
Luzern: Zibung; Christian Schneuwly, Costa, Puljic (11. Sarr), Lustenberger; Kryeziu, Haas; Hyka (72. De Oliveira), Neumayr (72. Arnold), Jantscher; Marco Schneuwly.
Bemerkungen: Luzern ohne Thiesson und Affolter, Sassuolo ohne Pellegrini (alle verletzt). 11. Puljic mit Muskelverletzung ausgeschieden. Rote Karte: 38. Costa (Notbremse). Verwarnungen: 8. Sansone (Foul). (sda)