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Die Meldung ruft unweigerlich den Reflex hervor, Stan Wawrinkas Geste mit dem Zeigefinger an der Schläfe zu imitieren. Einfach, dass man den Finger dann nicht am Kopf lässt, sondern ihn einige Male dorthin stupst.
YB trennt sich von Urs Siegenthaler, der als neuer starker Mann im sportlichen Bereich galt. Was der «Bund» unter Berufung auf gut unterrichtete Kreise berichtete, bestätigte der Klub einige Stunden später. Heute Morgen sei der Verwaltungsrat zusammengesessen, dabei habe Siegenthaler seinen sofortigen Rücktritt angekündigt.
Die Young Boys hatten am Dienstag umfassende Änderungen bekannt gegeben. Sportchef Fredy Bickel musste gehen, ebenso CEO Alain Kappeler. Die Trennungen angeregt hatte offenbar Urs Siegenthaler. Der langjährige Chefscout des DFB wurde vor einem halben Jahr von YB-Boss Andy Rihs in den Verwaltungsrat geholt und seine Stimme hatte dort offenbar grosses Gewicht.
Als am Abend der Bekanntgabe des Entscheids Siegenthaler ein Interview dazu gab, tat er dies im Rahmen des Champions-League-Spiels des FC Basel. In breitem Basler Dialekt legte er, im Hintergrund die Muttenzer Kurve, dar, dass YB ohnehin keine Chance habe, zum Schweizer Meister aufzuschliessen. Da könne man sich die Ausgaben für einen Sportchef auch sparen.
In YB-Fankreisen kamen diese Aussagen sehr schlecht an. Kein Wunder: Niemand will hören, dass es sinnlos sei, einen Klub anzufeuern, der sowieso nichts auf die Reihe kriegt. Bei der 0:1-Niederlage in der Europa League gestern gegen Olympiakos Piräus protestierten die Anhänger deshalb mit Transparenten, Sprechchören und dem Abfeuern von schwarzem Rauch.
Keine 24 Stunden später ist der Verein eingeknickt und hat dem Fanwunsch entsprochen: Die kurze Episode von Urs Siegenthaler bei YB ist passé. Er begründet seinen Entscheid zum Rücktritt damit, «dass in den letzten Tagen sehr viel auf meine Person abgewälzt worden ist und ich mich nicht in dem Mass einbringen konnte, wie ich es für richtig hielt. In Anbetracht der Umstände war eine Basis für eine fruchtbare Zusammenarbeit nicht mehr vorhanden.» Für die Young Boys sei es besser, wenn er zurücktrete.
Verwaltungsrats-Präsident Hanspeter Kienberger sieht dies gleich. Er spricht von einem «sinnvollen Schritt zum Wohl des BSC Young Boys», der im Sinne beider Parteien sei. (ram)