Sky-Experte Dietmar Hamann liess zuletzt kein gutes Haar an Bayern-Keeper Yann Sommer. «Für mich war der Torwart heillos überfordert. Er hat heute massgeblich – und nicht nur heute, auch in den letzten Wochen – die Mannschaft verunsichert», erklärte der frühere deutsche Nationalspieler nach der 0:3-Niederlage von Bayern München im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Manchester City.
Unrecht hatte Hamann damit nicht. Sommer unterliefen zuletzt immer wieder Fehler. Auch am neusten Bayern-Fiasko – der 1:3-Niederlage am Samstag bei Mainz 05 – war der Schweizer Nati-Goalie nicht ganz unschuldig. Beim Stand von 1:0 für die Bayern konnte Sommer einen Aufsetzer aus kurzer Distanz nicht festhalten, wodurch Mainz schliesslich zum Ausgleich kam. Der Anfang vom Ende.
Hamann hielt sich nach Spielschluss für einmal mit deutlicher Kritik an Sommer zurück, monierte aber trotzdem: «Das ist die entscheidende Szene. Man spielt ordentlich, dann macht der Torwart einen Fehler und Bayern zerfällt in die Einzelteile.» Der TV-Experte nimmt dafür aber sämtliche Spieler in die Verantwortung: «Ich sehe bei den Bayern derzeit keine Mannschaft auf dem Feld, da spielt jeder für sich», kritisiert Hamann.
«Wenn es Rückschläge gibt, sind die Bayern derzeit nicht in der Lage zu reagieren», analysiert der 49-Jährige weiter. Das sei immer das Zeichen, dass die Mannschaft entweder körperlich nicht fit genug oder dass sie nicht geschlossen sei. «Und Zweiteres ist mit Sicherheit der Fall.»
Das sieht sein Experten-Kollege Lothar Matthäus ähnlich: «Es stimmt vorne und hinten nicht. Die Leistung in der zweiten Halbzeit war unterirdisch. Es war nicht der Kampfgeist da, es war nicht der Wille da – das war einfach nur schlecht. Das ist keine Mannschaft», so der Weltmeister von 1990.
Deshalb nehmen Matthäus und Hamann jetzt die Bayern-Führung in die Verantwortung: «Sie haben meiner Meinung nach zu viele Sachen schleifen lassen. Nicht Klartext gesprochen. Haben sich selbst in Schutz genommen. Jetzt müssen sie wirklich Tacheles reden. Und auch kritisch mit sich selbst umgehen», fordert Matthäus.
Davon war gestern nach der Pleite in Mainz allerdings noch wenig zu spüren. Klubboss Oliver Kahn, der nach dem Schlusspfiff zusammen mit seinen Vorstandskollegen Hasan Salihamidzic und Herbert Hainer in der Kabine gestürmt sein soll, forderte von den Spielern mehr Engagement: «Irgendwann muss sich jeder Einzelne selbst an die Nase fassen, ob das wirklich das ist, was reicht, um deutscher Meister zu werden», erklärte der frühere Bayern-Keeper.
Sportchef Salihamidzic sah es ähnlich: «Heute ist ein Tiefpunkt! Jetzt schauen wir mal, was passiert. Ich muss jetzt mal mit ein paar Spielern sprechen und Gespräche führen. Wir müssen uns mehr wehren.» Für Kahn geht es in den kommenden Tagen nun vor allem darum, zu retten, was zu retten ist. «Für mich gibt es nur ein einziges Ziel: Diese Saison rumzubringen, und zwar mit dem deutschen Meistertitel, um dann nächste Saison noch mal richtig anzugreifen.»
Für Sommer und seine Teamkollegen gibt es nun erst mal drei freie Tage. Verordnet wurden diese von Trainer Thomas Tuchel – «weil Energie fehlt, und die holen wir uns nicht, wenn wir alle einbestellen und weitermachen». Dem Nagelsmann-Nachfolger stärkte Kahn gestern übrigens den Rücken: «Thomas Tuchel ist der Letzte, über den wir diskutieren müssen», sagte der Bayern-Boss. «Er tut mit seinem Trainerteam alles, taktisch und psychologisch, um den Jungs klarzumachen, dass es sich lohnt, diesen deutschen Meistertitel zu holen.» (pre)
Die ‚Bosse‘ stürmen in die Kabine und treten nach… mal sehen wie das weiter geht.
Für mich ist Brazzo der Verantwortliche. Er hat eine Mannschaft zusammengebastelt, die nicht funktioniert. Wie soll er es auch können? Einen Leistungsausweis hat er nicht vorzuweisen. Das Scouting muss aber auch unfähig sein.
Dortmund macht das besser…