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Jetzt hat Heiko Vogel beim FC Basel den Job, den er gar nicht wollte

Der Trainer des FC Basel, Heiko Vogel beim Super League Meisterschaftsspiel zwischen dem FC Basel und dem Servette FC vom Samstag, 21. Oktober 2023 in Basel. (KEYSTONE/Urs Flueeler)
Eigentlich wollte er nicht mehr Trainer beim FCB werden, nun ist das aber sein einziger Job.Bild: keystone

Jetzt hat FCB-Trainer Heiko Vogel den Job, den er gar nicht wollte

Nach dem enttäuschenden Saisonstart hat der FC Basel die Reissleine gezogen und das Modell mit Heiko Vogel in der Doppelrolle beendet. Nun ist der Deutsche beim Tabellenletzten nur noch Trainer – obwohl er das gar nicht wollte.
27.10.2023, 10:0227.10.2023, 13:28
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Eines kann man dem FC Basel nicht vorwerfen: Langweilig wird es am Rheinknie nie. Nun wurde in der Führungsetage einmal mehr umgekrempelt, statt eines einzelnen Sportchefs wurde wieder ein Gremium eingesetzt, das gemeinsam über Transfers und andere sportliche Belange berät. Zu dieser sportlichen Kommission gehören unter anderem die Vereinslegenden Marco Streller und Valentin Stocker. An der Spitze steht Präsident David Degen.

Damit wird Heiko Vogel elf Monate nach seiner Verpflichtung als Sportchef wieder abgesetzt. Seine Bilanz fällt ernüchternd aus. Im Sommer verpasste er es, rechtzeitig ein konkurrenzfähiges Kader zusammenzustellen und brach damit sein Versprechen, dass ein Grossteil des Kaders der Vorsaison zusammenbleiben werde. Ausserdem konnte von den 14 Spielern, die er in seiner Zeit als Sportchef verpflichtete, bisher kaum einer wirklich überzeugen.

Als wohl grösster Irrtum dürfte sich in den Augen der Verantwortlichen jedoch die Anstellung von Timo Schultz als Trainer herausgestellt haben. Bereits nach sieben Ligaspielen wurde der 46-Jährige entlassen. Das Fazit muss erlaubt sein: Heiko Vogel ist als Sportchef gescheitert. Deshalb zog der FCB die Reissleine und beendete das Modell mit Vogel in der Doppelrolle.

Basels Cheftrainer Timo Schultz im Fussball Meisterschaftsspiel der Regular Season der Super League zwischen dem FC Basel 1893 und dem FC Luzern im Stadion St. Jakob-Park in Basel, am Donnerstag, 28.  ...
Nach fünf Punkten aus sieben Ligaspielen musste Timo Schultz seinen Posten räumen.Bild: keystone

So ist der Deutsche nur noch Trainer. Und hat damit den Job, den er gar nicht wollte. Dies betonte er in der Vergangenheit mehrmals. Selbst als der FCB unter Vogel mit dem Einzug in der Conference League einen grossen Erfolg feierte, stellte dieser mehrmals klar, nicht langfristig Trainer bleiben zu wollen.

Als mit Schultz ein neuer Trainer gefunden war und Vogel zurück in den Hintergrund gewechselt hatte, schloss er eine Rückkehr auf die Trainerbank gar kategorisch aus. Und auch Präsident Degen sagte, dass er Vogel nicht mehr an der Seitenlinie sehen wolle.

Nach Schultz' Entlassung Ende September ruderten die beiden jedoch wieder zurück und erklärten, dass Vogel in der aktuellen Situation von «Rotblau» die beste Option für das Team sei. Besonders euphorisch klang der neue alte Trainer aber nicht, als er sagte, dass er es vor allem mache, «weil der gesamte Staff der 1. Mannschaft» das so wollte. Nun bleibt ihm jedoch nichts anderes übrig, als die Aufgabe anzunehmen – und vor allem schnelle Erfolge zu feiern.

Denn: In drei Spielen seit Vogels Übernahme hat der FCB noch keinen einzigen Punkt gesammelt. Gerade das 0:3 gegen den Aufsteiger Stade Lausanne-Ouchy bei seiner Rückkehr verkam zu einer regelrechten Blamage für den einstigen Liga-Dominator, der nun am Ende der Tabelle steht.

Um zu verhindern, dass dies noch lange so bleibt, war das Team in dieser Woche in einem Box-Keller, wie Taulant Xhaka in einem Interview mit «Blick» verrät: «Dampf ablassen, einfach mal etwas anderes als Taktik und Systeme.» Die Unterstützung des FCB-Urgesteins für den Trainer ist nach wie vor ungebrochen. «Heiko Vogel ist nicht das Problem, wir Spieler müssen endlich umsetzen, was er uns mitgibt», erklärt Xhaka.

Basels Taulant Xhaka, rechts, und Basels Michael Lang nach der 0-3 Niederlage im Super League Spiel zwischen dem FC Basel 1893 und dem FC Stade Lausanne Ouchy, SLO, im Stadion St. Jakob-Park in Basel, ...
Taulant Xhaka nimmt die Mannschaft in die Pflicht.Bild: keystone

Trotz des Rückhalts bei den erfahrenen Spielern im Team läuft dem Coach jedoch langsam die Zeit davon. Wissen die Basler in den nächsten beiden Super-League-Partien gegen die weiteren Aufsteiger Lausanne-Sport und Yverdon ebenfalls nicht zu überzeugen, könnte es dem Trainer Heiko Vogel so ergehen wie dem Sportchef Heiko Vogel.

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43 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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bokl
27.10.2023 08:50registriert Februar 2014
Super Strategie des FCB. Man macht jemand zum Trainer, der den Job gar nicht will, damit ein paar Ex-Spieler ohne Leistungsausweis als "Sportchef" ihre Langeweile zusammen bekämpfen können. Was soll da schon schiefgehen?
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wasps
27.10.2023 08:50registriert Januar 2022
Timo ist zu bedauern. Da lockt der Ruf eines Vorzeigeklubs und er landet in einem kolossalen Kindergarten. Und wird von den Kindergärtnern danach als grosses Missverständnis verkauft.
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ursus3000
27.10.2023 09:02registriert Juni 2015
Basel ist das neue Sion.
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