Sport
Fussball

«Markt total ausser Kontrolle» – Mourinho besorgt über Guardiolas Kaufrausch

Manchester City's manager Pep Guardiola, left, and Manchester United's manager Jose Mourinho smile ahead of the English League Cup soccer match between Manchester United and Manchester City  ...
José Mourinho kann über die Transferpolitik von Erzrivale Pep Guardiola nur lachen.Bild: AP/AP

«Markt total ausser Kontrolle» – Mourinho besorgt über Guardiolas Kaufrausch

26.07.2017, 12:5203.08.2017, 07:43
Mehr «Sport»

245 Millionen Euro für sechs Spieler – Manchester City steht kurz davor, den acht Jahre alten Transferrekord von Real Madrid zu brechen. 2009 gaben die Königlichen insgesamt 257 Millionen Euro aus – unter anderem für Cristiano Ronaldo, Kaká und Karim Benzema.

City-Trainer Pep Guardiola hat dagegen vor allem in seine Abwehr investiert. Mit Kyle Walker (für 51 Millionen von Tottenham), Benjamin Mendy (für 58 Millionen von Monaco) und Danilo (für 30 Millionen von Real Madrid) wechselten drei Aussenverteidiger zum vierfachen englischen Meister. 

Die drei neuen Verteidiger von Pep Guardiola.
Die drei neuen Verteidiger von Pep Guardiola.bild: twitter/@sport1

Bei solchen Summen kann José Mourinho nur den Kopf schütteln. Der Coach von Manchester United zeigt sich vor dem heutigen Duell mit dem FC Barcelona im Rahmen des International Champions Cup beunruhigt, dass einige Klubs «30 Millionen, 40 Millionen oder 50 Millionen einfach so» ausgeben würden.

«Jetzt bezahlen alle grosse Summen für gute Spieler. Selbst für durchschnittliche Spieler sind die Preise mittlerweile total verrückt», so Mourinho. «Einige Klubs bezahlen einfach zu viel und sorgen so dafür, dass der Markt völlig ausser Kontrolle geraten ist.» Es dürfte klar sein, wen er damit meint ...

Das gefährliche Gebiet des Transfermarkts

Aber halt! Hat José Mourinho nicht erst gerade Romelu Lukaku für 85 Millionen Euro zu den «Red Devils» geholt? Und im letzten Sommer nicht 105 Millionen Euro für Paul Pogba bezahlt? Doch, aber dafür hat der 54-jährige Star-Trainer selbstverständlich eine Erklärung bereit. «Das Problem ist nicht, was für diese Art an Topspielern ausgegeben wird. Das Problem ist nicht, wie verrückt für Neymar zu bezahlen. Ich bin es gewohnt, grosse Summen für grosse Spieler zu zahlen.»

epa05671524 Manchester United manager Jose Mourinho (L) talks with his player Paul Pogba (R) during the English Premier League soccer match between Manchester United and Tottenham Hotspur held at Old  ...
Für Mourinho sind Ausgaben von 105 Millionen Euro für Paul Pogba nicht das Problem.Bild: EPA/EPA

Das Problem sei vielmehr die andere Gruppe an Spielern, die eine grosse Gruppe geworden sei. «Von Spielern wie Pogba gibt es ein oder zwei Wechsel pro Transferfenster», führt Mourinho aus. «Aus der Gruppe der anderen Spieler hast du 100 Transfers. Für mich ist das das gefährliche Gebiet des Transfermarkts.»

Neben Lukaku hat Mourinho sein Kader auf die kommende Saison bislang erst mit Victor Lindelöf verstärkt. Der 23-jährige schwedische Nationalspieler kam für 35 Millionen von Benfica Lissabon. Fast schon «Guardiola-Verhältnisse» ... zwei Spieler möchte der Portugiese übrigens noch holen. «Einen fürs Mittelfeld und einen Angreifer für den Flügel.» Wer das sein könnte, verriet der Portugiese allerdings nicht. 

Mourinho will noch zwei weitere Spieler holen.Video: streamable

«Spurs» sparen, West Ham klotzt

Dass es auch ohne grosse Investitionen geht, zeigt in diesem Sommer Tottenham. Während nicht wenige Liga-Rivalen das Geld nur so aus dem Fenster schmeissen, haben die «Spurs» noch keinen Cent für neue Spieler ausgegeben. Im Gegenteil: Für Rechtsverteidiger Kyle Walker kassierten sie von Manchester City satte 51 Millionen Euro.

«Bis jetzt haben sie null Pfund ausgegeben, richtig? Das ist für mich faszinierend», staunt Mourinho. «Dafür halten sie Dele Alli, Harry Kane, Toby Alderweireld oder Eric Dier. Sie können jeden Spieler halten, den sie halten wollen.»

Doch auch sein Ex-Klub Chelsea, der sich mit Antonio Rüdiger, Tiemoué Bakayoko und Alvaro Morata verstärkt hat, und West Ham United machen gemäss Mourinho vieles richtig. Die «Hammers», die Pablo Zabaleta, Joe Hart, Marko Arnautovic und Chicharito holten, macht der «Special One» gar zum Titelkandidaten: «Sie spielen um die Meisterschaft». (pre)

Die höchsten Transfersummen im Fussball in jedem Jahr seit 1980

1 / 42
Die jährlich höchsten Transfersummen im Fussball seit 1980
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Unvergessene Fussball-Geschichten aus Grossbritannien

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
19 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
DerRaucher
26.07.2017 15:26registriert Januar 2016
Ich hoffe Pep wird mit dieser Taktik kläglich scheitern.
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Army Neilstrong
26.07.2017 14:02registriert April 2017
Die Summen sind doch allgemein einfach unwirklich.

Frage mich aber wieso er die Hammers für die Transfers lobt? Genau die haben ja gerade mittelmäßige Spieler für viel Geld geholt...
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
N. Y. P. D.
26.07.2017 14:42registriert Oktober 2015
Ich gebe Mourinho recht. Was City-Trainer Pep Guardiola veranstaltet, kann einfach nicht gesund sein. Selbst für durchschnittliche Spieler werden Höllensummen bezahlt. Darum hoffe ich, dass Pep Guardiolas Transfergebahren nicht noch mit dem Meistertitel belohnt wird.
00
Melden
Zum Kommentar
19
«Das ist erst der Anfang» – Lindsey Vonn feierte dieses Wochenende ihr Comeback
Lindsey Vonn zeigt bei ihrer Rückkehr aus der Ski-Rente zwei weitere solide Vorstellungen. Auf der Social-Media-Plattform «X» zeigt sich Vonn kämpferisch.

Nach dem ordentlich verlaufenen Comeback in den Abfahrten am Vortag belegte die einstige Speed-Dominatorin und Olympiasiegerin am Sonntag in den beiden FIS-Super-Gs in Copper Mountain die Ränge 24 und 19. Der Rückstand der 40-Jährigen auf die amerikanische Landsfrau Lauren Macuga, die zweimal die Schnellste war, betrug jeweils etwas mehr als zwei Sekunden.

Zur Story