Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!
- watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
- Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
- Blick: 3 von 5 Sternchen
- 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen
Du willst nur das Beste? Voilà:
«In der Captain-Frage gibt es keine Polemik. Gökhan fehlt bei diesem Zusammenzug. Von Anfang an war klar, dass wir einen ersten, zweiten und dritten Captain haben», sagt Vladimir Petkovic bei seinem ersten Auftritt, nachdem er seinen Captain nicht für die beiden Tests gegen Irland und Bosnien-Herzegowina aufbot. Einen Entscheid will er noch nicht fällen: «Ich muss auch berücksichtigen, was im Team passiert.»
Das Thema Gökhan Inler ist aber natürlich noch nicht vom Tisch. Der Nati-Trainer war selbst in England und unterhielt sich mit Claudio Ranieri über den Mittelfeldspieler. Das EM-Ticket liegt für den Oltner weiterhin griffbereit – wenn er denn im Klub zum Einsatz kommt: «Ich hoffe, Gökhan bekommt in Leicester noch die Möglichkeit, sich zu zeigen», sagt Petkovic.
Der Nati-Trainer weiter: «Sollte sich an seiner Situation etwas verändern, wäre er ein ernsthafter Kandidat, um wieder einen Platz im Team zu erhalten. Ich wäre an seiner Stelle auch wütend, aber er muss es als positives Signal annehmen. Es gibt einen Bonus, aber der ist beschränkt.»
Von einer zunächst lange überaus kulanten Haltung habe nicht zuletzt Inler profitiert: «Ich habe ihn in der Vergangenheit oft unterstützt - auch als er bei Napoli nicht mehr spielte. Ich gab ihm immer das volle Vertrauen.» Zudem habe er Inler im Winter einen Transfer nahe gelegt, wenn er seine EM-Teilnahme nicht gefährden möchte.
Petkovic lobt derweil seinen Captain über den grünen Klee: «Inler fehlt überall. Mit seinem Charisma, mit seinem Charakter, mit seiner Erfahrung von 90 Spielen. Ich habe es so entschieden, weil ich glaube, dass ich im Team eine Linie brauche. Ich will mit allen Spielern korrekt sein.» Petkovic sagt aber auch: «Spieler, die über einen gewissen Zeitraum nicht eingesetzt werden, können für das Nationalteam kein seriöses Thema sein.»
Das hört sich ja alles irgendwie nett an. Aber die Chancen, dass Stephan Lichtsteiner oder Valon Behrami das Schweizer Team an der EM aufs Feld führt, sind gross.
Neben Inler fehlt ein weiterer Captain in der Selektion: Fabian Lustenberger. Der Professional von Hertha Berlin spielt in den Überlegungen Petkovics für die Endrunde wohl keine Rolle mehr. «Ich habe gespürt, dass er nicht bereit ist, als Ergänzungsspieler dabei zu sein», so der Nationalcoach. «Er sieht sich als Stammspieler in dieser Mannschaft.»
Die Erwartungshaltung Lustenbergers korrespondiert nicht mit seiner bisherigen Geschichte in der SFV-Auswahl: Weder unter Ottmar Hitzfeld noch unter Petkovic fasste der zentrale Abwehr- und defensive Mittelfeldspieler Fuss. Auf 155 Einsatzminuten kam er in fünf Länderspieljahren.
Derweil der U21-Topskorer Shani Tarashaj angesichts diverser Ausfälle im Offensivbereich in Irland erstmals zum Kader der Schweiz gehören wird, delegierte Petkovic Nico Elvedi zum Nachwuchsteam. Der Mönchengladbacher Stammspieler soll die SFV-Talente am Samstag in Thun im kursweisenden EM-Ausscheidungsspiel gegen England verstärken. (fox/sda)