Nach 120 wenig attraktiven Minuten hatte es 0:0 gestanden. Das Ende war dann an Dramatik aber nicht zu überbieten. Viermal hätten die USA mit einem verwerteten Penalty oder einer Parade die Entscheidung herbeiführen können – und scheiterten jedes Mal.
Dann trat die Arsenal-Stürmerin Lina Hurtig an. US-Goalie Alyssa Naeher schien den Ball in extremis abwehren zu können. Nach scheinbar endlos langen Sekunden ergab aber die Torlinien-Technologie, dass der Ball um kaum mehr als einen Millimeter ganz über der Torlinie war.
Die Schwedinnen jubelten, die Amerikanerinnen reisen so früh wie nie nach Hause. Bei den bisherigen acht Austragungen hatten die USA viermal Gold, einmal Silber und dreimal Bronze gewonnen.
SWEDEN ELIMINATED THE USWNT BY A MILLIMETER 🤯 pic.twitter.com/xDQn97qjyF
— ESPN (@espn) August 6, 2023
Dass es bereits in den Achtelfinals zum Duell zwischen dem Titelverteidiger und den Olympiazweiten, den Nummern 1 und 3 der Weltrangliste, kam, lag an der schwachen Vorrunde der Amerikanerinnen, die sie nur als Gruppenzweite beendet hatten. Gegen Schweden zeigten sie sich deutlich verbessert, schafften es aber trotz klarer Feldüberlegenheit nicht, die starke schwedische Torhüterin Zecira Musovic zu überwinden.
Im Penaltyschiessen versagten dann die Nerven – nicht zuletzt beim 38-jährigen Altstar Megan Rapinoe, die mit einer bitteren Niederlage von der grossen Bühne abtritt. Damit sind die Nummern 1 und 2 (Olympiasieger Kanada) bereits vor den Viertelfinals gescheitert. Für Schweden wird es dennoch nicht einfacher. Im Viertelfinal treffen die Skandinavierinnen auf das bisher so überzeugende Japan.
(nih/sda)