Österreich fliegt an die WM: Arnautovic fordert einen neuen Feiertag und erhält Antwort
Riesiger Jubel bei unseren östlichen Nachbarn. Im nächsten Sommer wird Österreich endlich wieder an einer Weltmeisterschaft dabei sein. Allerdings musste eine ganze Nation nochmals über 90 Minuten zittern, bevor die erste WM-Qualifikation seit 1998 Tatsache geworden ist.
Die Ausgangslage vor dem entscheidenden Qualifikationsspiel im heimischen Ernst-Happel-Stadion war klar. Einzig mit einem Sieg wäre Bosnien & Herzegowina an den Österreichern noch vorbeigezogen. Nach zwölf Minuten der grosse Schock in Wien. Haris Tabakovic erzielt das 1:0 für das Auswärtsteam. Zwar gelang Österreich kurz vor der Halbzeitpause der vermeintliche Ausgleichstreffer, dieser wurde aber aberkannt. Bis in die 77. Minute musste sich Rot-Weiss-Rot gedulden.
Marcel Sabitzer brachte eine starke Flanke in den Strafraum, die via Bosniens Goalie an die Latte klatschte. Michael Gregoritsch reagierte am besten und haute den Ball gewaltig in die Maschen. Zwar mussten die Österreicher nochmals zittern, verteidigten gegen die Bosnier aber heroisch und dann war es endlich Tatsache. Österreich ist zurück auf der ganz grossen WM-Bühne.
«Das mit Abstand schönste Tor in meiner Karriere. Es gibt kein besseres Gefühl. Das ist unfassbar! Wir haben es geschafft, wir haben Geschichte geschrieben», sagt ein glücklicher Gregoritsch brach das Interview dann aber bei ServusTV schnell ab: «Es tut mir leid, ich muss feiern!» Wahrscheinlich versteht ihn die ganze Nation.
Erst eine Viertelstunde zuvor wurde Gregoritsch eingewechselt. David Alaba, welcher angeschlagen nicht zum Einsatz kam, aber das Trainerteam unterstützte, gab nach dem Erfolg zu Wort: «Ich fragte Gregoritsch vor der Auswechslung, ob er bereit ist. Danach ging ich zum Trainerteam und sagte ihnen, dass wir jetzt einen zweiten Stürmer brauchen und ihn einwechseln sollten.»
Es war schon geplant, dass Alaba für die Schlussminuten eingewechselt wird. «Die Trainer sagten mir, dass ich jetzt reinkomme und dann hat es der Gregor gemacht und so änderte sich die ganze Situation», erklärte der Verteidiger gegenüber «ORF».
Kaum zu bremsen nach der Partie war Marko Arnautovic. Der beste österreichische Torschütze der Geschichte hatte eine klare Anforderung an die Regierung: «Eine Ansage an die österreichische Bundesregierung: Der 18.11 muss ab jetzt ein Feiertag für alle werden.» Einen Tag später hat sich jetzt auch noch der Bundespräsident Alexander van der Bellen zu Wort gemeldet und machte Arnautovic einen Vorschlag. Van der Bellen hielt den WM-Pokal in die Hand und sagte: «Wenn der Pokal im nächsten Jahr Ende Juli nach Österreich kommt, können wir nochmals darüber diskutieren.»
Für den 36-Jährigen Arnautovic wird es wohl das letzte grosse Turnier seiner Karriere sein und ihm selbst ist auch bewusst und schwärmte nach der gelungenen Qualifikation über seine Teamkollegen: «Natürlich sind sie alle jünger als ich, aber sie sind alle meine Familie. Ich hab seit Jahren Stress mit der Frau, ‹es geht nicht mehr, du sollst aufhören›, sagt sie. Ich muss gar nicht mehr auf’m Platz stehen, ich muss einfach nur bei den Jungs sein.»
Mit einem Banner, auf welchem «WM 2026: Das Crazy Oida» stand, liessen sich die Akteure lange von den eigenen Fans feiern. In der Kabine ging die Party dann weiter und alle Spieler sangen zusammen unter anderem den Austropop-Klassiker «I am from Austria». Natürlich durfte auch das Bier nicht fehlen. Alaba stellte bereits klar, als er gefragt wurde, wie gefeiert wird: «Gscheid, da brauchst dir gar keine Sorgen machen.»
