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«Irgendeinisch fingt z'Glück eim»: Der YB-Euphorie auf der Spur

Gehören zur YB-Familie: Mittelfeldspieler Leo Bertone, Ex-Kapitän Jean-Marie Conz sowie Brian Ruchti und Gabriel Haldemann von RGS. 
Gehören zur YB-Familie: Mittelfeldspieler Leo Bertone, Ex-Kapitän Jean-Marie Conz sowie Brian Ruchti und Gabriel Haldemann von RGS. fotomontage: nfr

«Irgendeinisch fingt z'Glück eim»: der YB-Euphorie auf der Spur

32 Jahre lang war der Fussballgott ein Sadist. Zumindest aus der Sicht aller YB-Anhänger. Jetzt hat sich das Blatt gewendet. Warum eigentlich? Und was macht das mit einem? Ein Erklärungsversuch von vier Bernern, die es wissen müssen.
18.04.2018, 15:4919.04.2018, 06:22
nico franzoni, adrian müller
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Radio Gelb-Schwarz

Sie sind nach dem letzten YB-Titel geboren und kennen nur zweite Plätze. Trotzdem geben sie viel Herzblut für den Klub und sorgen mit ihren Livesendungen für Unterhaltung auf höchstem Niveau. Jetzt stehen Brian Ruchti und Gabriel Haldimann von Radio Gelb-Schwarz unmittelbar vor dem grossen Triumph. Sie planen bereits einen Grosseneinsatz für den Moment, wenn YB den Kübel holt: «Wir werden vor dem Cupfinal eine Woche lang aus dem Wankdorf durchsenden», verraten die YB-Radiomacher. 

Und sie wissen auch schon, welches Lied sie sich als ersten Meistersong wünschen. «Irgendeinisch fingt z'Glück eim» von Züri West. 

«Der Fussballgott war 32 Jahre lang ein elender Sadist.»

Die RGS-Jungs gehören inzwischen fest zur YB-Familie. Gegründet wurde Radio Gelb-Schwarz im Jahr 2009 durch Brian Ruchti und Simon Klopfenstein. Mittlerweile ist das Team auf fünf Kommentatoren angewachsen.

Warum YB nicht nur glücklich, sondern manchmal auch bekifft macht, erzählen sie im Video: 

Video: watson/nico franzoni, adrian müller

Mittelfeldpuncher Leo Bertone

YB-Eigengewächs Leo Bertone ist neben Goalie-Urgestein Marco Wölfli einer der wenigen Spieler, die in der ersten Mannschaft der Young Boys Berndeutsch sprechen – der 24-Jährige gilt als wichtige Identifikationsfigur bei den Gelb-Schwarzen. «Wir sind jahrelang Basel hinterhergetänzelt. Jetzt wollen wir endlich das Team sein, das vorlegt. Und zwar nicht nur diese Saison», sagt Bertone im watson-Interview.

YB-Mittelfeldspieler Leo Bertone im Zweikampf mit Antonio Marchesano.Bild: KEYSTONE

Bei einer allfälligen Meisterfeier freut er sich schon auf die Show-Einlagen von Wölfli. «Marco wartet schon gefühlte 100 Jahre auf einen Titel. Er hat schon angekündigt, er werde sich nicht mehr kontrollieren können».

Bertone erklärt im Video, wer bei einer Meisterparty zur Rampensau wird und welcher Spieler der grösste Spassvogel im Team ist. Und er beantwortet die Frage aller Fragen: Essen die YB-Spieler eigentlich auch YB-Wurst?

Video: watson/nico franzoni, adrian müller

Jean-Marie Conz

Jean-Marie Conz weiss noch, wie es sich anfühlt, wenn einen das Glück findet. 32 Jahre ist es her, seit die Young Boys am 24. Mai 1986 in Neuenburg gegen Xamax das Spiel drehten und dank einem 4:1 Auswärtssieg den Meisterkübel stemmen durften.

Da stand nicht nur Bern Kopf: YB-Kapitän Jean-Marie Conz und das Team mit dem Meisterpokal von 1986. Bild: KEYSTONE

Damals hatten die YB-Fans 26 Jahre auf einen Pokal gewartet. Jean-Marie Conz, heute Fifa-Funktionär, war Kapitän der ersten Mannschaft und ihr Libero. Libero – auch das zeigt, wie lange der letzte Berner Meistertitel wirklich her ist. Legendär sind die Aufnahmen, als die YB-Equipe rauchend und Bier trinkend im Car nach Bern tuckerte: 

Die letzte YB-Meisterfeier 1986

Doch obschon in der Bundesstadt eine Freinacht ausgerufen worden war, tanzte der Bär nicht wirklich. «Als wir nach dem Spiel in Bern ankamen, war das Stadion praktisch leer. Also gingen wir ins Boccia-Häuschen hinter dem Stadion und feierten bis in die Morgenstunden. Einige Spieler gingen dann direkt zur Arbeit», erinnert sich Conz.

Die Fans warteten in den darauffolgenden Tagen vergeblich auf einen Meisterumzug. Eine derartige Feier war in den 1980er-Jahren offenbar noch nicht en vogue. 

Die Parallelen der Meistermannschaften

Heute verfolgt Conz die YB-Spiele nur noch am TV, als Entwicklungshelfer ist er oft für die Fifa im Ausland unterwegs. Er sieht aber etliche Parallelen der aktuellen YB-Equipe zum damaligen Meisterteam. «Wir hatten einen unglaublichen Siegeswillen, auch das jetzige YB hat jetzt so eine Siegermentalität. Man spürt den Offensivpower in jedem Spiel. Solche Teams sind kaum zu schlagen», so Conz.

Mit Lunde, Prytz, Bregy und Zuffi sorgten bei YB auch 1986 diverse Spieler für viel Offensivpower – wie heute Guillaume Hoarau, Roger Assalé, Miralem Sulejmani und Jean-Pierre Nsamé, die allesamt mindestens zehn Tore geschossen habe. Und wie in der laufenden Saison gab es damals praktisch keine verletzten Spieler.

Die YB-Geschichte 

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Die YB-Geschichte – die besten Bilder seit der Gründung 1898
Am 14. März 1898 gründeten die Gymnasiasten Max Schwab, Hermann Bauer, Franz Kehrli und Oskar Schwab den FC Young Boys. Den Klubnamen Young Boys wählten sie in Anlehnung an den damals populären Basler Verein BSC Old Boys. Hier wird auf dem «Schwellenmätteli» unterhalb der Kirchenfeldbrücke trainiert.
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«YB holt auch das Double»
jean marie conz

Die Young Boys können die Meistersaison von 1986 heuer aber noch deutlich übertrumpfen. Die Berner spielen am 27. Mai im Cupfinal gegen den FC Zürich. «YB holt auch das Double», ist der Ex-Kapitän überzeugt. Wenn die Gelb-Schwarzen kühlen Kopf bewahrten,  seien sie in dieser Saison praktisch unschlagbar. «Aber der Cup hat seine eigenen Gesetze», warnt Conz. 

Der Fussballgott, der den Meistertitel um ein paar Monate verpasste: Erich Hänzi im grossen Interview

Video: watson/nico franzoni, adrian müller
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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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lence
18.04.2018 16:25registriert Januar 2018
Die Fussballschweiz kennt kein anderes Thema mehr. Bitte lass es jetzt endlich passieren! Wir warten alle schon viel zu lange. Heute in Thun den nächsten Sieg einfahren, dann brauchts nur noch 2. Danach verwandeln wir die Stadt Bern in ein Tollhaus! HOPP YB 🖤💛
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Palatino
18.04.2018 18:11registriert Juli 2015
Bevor hier der allgemeine Jubel ausbricht und man sein eigenes Wort nicht mehr versteht hier noch ein kleines aber leider nötiges Lob an Watson:
Ihr seid nicht auf den rassisistischen Zug aufgesprungen, der die Berichterstattung über YB in anderen Medien aus dem Raum Zürich (und ich sage dies bewusst in Mehrzahl) während der ganzen Saison prägte.
Wie gesagt, eigentlich traurig, dass man das hervorheben muss, aber leider nötig und in Eurem Fall angebracht.

Palatino ("ein Alt-86er")
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deepsprings
18.04.2018 19:27registriert Februar 2015
«Irgendeinisch fingt z'Glück eim» Danke für diesen Artikel... Bis jetzt habe ich immer geglaubt der Text lautet: "Irgendeinisch fingt z'Glück heim" 🤣
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