Darf der letztjährige Finalist Fiorentina doch wieder zurück in die Europa Conference League? Die Lilien «verpassten» mit Rang acht die Qualifikation in der Serie A knapp und mussten Juventus Turin den Vortritt lassen – der siebte Platz berechtigt für die Teilnahme an den Conference-League-Playoffs. Doch nun besteht die Möglichkeit, dass die Turiner für ein Jahr von europäischen Wettbewerben ausgeschlossen werden und Fiorentina profitiert.
Die UEFA ermittelt gegen den italienischen Rekordmeister wegen angeblicher Verstösse gegen die Financial-Fairplay-Regeln, berichtet die «Gazzetta dello Sport». Es geht um die gleichen Vorwürfe, die im vergangenen Dezember von der italienischen Finanzmarktaufsicht und dem Fussballverband erhoben wurden: Bilanzfälschung, Kommunikation falscher Zahlen an die Börse, Marktverfälschung und Verhinderung von Revisionen.
Aktuell laufen immer noch die Ermittlungen des europäischen Verbandes. Die UEFA übersetzt und prüft die tausenden Seiten von Dokumenten, die sie von Juventus und dem italienischen Fussballverband erhalten hat. Erst wenn diese Phase abgeschlossen ist, kommt es zu einer Anhörung des Fussballklubs vor einem Richter.
Die Strafe für Turin könnte dem Bericht zufolge eine Geldstrafe zwischen einer und 23 Millionen Euro und Einschränkungen auf dem Transfermarkt sein. Im schlimmsten Fall steht aber eben auch ein einjähriger Ausschluss aus den europäischen Wettbewerben, in diesem Fall der Conference League, zur Debatte.
Doch die UEFA steht unter Druck. Die Playoff-Paarungen für die Conference League sollen am 7. August ausgelost werden. Spätestens dann müsste klar sein, ob Juventus teilnehmen darf oder ob nicht doch Fiorentina nachrückt. So wird ein erstes Urteil Mitte Juli erwartet. Berufung müsste «Juve» direkt beim Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne einlegen, um Zeit zu sparen.
Gerüchten zufolge würden die Turiner eine einjährige europäische Sperre aber ohne Rekurs akzeptieren, da sie kein Interesse an einer Conference-League-Teilnahme haben sollen. (abu)