Das Duell Leader gegen Meister endet ohne Tore: Der FC Zürich verpasst in der Schlussphase gegen dezimierte Berner das Siegtor knapp. Die Partie hätte auf beide Seiten kippen können. Die Young Boys hatten ihre guten Momente, der FC Zürich ebenfalls. Unter dem Strich fehlte aber beiden Mannschaften die Genauigkeit und letzte Entschlossenheit, um sich die drei Punkte zu verdienen. Am Ende stand der FCZ dem Sieg näher. Juan Perea scheitert in der 89. Minute mit einem wuchtigen Kopfball am Pfosten.
Pereas Abschluss war der Höhepunkt der viertelstündigen Zürcher Überzahl, die Joël Monteiro den Gastgebern mit einer dummen Aktion ermöglicht hatte. Der YB-Stürmer regte sich über ein nicht gegebenes Foul in der 78. Minute dermassen auf, dass er den bei dieser Aktion verlorenen Schuh von sich warf und dabei Mirlind Kryeziu am Kopf traf. Monteiro erschrak über den Treffer genauso wie der Getroffene – so liess zumindest sein Gesichtsausdruck vermuten.
20 Minuten zuvor fehlte wenig und Monteiro wäre zum Matchwinner geworden. Der Schweizer Internationale scheiterte alleine vor FCZ-Keeper Yanick Brecher. Mit besserer Übersicht oder etwas mehr Altruismus hätte Monteiro den letzten Pass zu einem der zwei mitlaufenden Teamkollegen gespielt, anstatt selber abzuschliessen. Es war die zweite von drei unglücklichen Aktionen des noch nicht komplett genesenen Schweizer Meisters. Die erste war das frühe verletzungsbedingte Out eines weiteren Verteidigers. Abdu Conté musste nach weniger als einer halben Stunde mit schmerzendem Knie vom Platz.
Auch mit der früh zwangsweise neu formierten Abwehr hatte YB etwas mehr vom Spiel, aber die eher weniger zwingenden Torchancen. Der FC Zürich traf kurz vor der Pause durch Mounir Chouiar schon ein erstes Mal die Torumrandung. Der Franzose hatte einen Freistoss schön über die Mauer gezirkelt.
Zürich - Young Boys 0:0
16'014 Zuschauer. SR Schnyder.
Zürich: Brecher; Gómez, Katic, Kryeziu; Rodrigo Conceição (65. Ballet), Krasniqi, Mathew, Okita (64. Emmanuel), Ligue (58. Tosic); Chouiar, Perea.
Young Boys: von Ballmoos; Athekame, Lauper, Benito, Abdu Conté (25. Blum); Monteiro, Lakomy, Ugrinic (83. Niasse), Virginius (62. Imeri); Elia (62. Colley), Itten (83. Ganvoula).
Bemerkungen: 79. Rote Karte gegen Monteiro (Tätlichkeit).
Verwarnungen: 55. Rodrigo Conceição, 73. Imeri, 79. Ugrinic, 86. Colley.
Der Schrecken steckte dem FC Winterthur noch in den Knochen. Am letzten Wochenende war er vom FC Basel im eigenen Stadion mit 6:1 auseinander genommen worden. Im St. Jakob-Park erging es dem fehleranfälligen Schlusslicht sieben Tage später nicht besser. Mit seinen gut aufgelegten Offensivspielern war der FCB mehr als eine Klasse besser.
Anton Kade lancierte mit dem 1:0 in der 15. Minute die Basler Druckphase, die noch vor der Pause in zwei weiteren Toren mündete. Bénie Traoré, der in der 55. Minute auch das 4:0 erzielte, und Kevin Carlos sorgten für das rasch klare Verdikt. Albian Ajeti gelang in der 82. Minute das Tor zum Schlussstand. Xherdan Shaqiri war mit seinen Hereingaben an drei Toren mehr oder weniger direkt beteiligt.
Während Basel nach der Niederlage gegen YB am Mittwoch wieder gut auf Kurs gekommen ist, muss sich der FC Winterthur Gedanken machen. Die Überraschungsmannschaft der letzten Saison steht nicht nur mit den wenigsten Punkten da, sondern auch mit dem statistisch schlechtesten Sturm und der durchlässigsten Abwehr.
Basel - Winterthur 5:0 (3:0)
22'670 Zuschauer. SR Piccolo.
Tore: 14. Kade (Traoré) 1:0. 28. Traoré 2:0. 39. Kevin Carlos (Shaqiri) 3:0. 55. Traoré 4:0. 81. Ajeti 5:0.
Basel: Hitz; Mendes, Barisic (83. Akahomen), Vouilloz, Schmid; Romário Baró (71. Essiam), Avdullahu (61. Xhaka); Kade, Shaqiri (72. Soticek), Traoré; Kevin Carlos (61. Ajeti).
Winterthur: Kapino; Lekaj, Mühl, Lüthi; Sidler, Araz (79. Chiappetta), Arnold, Schättin (46. Lukembila); Frei (66. Durrer), Di Giusto (66. Schneider); Baroan (66. Bajrami).
Verwarnungen: 25. Mendes, 56. Lekaj, 64. Schmid. (nih/sda)
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