Nach dem 1:1-Unentschieden in Moldawien will Servette am Donnerstag (18.45 Uhr) gegen Sheriff Tiraspol in der Gruppenphase der Europa League gewinnen, um auch im Frühling europäisch zu spielen.
Die Genfer hatten vor zwei Wochen in Tiraspol 60 Minuten lang dominiert und führten durch ein Tor von Enzo Crivelli, ehe den Gastgebern die Schlussphase der Partie gehörte. So fiel zehn Minuten vor dem Ende nicht nur der Ausgleich, sondern vergaben die Moldawier in der Nachspielzeit gleich zweimal den möglichen Siegtreffer.
Während Servette auf nationaler Ebene glänzt – fünf Siege in Serie in der Super League und ein Weiterkommen im Schweizer Cup –, tun sich die Grenats auf europäischer Bühne schwer. Das 1:1 bei Sheriff Tiraspol war der erste Punktgewinn der laufenden Europa-League-Kampagne.
Die AS Roma (9 Punkte) und Slavia Prag (6 Punkte) scheinen schon uneinholbar. «Als ich die Auslosung gesehen habe, habe ich schnell verstanden, dass unser Ziel der 3. Platz ist. Ich wollte nicht den Träumer spielen. Roma und Slavia Prag sind qualitativ stärker. Ihr Journalisten denkt grösser als ich, ich ziehe es vor, bescheidener zu sein», so René Weiler, Trainer von Servette.
In der zweiten Hälfte der Gruppenphase läuft es auf ein Duell zwischen den punktgleichen Genfern und den Moldawiern um Platz 3 hinaus, der für die Sechzehntelfinals der Conference League im kommenden Februar berechtigt. Dem Spiel vom Donnerstag kommt also eine besondere Bedeutung zu. «Wir wollen jedes Spiel gewinnen und werden nicht anfangen zu rechnen», sagt René Weiler. «Jeder Erfolg hilft, Selbstvertrauen zu tanken. Es wäre schön, 2024 noch in Europa dabei zu sein.»
Auch wenn der Genfer Coach von den Qualitäten der eigenen Mannschaft überzeugt ist, warnt er vor dem Gegner: «Wir müssen vorsichtig sein und unnötige Ballverluste vermeiden. Sie sind schnell und haben zwei sehr gute Stürmer.» Ins gleiche Horn stösst Aussenverteidiger Bradley Mazikou: «Wir müssen 90 Minuten lang konzentriert sein und auf ihre Konter achten. Sie sind in der Lage, uns in Gefahr zu bringen.»
Nach der Hälfte der Gruppenphase hat der FC Lugano intakte Chancen, auch im kommenden Frühling in der Conference League zu spielen. In Brügge wollen sich die Tessiner am Donnerstag (21 Uhr) eine gute Ausgangslage schaffen.
Das Hinspiel vor zwei Wochen brachte für Lugano nicht das gewünschte Resultat. 1:3 hiess das Verdikt am Ende einer ziemlich einseitigen Partie. Die Tabellenführung mussten die Tessiner an den Gruppenfavoriten aus Belgien abtreten. Und auch die Norweger von Bodö/Glimt zogen aufgrund des besseren Torverhältnisses am Team von Trainer Mattia Croci-Torti vorbei.
Einzig Besiktas Istanbul liegt noch hinter dem FC Lugano. Gegen die Türken drehten die Tessiner mit drei Toren in der Schlussphase ein schon verloren geglaubtes Auswärtsspiel und siegten gegen den Favoriten 3:2. Ein Resultat, das vor der Partie nur die wenigsten für möglich gehalten hätten, ist das Kader der Türken doch gespickt mit grossen Namen wie Gedson Fernandes, Ante Rebic oder Vincent Aboubakar und gemäss Transfermarkt.de viermal wertvoller als das der Luganesi.
Mit dem Sieg in Istanbul legte Lugano den Grundstein für die gute Ausgangslage, in der sich der Dritte der vergangenen Super-League-Saison nach der Hälfte der Gruppenphase befindet. Eine weitere Überraschung in der Fremde, und die Chancen auf das Weiterkommen steigen weiter. Die Belgier sind jedoch eine Heimmacht und diese Saison zu Hause noch ungeschlagen (5 Siege, 5 Unentschieden). Das war Besiktas jedoch auch, bis Lugano den Türken nach fünf Siegen und einem Remis die erste Heimniederlage der Saison zufügte. Ein gutes Omen also für die Tessiner. (abu/sda)