Derzeit spielt er in Australien, zuvor stand er in seiner Heimat Brasilien, in den USA, der Ukraine, in Deutschland bei Bayern München und in Italien bei Juventus Turin unter Vertrag. Douglas Costa hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er dort unterschreibt, wo er am meisten verdienen kann.
Nun ist der Fussballer 34, und weder auf dem europäischen Markt noch im Nahen Osten, vornehmlich in Saudi-Arabien oder Katar, gefragt. Einen besonders lukrativen Vertrag wird er wohl nicht mehr erhalten. Doch nun hat Douglas Costa eine neue Einnahmequelle für sich entdeckt: OnlyFans.
Die Plattform bietet Prominenten die Möglichkeit, Anhängern exklusive Fotos und Videos anzubieten. Um darauf zugreifen zu können, müssen die Nutzer eine monatliche Gebühr bezahlen, die von den Anbietern festgelegt wird und sich meist irgendwo zwischen 4,99 und 49,99 Dollar bewegt.
Zwar werden auf OnlyFans auch Inhalte aus Musik und Kunst angeboten, etabliert hat sich die Plattform aber mit Erotik und Pornografie. Denn anders als Instagram schränkt OnlyFans erotische Inhalte kaum ein und ermöglicht den meist weiblichen Anbieterinnen ein direktes Einkommen. 80 Prozent der Einnahmen bleiben bei ihnen, schreibt OnlyFans.
Eine Einnahmequelle, die immer mehr Athletinnen und Athleten für sich entdecken. Zahlreiche Olympia-Teilnehmende finanzieren ihre Karriere, indem sie auf der Plattform ihre gestählten Körper zur Schau stellen. Ein Mechanismus, den OnlyFans aktiv ausnutzt. «Wir wollen Athletinnen aus kleineren Sportarten, für die es schwieriger ist, an Geld zu kommen, eine Möglichkeit geben, Geld zu verdienen», schreibt die Medienstelle.
Ein Konzept, das aufgeht. So sorgte die Kanadierin Alysha Newman bei den Olympischen Spielen für Aufsehen, als sie Bronze im Stabhochsprung gewann. Auf OnlyFans teilt die Dreissigjährige Stretchingübungen, Rezepte für Smoothies, gewährt Einblicke in Trainings und erzählt aus ihrem Alltag. Geld erhält sie von OnlyFans nicht, wie wohl auch Douglas Costa nicht.
Obwohl er über die in Los Angeles ansässige PR-Agentur Metro eine Mitteilung aussenden liess, die diesen Eindruck erweckt. «Ich habe mich entschlossen, OnlyFans beizutreten, weil ich an die Glaubwürdigkeit des Unternehmens und sein Potenzial für eine globale Reichweite glaube», wird Douglas Costa im September in internationalen Medien zitiert.
Auf die Frage, ob es sich dabei um eine Partnerschaft handelt oder ob Douglas Costa die Plattform privat nutzt, geht OnlyFans nicht ein. Auch Nick Kyrgios, der global wohl bekannteste Sportler auf der Plattform, wird wohl nicht entschädigt. Im Gegensatz zum Franzosen Alexandre Müller. Der Tennisspieler wirbt mit dem Logo der Plattform auf dem linken Ärmel.
Douglas Costa ist nicht der erste Fussballer auf OnlyFans. Bereits im Juli eröffnete der Mexikaner Jonathan Dos Santos, 44, einen Account. Seine Fans würden ihn nur auf dem Platz kennen, sagt der frühere Barcelona-Spieler. OnlyFans gebe ihm die Möglichkeit, ihnen zu zeigen, wie er privat lebe. Gegenüber «The Independent» sagt er: «Ich würde gerne grosse Stars wie Mbappé, Messi, Ronaldo oder Neymar auf der Plattform sehen.»
OnlyFans sähe das nicht ungern, um aus der Schmuddelecke zu kommen, Geld dafür ausgeben wird man dafür aber wohl nicht. Auch ohne grosse Ausgaben für Prominente läuft das Geschäft mit den schlüpfrigen Inhalten. Inzwischen zählt OnlyFans global über 300 Millionen Nutzer. 2023 belief sich der Gewinn auf 485 Millionen Dollar Gewinn bei einem Umsatz von 1.3 Milliarden Dollar. Die Nutzenden gaben 6.6 Milliarden Dollar aus.
Kritisch sieht Rob Koehler von der Athletenvereinigung Global Athlete die Plattform. Während der Olympischen Spiele in Paris sagte Koehler, das Internationale Olympische Komitee IOC generiere 1,7 Milliarden Dollar im Jahr, gebe aber den Teilnehmenden der Spiele nichts davon weiter. «Die Mehrheit der Athleten kann kaum die Miete bezahlen, während das IOC mit ihnen Geld verdient», sagte Koehler. Viele sähen sich deshalb dazu gezwungen, sich und ihre Körper zu verkaufen, zum Beispiel auf OnlyFans.
Matthew Mitcham streitet das nicht ab. Der Turmspringer sagt: «Was ich mache, ist eine Form der Sexarbeit. Es ist wie die fettarme Mayonnaise. Ich verkaufe nicht das Steak, sondern das Brutzeln in der Pfanne.» OnlyFans mache Athleten zu Unternehmern, sagt der 36-jährige Olympiasieger von 2008. «Menschen sind bereit, dafür zu zahlen, adonisgleiche Körper zu sehen, für die wir so hart trainieren», argumentiert der Australier.
Bekannte Schweizer Sportler finden sich keine bei OnlyFans. Auch das ist ein Hinweis darauf, dass Sportlerinnen dort nur dann mitmachen, wenn sie ums finanzielle Überleben kämpfen. Was nicht heisst, dass sich Sportler wie Cristiano Ronaldo nicht früher oder später auch OnlyFans zuwenden. Ganz einfach deshalb, weil dort auch für sie viel Geld zu verdienen ist. (aargauerzeitung.ch)
Wer das aber will, soll doch machen. Schmuddelig ist hier eigentlich nichts, ausser man bezeichnet Nacktheit so.
Man soll sich dann einfach nicht über die Daseinsberechtigung von Influencer aufregen. Millionen User machen das halt eben möglich. Wer das blöd findet, soll nicht mitmachen.
OnlyFans wurde eigentlich genau mit diesem Ziel gegründet. Die Erotik-Industrie hat es einfach zuerst entdeckt und daraus ein Millionenbuisness gemacht.