Finanziell ist das Playoff für Lugano nicht so bedeutend wie für YB zwei Tage zuvor. Die von den Bernern erreichte Champions League befindet sich in einer anderen Sphäre, ermöglicht ganz andere Einnahmen als die Europacup-Stufen darunter.
Zwischen der zweitklassigen Europa League und der drittklassigen Conference League hält sich der Unterschied bei den Prämien im Rahmen. Der Einzug in die Gruppenphase der Europa League bringt rund 3,6 Millionen Franken ein, jener in die Conference League zirka 700'000 weniger.
Sportlich hingegen liegt eine kleine Welt zwischen den beiden Wettbewerben. In der Europa League, für die Servette bereits qualifiziert ist, könnten Gegner wie Liverpool, Leverkusen und Ajax Amsterdam warten. In der Conference League traf Basel in der vergangenen Saison in der Vorrunde auf Slovan Bratislava, Pjunik Jerewan und Zalgiris Vilnius.
Speziell für Lugano sind attraktive Gegner wichtig, um Zuschauer ins Stadion zu locken. Die Tessiner bestreiten ihre Vorrundenspiele in Zürich, weil das Cornaredo von der UEFA für solche Partien nicht zugelassen ist. Erste Heimstation in dieser Europacup-Saison ist zunächst aber Genf - im Letzigrund findet Weltklasse Zürich statt.
Seit einer Woche dreht sich beim Cupfinalisten alles um dieses anstehende Rückspiel. Am Wochenende durfte er wie YB in der Super League pausieren. Das gab Renato Steffen die Möglichkeit, seine muskulären Probleme auszukurieren. Er ist mit seinen 44 bestrittenen Europacup-Spielen der auf diesem Niveau mit Abstand erfahrenste Luganese.
Bis auf Hicham Mahou konnten zuletzt alle Feldspieler trainieren. Anders sieht es auf der Goalie-Position aus. Dort fehlen Amir Saipi mit einer Knieverletzung und dessen Ersatz Sebastian Osigwe mit Schulterproblemen. Der im Sommer verpflichtete 33-jährige Steven Deana wird somit im Tor stehen.
Trainer Mattia Croci-Torti wusste genau, woran sein Team zwischen den beiden Spielen gegen den Brüsseler Vorort-Verein arbeiten musste. «Wir waren in Belgien in den letzten 30 Metern zu wenig gut. Uns hat die Effizienz gefehlt», sagte der 41-Jährige. Ansonsten war er mit dem Spiel vor einer Woche zufrieden. Lugano war mehr im Ballbesitz und hatte fast gleich viele Schüsse aufs Tor. «Wir waren auf Augenhöhe.»
Mit aufgefüllten Energiereserven soll nun die Wende gelingen gegen den Europa-League-Viertelfinalisten von letzter Saison, der wie im Hinspiel auf den von Lugano gekommenen Mohamed Amoura verzichten muss. (abu/sda)