Dass Paul Pogba ein genialer Fussballer ist, das wissen wir nun schon seit einigen Jahren. Doch der Franzose von Manchester United bewies am Samstag im Spiel gegen Everton (1:1), dass er durchaus auch eine andere Sportlerkarriere hätte einschlagen können: jene als Wrestler. Pogba packte seinen Gegenspieler Yerri Mina von hinten und warf ihn sauber zu Boden. Eine Karte gab es dafür übrigens nicht.
Hee-Chan Hwang hat letztes Jahr in der Bundesliga keine grossen Stricke zerrissen. Nur einen Assist gab der südkoreanische Stürmer für Leipzig in 18 Spielen – eine Enttäuschung für Spieler und Verein. Doch nun startet der 25-Jährige wieder durch, allerdings in England. Für Wolverhampton hat Hwang in dieser Saison in vier Spielen drei Tore erzielt, zwei an diesem Wochenende gegen Newcastle. Wie gross die Freude darüber in Südkorea ist, hört man am Kommentar bei Hwangs Siegtreffer zum 2:1.
Mit dem 2:2 gegen Erzrivale Jürgen Klopps Liverpool hätte Manchester Citys Trainer Pep Guardiola noch leben können, nicht aber mit der Schiedsrichter-Leistung in diesem Spiel. Der Katalane regte sich in der zweiten Halbzeit auf, dass dieses Foulspiel von James Milner, der bereits verwarnt war, nicht zu einem Platzverweis führte:
«Das ist eine zweite gelbe Karte. Es ist schlicht und einfach eine zweite gelbe Karte. Es ist so klar, aber wir sind halt im Anfield. Im Old Trafford genau dasselbe. Wäre ein City-Spieler in dieser Situation gewesen, wäre er vom Platz geflogen», enervierte sich Guardiola nach der Partie.
Auf dem Platz liess der Katalane seinem Ärger ebenfalls freien Lauf. Sichtlich unbeeindruckt davon: der vierte Offizielle Mike Dean, der Kaugummi kauend zuschaut.
In der Karriere von James Rodriguez geht es seit einiger Zeit eher abwärts. Real Madrid wollte ihn nicht mehr und gab den Kolumbier letzten Sommer zu Everton ab. Doch auch dort konnte sich der offensive Mittelfeldspieler nicht nach Wunsch durchsetzen, also fand er unlängst wieder eine neue Heimat: den Al-Rayyan SC im WM-Gastgeberland Katar. An diesem Wochenende durfte James seine neuen Teamkollegen erstmals in Aktion beobachten – und er schien schwer beeindruckt.
Nicolas Stefanelli stürmt für den schwedischen Spitzenklub AIK Fotbol. Im Stockholmer Stadtderby gegen Djurgarden, das gleichzeitig auch der Spitzenkampf ist, wird er zum Helden und macht sich innert weniger Sekunden selbst wieder zum Deppen. Der 26-Jährige trifft in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit zum 1:0 für AIK – es sollte das einzige Tor des Spiels bleiben. Doch beim Bejubeln des Tores zieht der Argentinier auch sein Trikot ab, wird dafür zum zweiten Mal verwarnt und fliegt vom Platz.
Iñaki Williams erreicht in der spanischen Liga beinahe Unmenschliches: Seit 203 Spielen und damit etwas mehr als fünf Saisons hat der Spanier keine einzige Partie mehr verpasst und damit einen neuen Ligarekord aufgestellt. Dafür wurde der 27-Jährige beim 1:0-Sieg gegen Alaves entsprechend geehrt.
Der italienische Serienmeister Juventus Turin nimmt endlich Fahrt auf. Nach einem miserablen Saisonstart haben die Bianconeri zuletzt drei Mal in Serie gewonnen, dieses Wochenende mit 1:0 im Derby gegen den FC Torino. Doch für die Wende hat es offenbar auch mal einen Tritt von Trainer Massimiliano Allegri in die Hintern der Spieler gebraucht, wie Federico Bernardeschi zu spüren bekam.
Dem schmerzverzerrten Gesicht des Flügelstürmers nach war es auch kein besonders sanfter Tritt. Doch es scheint gewirkt zu haben: In der 86. Minute erzielte Manuel Locatelli das Siegtor für Juve.
Aufsteiger Greuther Fürth zahlt in der Bundesliga einen Haufen Lehrgeld. Noch keinen einzigen Sieg hat die Mannschaft eingefahren, auch gegen Köln gibt es eine 1:3-Niederlage. Es ist natürlich auch schwierig zu siegen, wenn man beste Chancen liegen lässt: Jeremy Dudziak hätte in Köln noch vor der Pause die Chance gehabt, auf 2:0 für Greuther Fürth zu stellen – doch stattdessen traf er zwei Mal den Pfosten.
Erinnerst du dich noch an den 11. Juni 2008, als die Schweizer EM-Träume in der Wasserschlacht von Basel gegen die Türkei baden gingen? Ähnliche Bilder gab es gestern auch aus der League One zu sehen. In der dritthöchsten englischen Liga empfing der FC Portsmouth Leader Sunderland und das Wetter war mehr als nur garstig. Obwohl das Terrain kaum bespielbar war, wurde die Partie durchgezogen und Portsmouth überraschte die Gäste mit einem 4:0-Sieg. Doch Fussballgenuss sieht anders aus.
Zu guter Letzt wollen wir aber auch noch dem Wunsch nach tatsächlichem Fussballgenuss nachkommen. Mit Traumtoren aus allerlei Ländern. Den Auftakt macht Richard Sanchez, der in der mexikanischen Liga MX aus grosser Distanz traf. Mit seinem Tor ebnete er América den Weg zum 2:0-Sieg gegen die Pumas.
Wir machen einen Abstecher in die zweite Bundesliga. Dort hält sich Schalke dank eines 3:0-Heimsiegs gegen Ingolstadt in der Spitzengruppe. Das 2:0 durch Mehmet Can Aydin war ein wunderbarer Volley-Kracher.
Zurück über den Atlantik in die MLS. Dort packt Joao Paulo von den Seattle Sounders seine beste Messi-Imitation aus und besiegelt noch vor der Pause mit dem 3:0 den Sieg gegen die Colorado Rapids.
Und damit wieder zurück nach Europa mit einem Abstecher in die zweite niederländische Liga. Dort siegte ADO Den Haag gleich mit 6:2 gegen MVV Maastricht. Besonders sehenswert war das 2:0 nach nur zehn Minuten: Sem Steijn versorgte die Kugel sauber mit der Hacke.
Ab in den Süden nach Italien. Dort zog Antonio Candreva aus der Distanz einfach mal ab und erzielte das 3:2 für Sampdoria gegen Udinese. Doch am Ende reichte es nicht zum Sieg, weil die Gäste in der 82. Minute noch ausglichen.