Carlos Varela war nie ein Kind von Traurigkeit. In seiner aktiven Fussballkarriere brachte er es in 410 Spielen auf 126 Gelbe und elf Rote Karten. Viel hat es nie gebraucht, um Carlos Varela auf die Palme zu bringen. 1995 gibt der spanischstämmige Schweizer mit 18 sein Debüt bei Servette. Die nächsten 15 Jahre tingelt er durch die halbe Liga und sorgt dabei für Schlagzeilen am Laufmeter. Manchmal sogar für positive: In Basel wird er 2002 Meister und feiert rauschende Nächte in der Champions League.
Auch bei seinen weiteren Vereinen Aarau, YB und Xamax erarbeitet sich der Flügelflitzer fussballerisch viel Respekt. Nun ist Varela nach seinem Engagement beim Erstligisten FC Köniz, wo er aus ungeklärten Gründen aus dem Team geflogen ist, bei den Senioren vom FC España Bern gelandet.
Am 13. September anlässlich der 4. Runde bei den Berner Senioren spielte España gegen Münsingen. Kaum angepfiffen, fliegt der Ex-Profi schon nach neun Minuten vom Platz.
Der Bussenkatalog sieht bei einer Tätlichkeit vier Spielsperren und bei einer groben Schiedsrichterbeleidigung weitere vier Spielsperren vor. Zum SRF sagte Kurt Bieri, Sekretär der Disziplinarkommission beim Fussballverband Bern/Jura, dass Varela nicht tätlich gegen den Schiedsrichter geworden sei. Er sagt aber auch: «Acht Spielsperren sind schon sehr unüblich.»
Varela beschreibt die Szene gegenüber dem SRF so:
Über Bieris Aussage, er habe den Platz nicht verlassen wollen, kann Varela nur lachen: «Ich habe doch nicht Picknick gemacht.» Die Amateur-Schiedsrichter seien nicht fit und stünden oft viel zu weit weg vom Geschehen, sagt er gegenüber dem SRF.
(nfr)