Heute entscheidet sich, wer gerade das beste Team der Welt ist
Arsenal und Bayern München sind neben Inter Mailand zwei der drei Teams, die in der Champions League nach vier Partien eine makellose Bilanz ausweisen. Beide führen zudem souverän die heimische Liga an.
Bei Arsenal ist dies überraschender. Die Mannschaft aus London verlor in den ersten zwölf Meisterschaftsspielen in dieser Saison bloss einmal und hat einen Vorsprung von sechs Punkten auf das zweitplatzierte Chelsea. Erst am Wochenende gewannen die Gunners das Derby gegen Tottenham 4:1. Das ist umso beeindruckender, als in der Offensive noch Potenzial brach liegt. Der an einer Knieverletzung leidende Deutsche Kai Havertz, Arsenals bester Torschütze in der vergangenen Saison, stand nur in der ersten Meisterschaftsrunde zur Verfügung. Der norwegische Captain Martin Ödegaard, der gegen die Bayern nach einer Knieverletzung sein Comeback geben könnte, kam in der Premier League erst während 204 Minuten zum Einsatz.
Dennoch ist Arsenal bezüglich geschossener Tore (24) zusammen mit Manchester City die Nummer 1 der Liga. Das Prunkstück war jedoch bisher die Defensive mit dem starken Innenverteidiger-Duo William Saliba und Gabriel – Letzterer fehlt allerdings gegen die Bayern. In der Meisterschaft liess Arsenal erst sechs Gegentore zu, in der Champions League gar noch keines. Der seit Ende 2019 als Trainer amtende Mikel Arteta hat es geschafft, ein funktionierendes Kollektiv zu formen, das sowohl hoch pressen, als auch tief verteidigen kann. Zudem ist das Team sehr stark bei Standards, was ebenfalls für die gute Arbeit von Arteta spricht.
Bayern noch beeindruckender
Nun allerdings wartet auf Arsenal der ultimative Test. Denn die Bayern sind noch beeindruckender in die Saison gestartet. Sie haben – den Supercup miteingerechnet – 17 von 18 Pflichtspielen gewonnen. Einzig bei Union Berlin mussten sie sich mit einem 2:2 begnügen. In der Königsklasse siegten sie unter anderem auswärts gegen Titelverteidiger Paris Saint-Germain (2:1) – damit bezwangen sie den dritten Anwärter auf den Titel des besten Teams der Welt. In der Bundesliga lautet das Torverhältnis nach elf Runden 41:8. Dabei war der im Juli 2024 verpflichtet Trainer Vincent Kompany damals alles andere als die erste Wahl.
Hervorzuheben ist bei den Münchnern Harry Kane. Der 33-jährige englische Topstürmer, der sich auch für defensive Aufgaben nicht zu schade ist, hat in den 18 Pflichtspielen in dieser Saison nicht weniger als 24 Treffer erzielt. Er reihte sich bloss in vier Partien nicht unter die Torschützen ein. Insgesamt war er für den deutschen Rekordmeister in 114 Partien 109 Mal erfolgreich. Dazu kommen 29 Assists.
Kane als Kind bei Arsenal ausgemustert
Für Kane hat das Spiel am Mittwoch einen «kleinen Extra-Reiz», da er vor dem Wechsel zu den Bayern im Jahr 2023 schon als Junior bei Arsenals Stadtrivale Tottenham Hotspur tätig war. Zudem wurde er von Arsenal als zu wenig gut empfunden, als er gemäss eigenen Angaben sieben oder acht Jahre alt war. Der Grund: Die Verantwortlichen fanden ihn etwas pummelig und nicht sehr athletisch. Was für ein Hohn, wenn man sieht, was für ein Musterprofi Kane heute ist.
«Zu meiner Zeit bei Tottenham gehörten die Spiele gegen Arsenal zu den grössten», sagte Kane. In 17 Partien in der Premier League gegen den Erzrivalen erzielte er 14 Tore – auch das kann sich mehr als sehen lassen. Er traf auch für die Bayern gegen Arsenal in der vorletzten Saison im Viertelfinal der Champions League, als sich die Münchner mit dem Gesamtskore von 3:2 durchsetzen. Zuvor hatten die Deutschen gegen die Engländer dreimal hintereinander mit 5:1 gewonnen.
Dermassen klar dürfte das Resultat diesmal kaum ausfallen. «Sie sind eine absolute Spitzenmannschaft, besonders in dieser Saison», so Kane. «Letztlich ist es aber nur ein weiteres Spiel – ein wichtiges Spiel.» Eine Begegnung, in der beide die weisse Weste in der Champions League wahren wollen. (nih/sda)
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