Die Young Boys spielen ihre Klasse in der 3. Runde der Super League ein erstes Mal aus. Beim 5:2 gegen Winterthur führt der Meister nach den Stotterstarts gegen Lausanne-Sport und Yverdon nach sieben Minuten bereits mit 2:0.
Man habe bislang noch nicht auf dem gewünschten Niveau gespielt. Er erwarte eine Steigerung, weniger einfache Ballverluste und insbesondere eine von Beginn weg hellwache Mannschaft, sagte YB-Trainer Raphael Wicky vor dem Heimspiel gegen den FC Winterthur. Die geforderte Reaktion blieb nicht aus: Nach jeweils längerer Torflaute gegen die Aufsteiger Lausanne-Sport und Yverdon trafen die Young Boys gegen Winterthur in den ersten sieben Minuten zweimal und fünfmal insgesamt.
Vor abermals imposanter Kulisse mit mehr als 27'000 Zuschauern versenkte der an der Seite von Cedric Itten zu seinem Startelf-Debüt gekommene Silvère Ganvoula nach 137 Sekunden einen wuchtigen Schuss aus der Distanz im Tor. Nur vier Minuten später erhöhte Joël Monteiro an seinem 24. Geburtstag nach einem Angriff über die linke Seite nach starker Vorarbeit von Itten.
Dass zwischenzeitlich zumindest ansatzweise noch einmal Spannung aufkam, war einem Kunstschuss von Samuel Ballet verdanken. Der Winterthurer erwischte YB-Goalie Anthony Racioppi in der 38. Minute mit seinem Vollspannschuss aus sehr spitzem Winkel von ausserhalb des Strafraums auf dem falschen Fuss.
Nach einem abgelenkten Freistoss von Fabian Rieder noch vor dem Seitenwechsel und dem 4:1 durch Cedric Itten zu Beginn der zweiten Halbzeit liessen aber auch die Zahlen kaum mehr Zweifel offen über den Ausgang der Partie. Das 2:4 durch Sayfallah Ltaief und Jean-Pierre Nsames Abstauber zum Schlussresultat nach einem Ballgewinn von Lukasz Lakomy waren nur noch Resultatkosmetik.
Young Boys - Winterthur 5:2 (3:1)
27'119 Zuschauer. SR Wolfensberger.
Tore: 3. Ganvoula (Ugrinic) 1:0. 7. Monteiro (Itten) 2:0. 38. Ballet (Jankewitz) 2:1. 45. Rieder 3:1. 50. Itten (Ugrinic) 4:1. 78. Ltaief (Jankewitz) 4:2. 90. Nsame (Lakomy) 5:2.
Young Boys: Racioppi; Janko, Camara, Amenda, Persson (59. Blum); Rieder; Ugrinic (73. Males), Monteiro; Lakomy; Itten (86. Elia), Ganvoula (73. Nsame).
Winterthur: Kuster; Sidler (74. Gantenbein), Schmid, Stillhart, Diaby (46. Schättin); Jankewitz, Zuffi; Ballet, Di Giusto (46. Corbaz), Burkart (59. Ltaief); Turkes (84. Ramizi).
Bemerkungen: Verwarnungen: 61. Sidler. 67. Ugrinic. 77. Ltaief. 85. Corbaz. 87. Jankewitz. 91. Camara.
Lausanne-Ouchy verpasst den ersten Sieg in der Super League im dritten Anlauf knapp. Der Aufsteiger muss im Romand-Derby gegen müde Servettiens in der 96. Minute das 1:1 hinnehmen.
Nein, nach diesem Spielverlauf war der erste Punktgewinn des Lausanner Quartiervereins nicht mehr als ein schwacher Trost. 1:0 führte die Mannschaft von Trainer Anthony Braizat dank eines Penaltytreffers von Alban Ajdini nach 68 Minuten bis tief in die Nachspielzeit hinein. Dann trat Servettes Joker Patrick Pflücke zum letzten Freistoss vor dem Schlusspfiff an und zirkelte den Ball via Lattenunterkante wunderschön ins Tor.
Für Servette war es vier Tage nach dem Penalty-Erfolg gegen Genk in der Qualifikation für die Champions League ein schmeichelhaftes Remis. Ohne den formstarken besten Torschützen Chris Bedia in der Startelf waren die Gäste auf der mit 3200 Zuschauern anständig gefüllten Pontaise noch ungefährlicher als der Underdog auf der Gegenseite, der vor dem Penalty-Tor nach einem Foul von David Douline an Lamine Gassama immerhin einen Lattenschuss für sich beanspruchen konnte.
Dass bei den müden wirkenden Servettiens mit Miroslav Stevanovic ein Schlüsselspieler nach wie vor verletzungsbedingt fehlte, half ebenfalls nicht mit.
Stade Lausanne-Ouchy - Servette 1:1 (0:0)
3257 Zuschauer. SR Von Mandach.
Tore: 68. Ajdini (Penalty) 1:0. 96. Pflücke 1:1.
Lausanne-Ouchy: Da Silva; Gassama, Kadima, Pos (20. Camara), Obexer; Bamba (63. Bayard), Hamdiu, Qarri; Garcia (74. Mohamed), Danho (74. Hadji), Mulaj (63. Ajdini).
Servette: Mall; Vouilloz, Rouiller, Severin (78. Pflücke), Baron; Touati (57. Bedia), Ondoua, Douline (69. Cognat), Kutesa (78. Fofana); Crivelli, Guillemenot (69. Rodelin).
Bemerkungen: Verwarnungen: 5. Bamba. 34. Hamdiu. 50. Kadima. 62. Guillemenot. 64. Ondoua. 85. Ajdini.
(nih/sda)