Es läuft die 31. Minute im WM-Gruppenspiel gegen Costa Rica, als der Ball sechs, sieben Meter vom Tor entfernt zu Blerim Dzemaili kommt. Der Zürcher fackelt nicht lange: Er hämmert den Ball zur Schweizer 1:0-Führung ins Netz.
Danach formt er mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand ein «L». Ist Dzemaili etwa noch Lernfahrer? Oder symbolisiert die Geste den Wanderfalken, den Schweizer Vogel des Jahres 2018?
Weder noch. Das «L» steht für Luan, Blerim Dzemailis Sohn. Der Dreijährige ist sein ein und alles. Oft postet Dzemaili Bilder seines Kleinen auf Instagram.
Dauerläufer Dzemaili hofft nach dem Achtelfinal-Einzug, noch lange in Russland zu bleiben. Mit den Schweden sei die Nati «definitiv auf Augenhöhe». Für den 32-jährigen Zürcher wird es mutmasslich die letzte WM als Stammspieler sein. Er hält die Zeit reif, um mit der Schweiz endlich ein richtig grosses Turnier zu spielen. «Wann, wenn nicht jetzt?», fragt Dzemaili. «Wir sind oben dabei, wir müssen es jetzt packen.»