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Super League: FCB-Krise geht nach 0:3-Niederlage gegen Lausanne weiter

Deception du milieu balois Taulant Xhaka, gauche, et du milieu balois Fabian Frei, droite, lors de la rencontre du championnat de football de Super League entre le FC Lausanne-Sport et le FC Basel 189 ...
Der FC Basel findet nicht aus dem Loch.Bild: keystone

FCB nach 0:3 bei Lausanne noch tiefer im Loch: «Jetzt muss die Peitsche her»

Der FC Basel findet auch gegen die vor der 12. Runde zweitschlechteste Mannschaft der Super League nicht aus seiner Formkrise. Er verliert bei Lausanne-Sport erstmals seit 23 Jahren und bleibt nach dem 0:3 klares Schlusslicht.
29.10.2023, 17:2529.10.2023, 18:54
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Eine Spur besser als auch schon, aber längst nicht gut genug: So lässt sich der vierte Auftritt des FCB unter Heiko Vogel in dieser Saison resümieren. Will der deutsche Coach seine Spieler in den kommenden Tagen etwas aufbauen, wird er ihnen einige Minuten vor der Pause und die Viertelstunde nach dem Seitenwechsel zeigen. In jenen Phasen agierten die Basler einigermassen druckvoll und spielerisch ansprechend. Ein Schuss von Taulant Xhaka in der 51. Minute war die beste Chance der Gäste an diesen Nachmittag.

Erinnerungen an Sène

Für einen Treffer oder gar für Punkte reichte der Auftritt des FCB aber nicht. Zum einen, weil die Lausanner spielerisch mehr zu bieten hatten, zum anderen, weil Vogels Truppe auch etwas Pech hatte. Die ersten beiden Gegentreffer fielen nach VAR-Entscheiden mittels Penalty. In der 15. Minute lenkte Thierno Barry einen Schuss mit dem Ellenbogen ab und nach einer Stunde traf Renato Veiga Gegenspieler Berkay Dabanli mit dem Fuss heftig am Kopf.

Dass Kaly Sène die beiden Penaltys verwertete, passte zu diesem missglückten Basler Gastspiel in Lausanne. Der 22-jährige Senegalese stand drei Saisons und bis in diesem Sommer beim FCB unter Vertrag, konnte sich aber nie durchsetzen, wurde mehrfach verliehen und schliesslich ablösefrei ins Waadtland abgegeben. Nun steht Sène bei fünf Saisontreffern. Das 3:0 durch Alvyn Sanches, neben Sène der zweite herausragende Lausanner gegen Basel, fiel in der 69. Minute – nach Vorarbeit von Sène.

Anhaltende Horrorserien

Beim FC Basel ist man seit der Ablösung von Timo Schultz als Trainer keinen Schritt weiter gekommen. Das dürfte auch die neu geschaffene Sportkommission des FCB beschäftigen. Die laufenden Serien zeichnen ein schreckliches Bild des aktuellen Basler Formstands: seit neun Spielen ohne Sieg, seit vier Partien (alle nach dem Trainerwechsel von Schultz zu Vogel) ohne Punkt und Tor. Alles Klub-Negativrekorde im 2003 begonnenen Zeitalter der Super League.

Das sagt Basels Fabian Frei:

«Es fehlen die Worte nach so einem Spiel. Es tut unglaublich weh, wenn du dich eine Woche vorbereitest und es am Ende so rauskommt. Ich bin offen für Gratistipps. Es herrscht eine absolute Leere. Was wir zeigen, ist nicht, wozu diese Mannschaft fähig ist, aber es ist die absolute Realität. Es muss jetzt um jeden Ball gefightet werden. Es ist nichts mehr mit schön spielen und hoch gewinnen.

Die erste Halbzeit war ganz schlecht, die zweite war ok, aber nach dem zweiten Penalty war die Luft draussen. Am Schluss waren wir ein Mann mehr, aber sie sind vier Mal in unserem Sechzehner und wir schiessen kaum aufs Tor. Es fehlt der letzte Biss. Der Trainer wurde laut in der Kabine, und das völlig berechtigterweise. Der alte Trainer versuchte es mit Kuschelkurs und jetzt muss die Peitsche her. Es ist eine schwierige Situation, es ist höchste Eisenbahn und wer das nicht kapiert hat, soll sich die Tabelle anschauen.»
blue

In den letzten knapp drei Monaten gewann der FC Basel nur gegen unterklassige Mannschaften. Es ist also als positiv zu werten, dass es am Mittwoch im Cup weitergeht, mit dem Achtelfinal beim SC Kriens aus der Promotion League.

Joie des joueurs lausannois avec Alvyn Sanches, gauche, apres le deuxieme but marque sur penalty par l'attaquant lausannois Kaly Sene, droite, lors de la rencontre du championnat de football de S ...
Die Lausanner freuen sich über einen souveränen Sieg.Bild: keystone

Lausanne-Sport – Basel 3:0 (1:0)
6046 Zuschauer. – SR San.
Tore: 19. Sène (Penalty) 1:0. 66. Sène (Penalty) 2:0. 69. Sanches (Sène) 3:0.
Lausanne-Sport: Letica; Giger, Dussenne, Dabanli (66. Nanizayamo), Poaty (77. Kablan); Bernede, Roche, Sanches (90. Ilie); Diabaté, Sène (77. Labeau), Kalu (77. Suzuki).
Basel: Hitz; Dräger (46. Rüegg), Barisic, Renato Veiga, Schmid; Xhaka, Sigua (67. Demir); Barry (46. Frei), Kade; Augustin (86. Gauto), Jovanovic (67. Malone).
Bemerkungen: 86. Rote Karte gegen Kablan (grobes Foul).
Verwarnungen: 37. Xhaka, 64. Renato Veiga, 78. Rüegg, 92. Barisic, 96. Dussenne, 98. Demir. (abu/sda)

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115 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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zeroc88l
29.10.2023 16:26registriert Januar 2015
Die einzige Hoffnung des FC Basel ist, dass das Bundesamt für Statistik die Berechnung der Tabelle übernimmt und seine Punkte drei- bis fünffach gezählt werden.
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Ben_solo
29.10.2023 15:57registriert Januar 2021
Mir gefällt‘s und ich finds lustig, dass ein Sportchef mal mit den eigenen nicht vorhandenen Kompetenzen konfrontiert wird und mit diesen Spielern selber als Trainer arbeiten muss. Jetzt kann der Oiseau nur noch dem Schiri die Schuld geben 🤣🤣🤣🤣
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le croissant
29.10.2023 15:57registriert Februar 2015
Heimmacht Lausanne, da dürfen wir ruhig mal verlieren.
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