FCB nach 0:3 bei Lausanne noch tiefer im Loch: «Jetzt muss die Peitsche her»
Eine Spur besser als auch schon, aber längst nicht gut genug: So lässt sich der vierte Auftritt des FCB unter Heiko Vogel in dieser Saison resümieren. Will der deutsche Coach seine Spieler in den kommenden Tagen etwas aufbauen, wird er ihnen einige Minuten vor der Pause und die Viertelstunde nach dem Seitenwechsel zeigen. In jenen Phasen agierten die Basler einigermassen druckvoll und spielerisch ansprechend. Ein Schuss von Taulant Xhaka in der 51. Minute war die beste Chance der Gäste an diesen Nachmittag.
Erinnerungen an Sène
Für einen Treffer oder gar für Punkte reichte der Auftritt des FCB aber nicht. Zum einen, weil die Lausanner spielerisch mehr zu bieten hatten, zum anderen, weil Vogels Truppe auch etwas Pech hatte. Die ersten beiden Gegentreffer fielen nach VAR-Entscheiden mittels Penalty. In der 15. Minute lenkte Thierno Barry einen Schuss mit dem Ellenbogen ab und nach einer Stunde traf Renato Veiga Gegenspieler Berkay Dabanli mit dem Fuss heftig am Kopf.
Dass Kaly Sène die beiden Penaltys verwertete, passte zu diesem missglückten Basler Gastspiel in Lausanne. Der 22-jährige Senegalese stand drei Saisons und bis in diesem Sommer beim FCB unter Vertrag, konnte sich aber nie durchsetzen, wurde mehrfach verliehen und schliesslich ablösefrei ins Waadtland abgegeben. Nun steht Sène bei fünf Saisontreffern. Das 3:0 durch Alvyn Sanches, neben Sène der zweite herausragende Lausanner gegen Basel, fiel in der 69. Minute – nach Vorarbeit von Sène.
Anhaltende Horrorserien
Beim FC Basel ist man seit der Ablösung von Timo Schultz als Trainer keinen Schritt weiter gekommen. Das dürfte auch die neu geschaffene Sportkommission des FCB beschäftigen. Die laufenden Serien zeichnen ein schreckliches Bild des aktuellen Basler Formstands: seit neun Spielen ohne Sieg, seit vier Partien (alle nach dem Trainerwechsel von Schultz zu Vogel) ohne Punkt und Tor. Alles Klub-Negativrekorde im 2003 begonnenen Zeitalter der Super League.
Das sagt Basels Fabian Frei:
Die erste Halbzeit war ganz schlecht, die zweite war ok, aber nach dem zweiten Penalty war die Luft draussen. Am Schluss waren wir ein Mann mehr, aber sie sind vier Mal in unserem Sechzehner und wir schiessen kaum aufs Tor. Es fehlt der letzte Biss. Der Trainer wurde laut in der Kabine, und das völlig berechtigterweise. Der alte Trainer versuchte es mit Kuschelkurs und jetzt muss die Peitsche her. Es ist eine schwierige Situation, es ist höchste Eisenbahn und wer das nicht kapiert hat, soll sich die Tabelle anschauen.»
In den letzten knapp drei Monaten gewann der FC Basel nur gegen unterklassige Mannschaften. Es ist also als positiv zu werten, dass es am Mittwoch im Cup weitergeht, mit dem Achtelfinal beim SC Kriens aus der Promotion League.
Lausanne-Sport – Basel 3:0 (1:0)
6046 Zuschauer. – SR San.
Tore: 19. Sène (Penalty) 1:0. 66. Sène (Penalty) 2:0. 69. Sanches (Sène) 3:0.
Lausanne-Sport: Letica; Giger, Dussenne, Dabanli (66. Nanizayamo), Poaty (77. Kablan); Bernede, Roche, Sanches (90. Ilie); Diabaté, Sène (77. Labeau), Kalu (77. Suzuki).
Basel: Hitz; Dräger (46. Rüegg), Barisic, Renato Veiga, Schmid; Xhaka, Sigua (67. Demir); Barry (46. Frei), Kade; Augustin (86. Gauto), Jovanovic (67. Malone).
Bemerkungen: 86. Rote Karte gegen Kablan (grobes Foul).
Verwarnungen: 37. Xhaka, 64. Renato Veiga, 78. Rüegg, 92. Barisic, 96. Dussenne, 98. Demir. (abu/sda)
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