«Wir sind sehr frustriert über die Entscheidung der FIFA, die unserer Meinung nach beispiellos ist», hiess es in der Erklärung.
Breaking: England and Wales won’t wear One Love armbands
— Rob Harris (@RobHarris) November 21, 2022
“we cannot put our players in the situation where they might be booked or even forced to leave the field of play.” pic.twitter.com/6ySojM4Jas
Die FIFA habe sehr deutlich gemacht, dass sie sportliche Sanktionen verhängen werde, wenn die Kapitäne die geplanten Armbinden auf dem Spielfeld tragen, hiess es weiter. «Wir waren bereit, Geldstrafen zu zahlen, die normalerweise bei Verstössen gegen die Ausrüstungsvorschriften verhängt würden, und haben uns nachdrücklich für das Tragen der Armbinde eingesetzt. Wir können unsere Spieler jedoch nicht in eine Situation bringen, in der sie dafür verwarnt werden oder sogar gezwungen werden, das Feld zu verlassen.»
Gemäss Angaben der «Bild» hätten die Mannschaften die Warnung der FIFA vor sportlichen Konsequenzen so aufgefasst, dass sogar Punktabzüge drohten.
Die nationalen Verbände reagierten mit Verärgerung darauf, dass die FIFA lange nichts von sich hören liess. Man habe den Weltverband im September über das Vorhaben informiert, aber keine Antwort darauf erhalten. Nun also der vermeintliche Schnellschuss in letzter Minute.
Die FIFA stützt sich auf Artikel 13.8.1. der Ausrüstungsregeln. Dieser besagt: ««Für FIFA-Final-Wettbewerbe muss der Captain jeder Mannschaft ein von der FIFA gestelltes Armband tragen.»
Das umstrittene Stück Stoff ist eine Armbinde mit einem farbigen Herz, mit der Zahl «1» und den Worten «One Love». Sie soll daran erinnern, dass es queere Menschen in vielen Ländern der Erde schwer haben – gerade in Katar, dem Gastgeber der Fussball-WM 2022. Ein Zeichen gegen Homophobie, Antisemitismus und Rassismus soll die Captainbinde sein, und sie soll auch für Menschenrechte und Frauenrechte werben.
Die Initiative kam vom niederländischen Verband. Captain Georginio Wijnaldum trug sie im vergangenen Jahr im EM-Spiel gegen Ungarn – mit der Unterstützung durch den europäischen Fussballverband UEFA.
Bevor sich die Schweiz mit den anderen Nationen zusammentat und die Aktion abblies, sagte Verbandssprecher Adrian Arnold noch, man beabsichtige, an der «One Love»-Binde festzuhalten. «Sie entspricht genau den Werten, für welche wir auf und neben dem Platz einstehen: Respekt, Toleranz und Solidarität.» Nun meinte Arnold, der Rückzieher sei bedauerlich. «Letztlich ging es darum, unseren Spieler zu schützen, dass er nicht sportlich benachteiligt wird.»