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Schweiz schlägt Spanien – die Stimmen: «Das haben wir uns verdient»

epa10204423 Spain's goalkeeper Unai Simon (L) and Eric Garcia (R) react as Swiss players celebrate their 2-1 lead during the UEFA Nations League soccer match between Spain and Switzerland in Zara ...
Konsternierte Spanier nach dem zweiten Gegentor. Im Hintergrund jubelt Torschütze Breel Embolo (m.).Bild: keystone

«Das haben wir uns verdient»: Die Stimmen der Schweizer Nati nach dem Sieg gegen Spanien

24.09.2022, 23:55
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Es war der erste Sieg der Schweizer Nationalmannschaft überhaupt in Spanien. 2:1 gewann das Team von Murat Yakin in Saragossa und drängte damit Tschechien, das gegen Portugal 0:4 unterlag, auf den letzten Platz der Gruppe 2 in der Nations League. «Das haben wir uns verdient», sagt Breel Embolo nach dem Spiel zum SRF.

Der 25-Jährige erzielte den Siegtreffer zum 2:1. Kurz nach Schlusspfiff war aber noch nicht ganz klar, ob das Tor nicht doch als Eigentor gewertet würde. «Das ist mir egal. Wir haben die drei Punkte geholt, das ist das einzige, was zählt», so Embolo. Der Stürmer war im Sommer von Mönchengladbach nach Monaco gewechselt, wo er bisher als Sturmspitze überzeugte. Auf dieser Position durfte er nun auch im Nationalteam spielen. In der Vergangenheit wurde er oftmals auf dem Flügel eingesetzt.

«Ich spiele dort, wo mich der Trainer hinstellt», sagt Embolo. Aber natürlich helfe es, dass er in letzter Zeit im Klub oft in der Spitze gespielt hat und dies jetzt auch in der Nationalmannschaft könne. «Wichtig ist aber vor allem, dass wir gesund bleiben, in den Vereinen unsere Leistung zeigen und so Selbstvertrauen tanken.»

«Wir haben viel Qualität in der Mannschaft. Ich hoffe einfach, dass alle gesund bleiben.»
Murat Yakinquelle: srf

Das hofft auch Coach Murat Yakin. Im Interview nach dem Spiel sagt er: «Wenn alle Spieler fit bleiben und so auftreten wie heute, ist das eine gute Nomination für die WM.» Yakin kündigte bereits vor der Partie an, keine Experimente mehr wagen zu wollen. Die Aufstellung, die er gegen Spanien ins Rennen schickte, könnte auch an der WM in zwei Monaten eine Option für die Startformation sein. «Die Viererkette steht. Davor hängt es auch vom Gegner ab, ob wir mit einer Doppelsechs oder nur einem defensiven Mittelfeldspieler antreten.»

Die Highlights der Partie.Video: YouTube/SRF Sport

Mit der Leistung gegen Spanien sei er sehr zufrieden. Besonders, wie die taktischen Änderungen im Vergleich zum Hinspiel, das Spanien 1:0 gewann, umgesetzt wurden, machte ihn glücklich. «Wir haben von Anfang an Druck gemacht, sind mutig gewesen und haben auch mal ein Eins-gegen-Eins riskiert.» Dies sei gegen ein Team, gegen das man nicht viel Ballbesitz hat und viel laufen muss, sehr wichtig und das habe die Mannschaft sehr stark gemacht. «Es war eine sehr solidarische Leistung.»

Der Torschütze zum 1:0 sah dies wie der 48-jährige Yakin. Manuel Akanji zeigte sich mit seinem eigenen Spiel dennoch selbstkritisch: «Ich bin mit meinen Aktionen mit dem Ball am Fuss nicht zufrieden. Die Spanier haben es mir da sehr schwer gemacht.» Doch der Sieg sei das Wichtigste und es sei auch schön, dass er mit zwei Skorerpunkten einen Beitrag leisten konnte. Der Treffer und der Assist waren die ersten Torbeteiligungen des Manchester-City-Profis im Nationaltrikot. «Es wurde langsam Zeit», sagte Akanji nach dem Spiel.

epa10204230 Switzerland's Manuel Akanji (C-L) scores the 1-0 lead during the UEFA Nations League soccer match between Spain and Switzerland in Zaragoza, Spain, 24 September 2022. EPA/JEAN-CHRISTO ...
Erzielte das 1:0 per Kopf: Manuel Akanji.Bild: keystone

Im letzten Gruppenspiel gegen Tschechien, in dem ein Remis zum Ligaerhalt reicht, wird Akanji aber fehlen. Er sah Gelb wegen Reklamierens. Damit zeigte sich der Verteidiger aber nicht einverstanden: «Ich habe ihm gesagt, dass er nicht alles als Foul werten könne. Man kann nichts mehr sagen. Dann sage ich ab jetzt kein Wort mehr, wenn ich jedes Mal gleich eine Gelbe Karte bekomme.»

Weitere Stimmen:

«Ich habe gesehen, dass Cesar Azpilicueta mich deckt und ich da natürlich den Grössenvorteil habe. Ich hab mir einen kleinen Vorteil verschafft, indem ich ihn etwas weggeschubst hab und dann ist der Ball zu mir gekommen und es hat geklappt.»
Manuel Akanji über sein erstes Tor im Nationaltrikot.
«Wir haben einen neuen Trainer, eine neue Spielidee, haben gegen einen Gegner gespielt, gegen den wir das Zentrum zumachen mussten. Das ist uns gelungen, wir haben im Grossen und Ganzen eine sehr gute Mannschaftsleistung gezeigt.»
Breel Embolo über die taktische Leistung des Teams.
epa10204240 Spain's Eric Garcia (L) in action against Switzerland's Breel Embolo (R) during the UEFA Nations League soccer match between Spain and Switzerland in Zaragoza, Spain, 24 Septembe ...
Einer der Aktivposten im Schweizer Angriffsspiel: Breel Embolo.Bild: keystone
«Ich möchte das Kompliment der ganzen Mannschaft aussprechen. Es war eine sehr gute Leistung, sehr solidarisch. Gegen Spanien hat man nicht viel Ballbesitz und muss sehr viel laufen. Wir wussten, was ihre Stärken sind, und wussten, dass wir wach bleiben müssen und wollten sie mit unserem schnellen und vertikalen Spiel stören. Da war Djibril Sow sehr wichtig, er sollte sie stören und das hat gut funktioniert.»
Murat Yakin über die Leistung seiner Mannschaft.
«Xherdan Shaqiri ist so clever, hat extrem mannschaftsdienlich gespielt und hat heute auch defensiv hervorragend gearbeitet. Er braucht nicht lange, um den Rhythmus zu haben. Klar macht es uns Sorgen, dass er fünf Wochen kein Spiel hat, aber wir bereiten schon einen Plan mit ihm vor.»
Murat Yakin über Xherdan Shaqiri, dessen Saison mit Chicago bald endet.
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