Es war der erste Sieg der Schweizer Nationalmannschaft überhaupt in Spanien. 2:1 gewann das Team von Murat Yakin in Saragossa und drängte damit Tschechien, das gegen Portugal 0:4 unterlag, auf den letzten Platz der Gruppe 2 in der Nations League. «Das haben wir uns verdient», sagt Breel Embolo nach dem Spiel zum SRF.
Der 25-Jährige erzielte den Siegtreffer zum 2:1. Kurz nach Schlusspfiff war aber noch nicht ganz klar, ob das Tor nicht doch als Eigentor gewertet würde. «Das ist mir egal. Wir haben die drei Punkte geholt, das ist das einzige, was zählt», so Embolo. Der Stürmer war im Sommer von Mönchengladbach nach Monaco gewechselt, wo er bisher als Sturmspitze überzeugte. Auf dieser Position durfte er nun auch im Nationalteam spielen. In der Vergangenheit wurde er oftmals auf dem Flügel eingesetzt.
«Ich spiele dort, wo mich der Trainer hinstellt», sagt Embolo. Aber natürlich helfe es, dass er in letzter Zeit im Klub oft in der Spitze gespielt hat und dies jetzt auch in der Nationalmannschaft könne. «Wichtig ist aber vor allem, dass wir gesund bleiben, in den Vereinen unsere Leistung zeigen und so Selbstvertrauen tanken.»
Das hofft auch Coach Murat Yakin. Im Interview nach dem Spiel sagt er: «Wenn alle Spieler fit bleiben und so auftreten wie heute, ist das eine gute Nomination für die WM.» Yakin kündigte bereits vor der Partie an, keine Experimente mehr wagen zu wollen. Die Aufstellung, die er gegen Spanien ins Rennen schickte, könnte auch an der WM in zwei Monaten eine Option für die Startformation sein. «Die Viererkette steht. Davor hängt es auch vom Gegner ab, ob wir mit einer Doppelsechs oder nur einem defensiven Mittelfeldspieler antreten.»
Mit der Leistung gegen Spanien sei er sehr zufrieden. Besonders, wie die taktischen Änderungen im Vergleich zum Hinspiel, das Spanien 1:0 gewann, umgesetzt wurden, machte ihn glücklich. «Wir haben von Anfang an Druck gemacht, sind mutig gewesen und haben auch mal ein Eins-gegen-Eins riskiert.» Dies sei gegen ein Team, gegen das man nicht viel Ballbesitz hat und viel laufen muss, sehr wichtig und das habe die Mannschaft sehr stark gemacht. «Es war eine sehr solidarische Leistung.»
Der Torschütze zum 1:0 sah dies wie der 48-jährige Yakin. Manuel Akanji zeigte sich mit seinem eigenen Spiel dennoch selbstkritisch: «Ich bin mit meinen Aktionen mit dem Ball am Fuss nicht zufrieden. Die Spanier haben es mir da sehr schwer gemacht.» Doch der Sieg sei das Wichtigste und es sei auch schön, dass er mit zwei Skorerpunkten einen Beitrag leisten konnte. Der Treffer und der Assist waren die ersten Torbeteiligungen des Manchester-City-Profis im Nationaltrikot. «Es wurde langsam Zeit», sagte Akanji nach dem Spiel.
Im letzten Gruppenspiel gegen Tschechien, in dem ein Remis zum Ligaerhalt reicht, wird Akanji aber fehlen. Er sah Gelb wegen Reklamierens. Damit zeigte sich der Verteidiger aber nicht einverstanden: «Ich habe ihm gesagt, dass er nicht alles als Foul werten könne. Man kann nichts mehr sagen. Dann sage ich ab jetzt kein Wort mehr, wenn ich jedes Mal gleich eine Gelbe Karte bekomme.»