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Heute um 18 Uhr gibt Vladimir Petkovic sein 23-Mann-Kader für die EM-Endrunde bekannt. 18 Plätze scheinen vergeben. Um die restlichen fünf Positionen kämpfen acht Spieler. Schlechte Karten haben Philippe Senderos, Silvan Widmer und Denis Zakaria.
Das Kader für die EM stehe «mehr oder weniger», sagte Nationalcoach Vladimir Petkovic am Samstag nach dem Testspiel gegen Belgien. Mit 26 Spielern ist er am späten Abend von Genf nach Lugano-Agno zurückgeflogen. Drei von ihnen «fliegen» heute nochmals – und zwar aus dem Team. Drei Spieler muss Petkovic noch streichen. Nach der ersten Vorbereitungswoche wird er die Namen im Kopf haben, auch wenn er sagte: «Ich muss nochmals zwei Nächte darüber schlafen.»
Im Prinzip können sich 18 Spieler ihres Platzes im 23-Mann-Kader sicher sein. Acht weitere zittern und hoffen: die Innenverteidiger Philippe Senderos, Steve von Bergen und Nico Elvedi; die Aussenverteidiger François Moubandje und Silvan Widmer; die Mittelfeldspieler Luca Zuffi und Denis Zakaria; der Stürmer Shani Tarashaj.
Das Spiel gegen Belgien lieferte keine Argumente, Philippe Senderos an die EM mitzunehmen. Der Genfer war zwar besser als bei seinem Comeback im März gegen Bosnien-Herzegowina, aber er verschuldete trotzdem den ersten Gegentreffer. Wenn der Test von Genf eine letzte Chance für Senderos hätte sein sollen, dann hat er sie nicht genutzt.
Vielleicht gewichtet Petkovic aber anderes stärker. Die Erfahrung von Senderos von einer EM- und drei WM-Endrunden zum Beispiel. Der 31-Jährige ist der dienstälteste Internationale im Team. Vielleicht will ihn Petkovic deshalb an der EM dabei haben.
Dann würde Petkovic zwischen Steve von Bergen und Nico Elvedi entscheiden. Wie Senderos bringt auch Von Bergen viel Erfahrung mit (49 Länderspiele), doch hat Petkovic seit Oktober 2014 in keinem Pflichtspiel mehr auf Von Bergen gesetzt. Im vergangenen März gehörte Von Bergen nicht einmal mehr zum Aufgebot.
In der Gunst des Trainers steht er womöglich hinter Senderos und Elvedi. Dieser hat gegen Belgien sein erstes Länderspiel bestritten und in den letzten Wochen Argumente für sich geliefert. Zum Beispiel, dass er sich in diesem Frühjahr beim Bundesliga-Vierten Borussia Mönchengladbach einen Stammplatz erkämpft hat. Oder seine Vielseitigkeit: Elvedi könnte im Notfall auch auf der rechten Abwehrseite verteidigen.
Dort ist Silvan Widmer hinter dem gesetzten Captain Stephan Lichtsteiner und dem gegen Belgien starken Michael Lang die Nummer 3. Deshalb wird wohl der Aargauer von der Liste gestrichen und nicht François Moubandje, dessen Glück es ist, dass er als Linksfüsser auf der linken Seite die einzige valable Alternative zu Ricardo Rodriguez darstellt (im Notfall wäre auch Lang auf links eine Möglichkeit).
Die Fragen in der Abwehr dürften also sein: Senderos, von Bergen oder Elvedi? Und Widmer oder Moubandje? Es sei denn, Petkovic nimmt als Vorsichtsmassnahme neun Verteidiger an die EM mit, weil derzeit Innenverteidiger Fabian Schär noch angeschlagen ist. Dann würde sich die Frage nach dem Überzähligen wohl auf Widmer oder Moubandje reduzieren.
Im Mittelfeld heissen die Wackelkandidaten Luca Zuffi und Denis Zakaria. Für Zuffi spricht, dass er im auch gegen Belgien praktizierten 4-2-3-1 sowohl im zentralen Mittelfeld als auch hinter der Spitze spielen kann. Diese taktische Flexibilität bringen neben ihm nur noch Blerim Dzemaili und Fabian Frei mit. Zakaria zeigte gegen Belgien bei seinem Teileinsatz ein paar interessante Rushes. Dennoch würde es überraschen, würde Petkovic den 19-jährigen YB-Spieler dem im Europacup erfahrenen Basler Meisterspieler vorziehen.
Zuffi und Zakaria könnten dann gemeinsam nach Frankreich reisen, wenn sich Petkovic entscheidet, den Offensivspieler Shani Tarashaj nach Hause zu schicken. Der 21-Jährige von den Grasshoppers, der die Zürcher im Sommer in Richtung Everton verlässt, machte zuletzt wenig Werbung in eigener Sache. In der Rückrunde der Super League war er mit GC schwach, über internationale Erfahrung verfügt er kaum. Doch wird Petkovic kaum das Risiko eingehen, mit nur fünf Stürmern an die EM zu reisen.
Zumal weiterhin unklar ist, ob Breel Embolo rechtzeitig fit wird und ob Haris Seferovic wegen seines dämlichen Platzverweises gegen Belgien womöglich den EM-Auftakt wegen einer Sperre verpasst. (sda)