Sport
Fussball

Nations League: Xhaka und Elvedi sehen Rot – Schweiz unterliegt Dänemark

Switzerland's Granit Xhaka leaves the pitch after a red card during the UEFA Nations League Group D leg 1 soccer match between Denmark and Switzerland, on Thursday, September 5, 2024, at the Park ...
Flog in einer hitzigen Schlussphase vom Platz: Nati-Captain Granit Xhaka.Bild: keystone

Du hast das Nati-Spiel verpennt? Das ist passiert

Die Schweiz startet mit einer 0:2-Niederlage in die Nations League. Sie verliert in Kopenhagen gegen Dänemark nach einer Roten Karte von Nico Elvedi kurz nach der Pause.
05.09.2024, 19:0006.09.2024, 11:33
julien oberholzer / keystone-sda
Mehr «Sport»

Es war auch bis zu den späten Gegentoren kein begeisternder Schweizer Auftritt, der an die Spiele der EM erinnert hätte. Aber es schien zumindest, als würde das Team von Murat Yakin einen Punkt mit nach Hause nehmen. Am Ende kassierte sie nicht nur eine Niederlage, sondern auch noch eine zweite Rote Karte, die der genervte Granit Xhaka in der Schlussphase sah. Wenige Minuten zuvor hatte der eingewechselte Patrick Dorgu für die Dänen das 1:0 erzielt (82.) und die hektische, gehässige Schlussphase eingeleitet.

Eine Reaktion der Schweizer kam nicht mehr. Dafür war sie bereits in Vollbestand offensiv zu harmlos gewesen. Nach dem Platzverweis gegen Nico Elvedi (52.), der für eine Notbremse bestraft wurde, hielt sie sich dann dank einer guten, kompakten Defensive lange schadlos. Das 2:0 fiel in der 92. Minute durch Dänemarks Captain Pierre-Emile Höjbjerg. An der Schweizer Niederlage gibt es nichts auszusetzen. Ab Mitte der ersten Halbzeit waren die Gastgeber die bessere Mannschaft.

Unsichere Dreierabwehr

Nach einem guten Start begann die Schweiz immer mehr Probleme zu bekunden. Vorne wollte nichts Zwingendes gelingen und hinten war man anfällig, sobald der Dreiersturm der Dänen etwas Raum vorfand. Nach der Pause wurde einer von zahlreichen weiten Bällen der Dänen Elvedi zum Verhängnis. Der Verteidiger von Mönchengladbach konnte den Stürmer kurz vor dem eigenen Strafraum nur noch mit einem Foul und auf Kosten der Roten Karte stoppen. Wobei es ein sehr umstrittener Entscheid war.

Sowohl für Trainer Murat Yakin, SRF-Experte Benjamin Huggel als auch Manuel Akanji war klar, dass es kein Foul war. Jedoch änderte Schiedsrichter Daniel Siebert seinen Entscheid selbst nach Konsultation des Video-Beweises nicht zugunsten des Schweizers. Vielmehr stellte er Elvedi mit Rot vom Platz, weil das vermeintliche Foul ausserhalb des Strafraums war und es somit Freistoss und keinen Penalty gab. Ansonsten hätte der 27-Jährige nur Gelb gesehen.

Elvedi zahlte damit für die insgesamt unsichere Dreierabwehr, in der nur Manuel Akanji als mehrmaliger Retter in der Not überzeugte. Ricardo Rodriguez konnte genauso wenig wie einige andere im Schweizer Team verbergen, dass er in dieser Saison noch nicht richtig aus den Startlöchern gekommen ist. Elvedi nahm den Platz des aus der Nati zurückgetretenen Fabian Schär ein. Nach der Roten Karte gegen Elvedi kam Gregory Wüthrich zu seinem Länderspiel-Debüt.

Gregor Kobel, die frisch ernannte Nummer 1 im Tor der Schweizer, sah beim Gegentor unglücklich aus, weil er in der nahen Torecke erwischt wurde. Zuvor hatte der Dortmunder Keeper komplett überzeugt: als Relaisstation beim Kurzpass-Spiel vom eigenen Strafraum aus, bei den hohen Bällen und mit seinen Paraden. Vor der Pause verhinderte er gegen Albert Grönbaek (32.) und Kasper Dolberg (37.) im 1-gegen-1 einen Rückstand, in der zweiten Halbzeit wehrte er einen Freistoss von Christian Eriksen ab.

Von Kopenhagen nach Genf

Die Schweiz nimmt ansonsten wenig Positives aus Kopenhagen mit. Nur in der Anfangsphase überzeugte das Pressing und Kombinationsspiel. Das Überraschende fehlte aber durchgehend. Den Offensivspielern wollte nicht viel gelingen. Von den beiden Flügelspielern, Ruben Vargas und Fabian Rieder, kamen wenig Impulse. Die gefährlichste Schweizer Aktion entstand nicht zufällig aus einem Zusammenspiel zwischen Granit Xhaka, Ricardo Rodriguez und Silvan Widmer, dessen Kopfball in den Händen vom dänischen Goalie Kasper Schmeichel landete.

Die Chance, es besser zu machen, bekommt die Schweiz bereits in drei Tagen. Dann gastiert Europameister Spanien in Genf zum zweiten Spiel der Nations League.

Dänemark - Schweiz 2:0 (0:0)
Kopenhagen. 26'000 Zuschauer. SR Siebert (GER).
Tore: 82. Dorgu (Skov Olsen) 1:0. 92. Höjbjerg (Skov Olsen) 2:0.
Dänemark: Schmeichel; Andersen, Vestergaard, Nelsson (81. Dorgu); Bah, Höjbjerg, Hjulmand (91. Nörgaard), Kristiansen; Grönbaek (81. Skov Olsen), Dolberg (62. Wind), Eriksen (62. Damsgaard).
Schweiz: Kobel; Elvedi, Akanji, Rodriguez; Widmer (65. Omeragic), Freuler, Xhaka, Aebischer (91. Amdouni); Rieder (65. Zakaria), Embolo (91. Duah), Vargas (53. Wüthrich).
Bemerkungen: 52. Rote Karte Elvedi (Notbremse). 87. Gelb-Rote Karte Xhaka (Foul). Verwarnungen: 23. Grönbaek, 47. Widmer, 83. Xhaka, 83. Zakaria, 83. Hjulmand, 83. Höjbjerg, 94. Vestergaard. (nih/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die Rekordspieler der Schweizer Nati
1 / 26
Die Rekordspieler der Schweizer Nati
1905 trug die Schweizer Fussball-Nationalmannschaft ihr erstes Spiel aus. Diese Akteure liefen 75 Mal oder öfter für die Schweiz auf. [Stand: 03.09.2024]
quelle: keystone / laurent gillieron
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Spanischer Extrembergsteiger Kilian Jornet erklimmt alle Alpen-4000er in 19 Tagen
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
83 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Gebietsvertreter
05.09.2024 21:55registriert Februar 2016
wtf ich dachte dank dem VAR korrigiert er die Entscheidung 🤣
1445
Melden
Zum Kommentar
avatar
Hans Jürg
05.09.2024 21:58registriert Januar 2015
Diese rote Karte trotz Videostudium des Schiris? Klarer Fehlentscheid. Wozu gibt es den VAR, wenn krasse Fehler nicht korrigiert sondern schlimmverbesser werden?
1375
Melden
Zum Kommentar
avatar
Schneemänndli
05.09.2024 22:39registriert Januar 2023
Jetzt hat man halt leider die Nerven verloren, aber bei diesem Schiri und diesem unsportlichen Gegner finde ich das Einschreiten Xhakas für seinen Teamkameraden fast schon sympathisch, ist ja nur Nations League. An einem Grossturnier dürfte dies nicht passieren, jänu.
13314
Melden
Zum Kommentar
83
Fliegt der Weltmeister aus seiner Schweizer Wohnung? Cesc Fabregas droht Zwangsräumung
Für den spanischen Welt- und Europameister Cesc Fabregas läuft es so gar nicht. Sportlich hat er ohnehin Probleme – und nun droht er bald seine Wohnung zu verlieren.

Cesc Fabregas ist einer der besten Spieler, die Spanien je hervorgebracht hat. Er wurde Weltmeister, ist zweifacher Europameister, feierte die Meisterschaft sowohl in England als auch in Spanien. Inzwischen ist er Trainer von Como 1907 in Italien. Nun scheint es jedoch so, als würde er bald ohne Wohnung dastehen.

Zur Story