Der FCB feiert eine magische Nacht – von «unbeschreiblichen Emotionen» und «Jesus im Tor»
In der 84. Minute macht Xherdan Shaqiri den Deckel drauf. Der FCB-Star überlistet Stuttgart-Goalie Alexander Nübel mit einer Mischung aus Flanke und Lupfer – der Ball war schon über der Linie, bevor Moritz Broschinksi noch mit dem Kopf dran war – und sicherte Basel so den Heimsieg in der Europa League gegen den Bundesligisten.
Davor musste der FCB allerdings leiden. Nach der frühen Führung durch Albian Ajeti (3.) war Stuttgart insbesondere in der 2. Halbzeit dominant. «Die ganze Mannschaft hat heute einen Riesenfight abgeliefert», lobte FCB-Goalie Marwin Hitz nach dem Spiel. Sie seien oft hinterhergelaufen und hätten alles geben müssen.
Sonderlob für Goalie Hitz
Auch Basels Trainer Ludovic Magnin betonte: «Wir haben gelitten in der 2. Halbzeit.» Er habe bemerkt, dass sie viele gefährliche Ballverluste im Spielaufbau gehabt hätten, rechnete diese aber auch der Qualität des Gegners an. Und auch Torschütze Albian Ajeti hob die solidarische Leistung der Mannschaft hervor: «Von Anfang bis zum Schluss haben wir gekämpft, weil wir wussten, dass es möglich war.»
Ein Sonderlob gebührte aber auch Goalie Marwin Hitz, der die Stuttgarter Mal für Mal verzweifeln liess und in der ersten Halbzeit einen Penalty hielt. Der 38-Jährige blieb bescheiden: «Darauf bilde ich mit nichts ein. Mit der Erfahrung weiss man, dass bei jeder guten Aktion des Gegners mal ein Unhaltbarer hätte dabei sein können.»
Deutlich euphorischer ist das Trainer Magnin: «Ich benutze oft den Spruch, dass wir Jesus im Tor hatten und das war heute wieder so. Er hat alles gehalten.» Deutlich weniger Freude hatte daran Luca Jaquez, der Schweizer Verteidiger in Suttgarts Diensten. Es habe sich so angefühlt, als wolle der Ball einfach nicht reingehen. «Basel war sehr effizient, uns ist das nicht gelungen», bilanzierte der 22-Jährige.
So war es am Ende wieder einmal eine magische Nacht des europäischen Fussballs im «Joggeli». Von Abenden wie diesen hätte man schon als kleiner Junge geträumt, sagte Hitz. Und Ajeti meinte: «Diese Emotionen sind einfach unbeschreiblich.»
Ein Erfolg auch für YB
Positive Emotionen durften auch die Young Boys wieder einmal erleben. Nach der 1:4-Heimklatsche zum Europa-League-Auftakt gegen Panathinaikos gelang mit dem 2:0-Auswärtssieg in Bukarest die erhoffte Reaktion. «Die Rehabilitation ist uns gelungen», meinte Trainer Giorgio Contini, der eine «sehr gute erste und dann eine kämpferische zweite Halbzeit» gesehen hatte.
Es sei nie selbstverständlich, auf diesem Niveau Spiele zu gewinnen, betonte YB-Captain Loris Benito. Er ergänzte: «Wir haben viel Aufwand betrieben, auch wenn es noch einiges zu verbessern gibt, war es ein guter Auftritt.» (abu)