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Im Sommer 2008 wechselt Shani Tarashaj als 13-Jähriger vom kleinen Red Star Zürich zum Schweizer Rekordmeister. Der Deal: Sollte Tarashaj in ferner Zukunft jemals zehn Spiele für GC absolvieren, wird eine Ablösesumme von 20'000 Franken fällig.
Sieben Jahre nach dem Transfer wird die Zahlung fällig: Ein acht Minuten langer Einsatz Tarashajs beim 5:0-Sieg gegen Sion ist sein zehnter im Heugümper-Dress. Die Red Stars, heute 2. Liga interregional, freuen sich und klopfen an.
Doch weil GC im Frühling 2015 in einem finanziellen Engpass steckt, macht Sportchef Axel Thoma seinem Verhandlungspartner Marcel Cornioley gemäss dem «Blick» einen Gegenvorschlag. Der Red-Star-Präsident akzeptiert: Der Klub erhält nur 10'000 Franken, wird dafür aber mit zehn Prozent am nächsten Transfer Shani Tarashajs beteiligt.
Was Thoma für sich behält: Er hat vor, Tarashaj bald darauf los zu werden. Sein Vertrag läuft aus und soll nicht verlängert werden. Red Star ginge leer aus, da der Stürmer GC ablösefrei verlassen würde.
Aber Axel Thoma kommt nicht mehr dazu, Tarashaj vor die Campus-Tür in Niederhasli zu setzen – denn der Deutsche muss anfangs Mai selber gehen. Die Grasshoppers stellen ihn frei.
Und so kann Tarashaj bleiben, sich bei Trainer Pierluigi Tami aufdrängen und Stammkraft werden. Er schiesst in den ersten fünf Spielen gleich fünf Tore. In der Winterpause unterschreibt Tarashaj, der am Sonntag 21 Jahre alt wird, beim FC Everton.
Der englische Premier-League-Klub überweist geschätzte 4 Millionen Franken in die Schweiz. Davon erhält GC nach Abzug von Provisionen und Handgeld etwa 3,2 Millionen Franken. Der Anteil von Red Star beträgt, Thomas Deal sei Dank, 320'000 Franken.
«Diese Summe stimmt», bestätigt Cornioley, ein Ex-GC-Stürmer, im «Blick». Weil das Geld in etwa dem Jahresbudget seines Klubs entspricht, ergänzt er: «Für uns ist das natürlich wie ein Sechser im Lotto.» Bei GC wollte sich auf Anfrage der Boulevardzeitung niemand zum Fall äussern. (ram)