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Kein Geld für eingekaufte WM-Fans – Katar macht nächste Kehrtwende

epa10306057 Argentinian fans drum roll at the Souq Waqif market area in Doha, Qatar, late 14 November 2022. The FIFA World Cup Qatar 2022 will take place from 20 November to 18 December 2022 in Qatar. ...
Angeblich sind sie Argentinien-Fans: Eine Männergruppe sorgt in Doha für Stimmung.Bild: keystone

12 Jahre Planen, spontan alles über den Haufen werfen – Katars nächste Kehrtwende

Die katarischen WM-Organisatoren luden Fans aller Teilnehmerländer ein, auf ihre Kosten für Stimmung zu sorgen. Nach vernichtender Presse reagiert Katar nun.
19.11.2022, 10:07
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Ein Artikel von
t-online

Die katarischen WM-Organisatoren werden nun doch keine Fans aus den einzelnen Teilnehmerländern für Stimmungsmache und positive Social-Media-Beiträge bezahlen. Das schreibt die britische Tageszeitung «The Guardian» unter Berufung auf E-Mails, die das Organisationskomitee an die Fussballanhänger gesendet haben soll.

Die niederländische Rundfunkanstalt NOS sowie die britische Tageszeitung «The Times» hatten zuvor berichtet, dass Fussballfans von Katar für gute Stimmung bezahlt werden sollten. Demnach würden Flug und Unterkunft gestellt, zudem Freitickets und 60 britische Pfund (etwa 69 Euro) pro Tag ausgelegt. Im Gegenzug hätten die Fans mindestens zwei Wochen in Katar verbleiben, im richtigen Moment Fangesänge anstimmen und somit eine positive Atmosphäre in den Stadien vortäuschen soll.

Dieses Paket sei nun zusammengestrichen worden, so der «Guardian». Die versprochenen 69 Euro pro Tag würden nun nicht mehr ausgezahlt. In einer Mail des leitenden «Fan Leader Network» hiess es demnach:

«Aufgrund der aktuellen Entwicklungen in den Medien sind wir darum bemüht, unsere Besucher vor fehlerhaften, missinformierenden Schlagzeilen wie ‹Fans erhalten Zahlungen für ihren Trip› zu schützen. Deshalb wird die tägliche Beihilfe leider nicht mehr ausgezahlt. Die Beihilfe war als kleiner Bonus zu den eigenen Geldmitteln gedacht, um so die Verpflegung während Ihres Aufenthalts zu fördern.»

Nächste Kehrtwende kurz vor WM-Start

Die katarischen Organisatoren erklärten zudem, die geplanten Zahlungen seien nie dazu gedacht gewesen, den kompletten Aufenthalt bei der WM zu finanzieren. «Wir haben stets darum gebeten, dass Sie selbst genügend Geldmittel mit sich bringen, um Ihren eigenen Unterhalt stemmen zu können.»

Das Aus für die organisierte Stimmungsmache eingekaufter Fans aus allen Teilnehmerländern ist bereits die zweite Kehrtwende keine 48 Stunden vor WM-Beginn. Früher am Freitagnachmittag kippte die FIFA bereits den Bierverkauf in und um die acht WM-Stadien und verhängte einen Alkoholbann in allen Fanarealen des Turniers. Damit kam der Fussball-Weltverband dem Wunsch der katarischen Herrscherfamilie Al-Thani nach, die einen Ausschluss des Alkoholausschanks seit der Zuteilung der Endrunde im Jahr 2010 forderte. (ram/tol)

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27 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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YvesM
19.11.2022 10:59registriert Januar 2016
Eine WM, wo das Sportliche komplett in den Hintergrund getretten ist. Könnte mal jemand dem Musk sagen, er solle die Fifa übernehmen und aufräumen?
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Tsunade
19.11.2022 10:41registriert November 2021
Lol😂
Jetzt wurden sogar dir gekauften Fans verarscht..
Bin gespannt, was als nächstes kommt..
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Phteven Phtiz
19.11.2022 10:33registriert Oktober 2016
Ich freue mich bereits auf die vielen Dokumentationen zur diesjährigen WM-Ausgabe.
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