Die Szene stand sinnbildlich für die Chancenverwertung von Borussia Dortmund bei der 0:1-Niederlage gegen Stuttgart am Samstagabend: Nico Schlotterbeck schoss den Ball aus kürzester Distanz über das frei stehende Tor (hier im Video). Es war die grösste Chance des BVB, zum 50. Geburtstag des Westfalenstadions doch noch einen Punkt zu holen – so gingen die Dortmunder aber leer aus.
Nach dem Spiel wurde Schlotterbeck darauf angesprochen und gefragt, weshalb er den Ball nicht ins Tor geschossen habe. Es entwickelte sich ein Schlagabtausch zwischen dem 24-jährigen Innenverteidiger und Sky-Reporter Patrick Wasserziehr, währenddessen Schlotterbeck die Frage wiederholt als blöd betitelte und seinem Gegenüber unterstellte, «vielleicht auch noch nie Fussball gespielt zu haben».
Das wollte Wasserziehr jedoch nicht so stehen lassen: «Ich kann Ihnen das kurz sagen, ich spiele seit 50 Jahren Fussball.» Schlotterbeck blieb jedoch dabei, dass der Interviewer die Situation auf dem Platz nicht ganz nachvollziehen könne, da Wasserziehr kaum «auf diesem Niveau» gespielt habe, woraufhin der 57-Jährige erwiderte: «Nee, aber war auch ganz okay.»
Dies weckte die Neugier bei einigen Fussballfans, die auf der Spielerdatenbank Transfermarkt nach Patrick Wasserziehr suchten. Auch am Dienstagmorgen war der Sky-Reporter noch der meistaufgerufene Spieler sowohl auf der deutschen als auch der Schweizer Website von Transfermarkt.
Auf dem Profil von Patrick Wasserziehr ist jedoch nur eine Saison vermerkt: 1997/98 spielte der damals 31-Jährige für den VfL 93 Hamburg in der Regionalliga. Dabei absolvierte der Mittelfeldspieler lediglich fünf Kurzeinsätze und blieb ohne Skorerpunkt. 26 Jahre später kommt der ehemalige Drittliga-Kicker aber doch noch zu seinem Ruhm.
Wobei Wasserziehr nicht zum ersten Mal viral geht. Vor einigen Jahren tauchte ein Video auf, in dem der Moderator einen Mitarbeiter aufforderte, seinen Kaffee umzurühren, während Wasserziehr seine Notizen für die bevorstehende Sendung sortierte.
(nih)