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Mehr Geld für die Frauen: Fussballerinnen erhalten Prämien wie Männer

epa09878809 Switzerland's starting eleven lines up before the FIFA Women's World Cup qualifying soccer match between Romania and Switzerland held at National Rugby Stadium in Bucharest, Roma ...
Das Schweizer Team vor dem Spiel gegen Rumänien im April.Bild: keystone

Mehr Geld für die Frauen-Nati – Spielerinnen erhalten gleiche Prämien wie Männer

Die Spielerinnen des Schweizer Fussball-Nationalteams erhalten vom Sponsor neu die gleichen Prämien wie ihre männlichen Kollegen. Das gaben der Verband und die Credit Suisse gemeinsam bekannt.
21.06.2022, 11:0521.06.2022, 15:10
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Wenn in rund zwei Wochen die Fussball-EM der Frauen in England beginnt, gelten für das Schweizer Team die gleichen Prämienansätze wie für die Männer bei ihren grossen Turnieren. Das betrifft gemäss der Mitteilung die Bonuszahlungen bei erfolgreicher Qualifikation oder Erfolgen beim Turnier.

Das zusätzliche Geld wird demnach direkt an die Spielerinnen ausgeschüttet. Die Prämien bei den Frauen sind damit neu viereinhalb Mal höher als bisher. Tatjana Hänni, die Direktorin Frauenfussball im Schweizerischen Fussballverband, sprach von einem «Freudentag für die Spielerinnen».

«Ein erster, grosser Schritt»

Es sei nicht so, dass jetzt alles gut sei. «Aber es ist ein erster, grosser Schritt und daran möchten wir anknüpfen können.» Hänni sprach dabei die erheblichen Unterschiede bei den Zahlungen an, welche die FIFA und die UEFA bei Frauen- und Männerturnieren an die jeweiligen Verbände ausschütten. So wurde bei der Männer-EM im vergangenen Jahr rund 14 Mal mehr Geld verteilt als nun bei der Frauen-EM in diesem Sommer.

Switzerland's forward Ramona Bachmann, left, fights for the ball with Italy's midfielder Manuela Giugliano, right, during the FIFA Women's World Cup 2023 qualifying round group G soccer ...
Von ihr hängt an der EM in England viel ab: Führungsspielerin Ramona Bachmann.Bild: keystone

«Wenn wir den ersten Schritt gemacht haben, wird es einfacher, den nächsten Schritt zu machen», betonte Frauen-Nationaltrainer Niels Nilsen. «Fussball ist ein Spiel für alle – und alle müssen dieselben Bedingungen haben.»

«Gleiche Prämien für Frauen- und Männerteams sind Ausdruck dafür, dass herausragende Leistungen unabhängig vom Geschlecht honoriert werden sollten», sagte André Helfenstein, der CEO der Credit Suisse. Die Grossbank kommt als Sponsorin des Verbands dafür auf.

Frauen-EM 2025 in der Schweiz?

Dass Frauen- und Männernationalteams gleich viel verdienen, ist ein internationaler Trend. Unter anderem kennen die Verbände in den USA, in England und in Brasilien «Equal Pay».

Der Präsident des Schweizerischen Fussballverbands, Dominique Blanc, sprach von einem starken Zeichen für den Frauenfussball. «Das Interesse an der Frauen-EM 2022 in England ist beeindruckend und bestärkt uns in der Ansicht, dass wir uns einen solchen Boost auch für den Frauenfussball hierzulande vorstellen können.» Der SFV bewirbt sich deshalb für die Austragung der Frauen-EM 2025. (ram/aya)

Das Schweizer Kader der Frauen-EM 2022 in England

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Das Schweizer Kader der Frauen-EM 2022 in England
Die Schweiz trifft an der Frauen-EM 2022 in England in der Vorrunde auf Portugal (9.7.), Schweden (13.7.) und die Niederlande (17.7.).
quelle: keystone / alessandro della valle
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Die Stadien der Frauen-EM 2022 in England
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Die Stadien der Frauen-EM 2022 in England
Vom 6. bis 31. Juli findet die Fussball-EM 2022 der Frauen in England statt. Die Schweiz trifft auf Portugal, Schweden und die Niederlande.
quelle: keystone / robert ghement
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Chef täuscht sich massiv und muss mit den Konsequenzen leben
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62 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Sarah_Löchlinger
21.06.2022 11:14registriert April 2018
Unverständlich. Ich bin immer dafür, dass Frauen gleich viel verdienen für die gleiche Arbeit. Aber da werden 2 Produkte verglichen (einmal Männerfussball und einmal Frauenfussball) mit total unterschiedlichen Budgets. Kommen als nächstes die Quiddich Mannschaften und wollen gleiche Prämien wie die Fussballer?
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Timij
21.06.2022 11:23registriert September 2015
Irgendein Marketingheini bei der CS hat nun das Gefühl, dass damit das Ansehen der Grossbank gesteigert wird.
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jaähä
21.06.2022 11:48registriert April 2015
Wie kann man damit ein Problem haben? Das Geld kommt von den Sponsoren, das ist doch ihr gutes Recht dies zu bezahlen. Ob und wie Gerecht diese Prämien sind ist völlig irrelevant. Solange dieses Geld nicht auf kosten von anderen Nierdiglohnarbeitenden ausgeschüttet wird, ist doch alles in Ordnung und den Frauen zu gönnen.
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