Während die Männer des FC Basel am Sonntagnachmittag einen riesigen Schritt in Richtung erstem Meistertitel seit acht Jahren getan haben, zerbarsten die Titelträume der FCB Frauen unweit vom St. Jakob-Park jäh.
Nach dem 2:1-Erfolg im Hinspiel in Zürich unterliegen die Baslerinnen GC im Rückspiel im Leichtathletikstadion St. Jakob 1:4 und scheiden im Playoff-Halbfinal somit aus. Nach dem Spiel gibt vor allem eine Szene zu reden.
In der 94. Minute bekommen die Gastgeberinnen noch einmal einen Eckball zugesprochen. Qendresa Krasniqi tritt diesen etwas zu kurz, doch missrät der Klärungsversuch und prallt der Ball im Strafraum an den Arm einer GC-Verteidigerin und womöglich gar mit ganzem Umfang hinter die Torlinie. Die Baslerinnen protestieren, Schiedsrichterin Natalija Papovic lässt aber weiterlaufen. Die Grasshoppers nutzen die Chance für einen Konter und Petra Mikulica sorgt mit einem Treffer ins von Torhüterin Anna Klink verlassene Tor für die Entscheidung. Einen VAR gibt es nicht.
«Es war scheinbar ein Handspiel und den Ball habe ich auch hinter der Linie gesehen», sagt eine enttäuschte FCB-Stürmerin Aurélie Csillag nach dem Spiel beim SRF und fügt an: «Es ist ärgerlich, wenn man vier Schiedsrichterinnen auf dem Platz hat und keine das sieht, wir Spielerinnen aber schon. Das ist traurig.» Trainerin Kim Kulig äussert ebenfalls ihre Enttäuschung: «Wenn das Tor zählt, sind wir in der Verlängerung. Es war eine spielentscheidende Szene, in der leider nicht für uns entschieden wurde.» Die Deutsche stellt aber auch klar: «Wir müssen uns auch hinterfragen, weshalb es dazu gekommen ist, dass so eine strittige Situation für die Entscheidung sorgt.»
Der Vorsprung aus dem Hinspiel war bereits nach fünf Minuten verspielt, da Kayla McKenna nach einem Eckball für die Führung der Gäste sorgte. Mit einem spektakulären Treffer sorgte Andjela Krstic aber schon in der 18. Minute für den Ausgleich. Die 23-jährige Serbin verwandelte einen Eckball direkt.
In der zweiten Halbzeit war dann nur noch GC erfolgreich. Erst erzielte McKenna mit ihrem zweiten Treffer das 2:1 für die Zürcherinnen, bevor Luna Lempérière in der 82. Minute per Kopf zum 3:1 traf und ihr Team auf Finalkurs brachte. Weil das Schiedsrichtergespann in der Nachspielzeit weder auf Handspiel noch auf Tor entschied, kam GC davon auch nicht mehr ab.
Im Playoff-Final spielt das Team von Trainer Joao Paiva nun an den nächsten beiden Wochenenden in Hin- und Rückspiel gegen Qualifikationssieger YB den Titel aus. Die Bernerinnen setzten sich am Samstag gegen den FC Zürich durch.
Basel bleibt in einer eigentlich starken Saison hingegen ohne Erfolg. Schon den Cupfinal hatte der FCB nur knapp verloren. Damals wurde ihm die schwache Chancenverwertung zum Verhängnis, weshalb die 0:1-Niederlage gegen den FCZ nicht verhindert werden konnte.