Gerade jene Akteure, die um die letzten Tickets im WM-Team kämpften, zeigten starke Leistungen. Simon Knak erzielte zwei Tore und einen Assist. Tyler Moy skorte je ein Tor und einen Assist. Dario Rohrbach traf. Und Verteidiger Dominik Egli erzielte zwei Tore. Alle nahmen noch nie an einer WM teil.
Dadurch ist klar: Der Schweizer Coaching-Staff hat bei der letzten Selektion schwierige Entscheide zu fällen. Und um diese Selektion der WM-Equipe drehte sich in Brünn im Prinzip fast alles. Wie viele NHL-Stars kommen? Nicht nur Nico Hischier liess aus New York letzte Woche verlauten, dass es gut aussieht. Lars Weibel, der die Kontakte mit den NHL-Spielern koordiniert, hofft für die WM in Herning auf einen kompletten Block.
Aber auch die Schweizer Akteure machen es Patrick Fischer samt Assistenten alles andere als einfach. «Es war auch schon so, dass die letzten Selektionen am Ende glasklar waren», so Fischer. «Diesmal aber müssen wir uns mehr Zeit nehmen. Alle wollen an die WM. Und schon in den letzten Wochen verfügten wir über ein unglaubliches Team, in dem jeder für den anderen marschiert.»
Daraus resultierten in Brünn die fast historischen Siege: 8:2 gegen Finnland, 5:3 gegen Weltmeister Tschechien. Wie ist diese aus Schweizer Optik perfekte WM-Hauptprobe einzuordnen? 13 Tore gegen zwei WM-Favoriten. Und das unmittelbar vor der Weltmeisterschaft in Herning (Dänemark) und Schweden. Das Toreschiessen galt in der Vergangenheit selbst bei gelungenen WM-Turnieren meist als Schweizer Achilles-Ferse.
«Diese Siege tun uns gut», so Fischer am Ende des Turniers in Brünn. «Die Leistungen waren sehr gut. Vor allem die Art und Weise, wie wir auftreten, gefällt mir extrem gut. Wir machen die richtigen Sachen. Das stimmt mich für die WM zuversichtlich.»
Nicht nur wegen der zahlreichen Goals waren die Schweizer Ergebnisse herausragend. Seit drei Jahren darf das Team von Nationalcoach Patrick Fischer an der Euro Hockey Tour (anstatt Russland) teilnehmen. Zwei Siege am gleichen Turnier gelangen einzig vor zwei Jahren, ebenfalls in Brünn, mit Siegen über Finnland (2:1) und Tschechien (3:2). Damals gewannen die Schweizer sogar ihr einziges Turnier auf dieser Stufe. Diesmal reichten die zwei Siege hinter den souveränen Schweden (3 Siege) bloss zu Platz 2.
Wie gegen Finnland gerieten die Schweizer auch gegen Tschechien zuerst in Rückstand. Innerhalb von 19 Minuten realisierten Dominik Egli (2) und Simon Knak die Wende zum 3:1. Nach dem Anschlusstreffer der Tschechen stellten Tyler Moy und Dario Rohrbach im Schlussabschnitt mit zwei weiteren Goals innerhalb von fünf Minuten zum 5:2 den Sieg sicher.
Die WM in Herning beginnt für die Schweiz nächsten Freitag gleich wieder gegen Tschechien, gegen das die Schweizer Equipe vor einem Jahr den WM-Final 0:2 verlor. Der Weg zu diesem Eröffnungsspiel führt über Prag und einem trainingsfreien Tag. Spätestens dort fallen die letzten Kader-Entscheide. Am Dienstagnachmittag trainieren die Schweizer erstmals in der WM-Arena von Herning.
Tschechien - Schweiz 3:5 (1:1, 1:2, 0:2)
Brünn. 6911 Zuschauer. SR Folkstrand/Wedin (SWE).
Tore: 4. Ondrej Kovarcik (Kondelik, Spacek/Ausschluss Walser) 1:0. 12. Egli (Moy, Knak) 1:1. 22. Knak (Fora) 1:2. 31. Egli (Baechler, Schmid) 1:3. 33. Michal Kovarcik (Ondrej Kovarcik, Pyrochta/Ausschlüsse Glauser; Lenc) 2:3. 46. Moy (Senteler, Knak) 2:4. 51. Rohrbach (Baechler) 2:5. 58. Flek (Ausschluss Ondrej Kovarcik!) 3:5.
Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Tschechien, 6mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Powerplay-Ausbeute: Tschechien 1/6; Schweiz 0/6(ein Shorthander kassiert).
Schüsse: Tschechien 22 (9-6-7); Schweiz 30 (8-10-12).
Tschechien: Vejmelka; Spacek, Krejcik; Pyrochta, Hajek; Kostalek, Tichacek; Gazda; Kousal, Kodytek, Lenc; Reichel, Michal Kovarcik, Ondrej Kovarcik; Klapka, Kondelik, Vozenilek; Kucerik, Flek, Klima; Zadina.
Schweiz: Charlin; Glauser, Kukan; Karrer, Berni; Fora, Marti; Egli, Jung; Riat, Malgin, Andrighetto; Rohrbach, Baechler, Schmid; Moy, Senteler, Knak; Ambühl, Walser, Ritzmann.
Bemerkungen: Schweiz ohne Aeschlimann (Ersatztorhüter), Bertschy, Jäger, Hofmann (alle überzählig). - Timeout Tschechien (55.). (nih/sda)
Ich freue mich auf die WM.
Als ganzes Team solide. Drei Stürmer die gesetzt scheinen auf der Tribüne, dazu wohl noch etwa eine Linie die noch kommt.
So schön das ist, dass man Spieler nachzieht, die sich auch entwickeln und aufdrängen, zu sagen du musst jetzt trotzdem nach Hause.
Jetzt entscheiden Kleinigkeiten für oder gegen einen Spieler.
Ein Luxusproblem, das man so noch nicht oft hatte.
Trotzdem muss in Herning alles passen, will die Schweiz wieder weit kommen.
Ich freue mich schon auf die WM.
Hopp Schwizz🇨🇭