Der Walliser Kantonalpolitiker Claude-Alain Schmidhalter ist Vizepräsident von Swiss Ski. Er vertritt den Skiverband in der Exekutive von Swiss Olympic und wird am Donnerstagmorgen mitdiskutieren, wenn der Dachverband des Schweizer Sports darüber entscheidet, ob man eine Kandidatur für die Winterspiele 2030 ernsthaft prüfen will.
Wieso sollten die Olympischen Winterspiele 2030 für die Schweiz ein Thema sein?
Claude-Alain Schmidhalter: Für jeden Sportler sind Olympische Spiele im Heimatland das Grösste und geben dem Sport nachhaltige Impulse. Das IOC hat den Vergabeprozess angepasst und es scheint, dass sich durch die mögliche Doppelvergabe Olympischen Spiele 2030/34 eine einzigartige Konstellation ergibt. Diese Chance gilt es nun aus Schweizer Sicht zu prüfen.
Wie sieht Ihre Vision von solchen Winterspielen aus?
Wir wollen Olympische Winterspiele vom Sport für den Sport. Eine Schweizer Kandidatur muss auf der bestehenden Infrastruktur und den lokalen Organisationskomitees mit deren Erfahrung bei der Durchführung von Grossanlässen wie Weltmeisterschaften basieren und damit sehr nachhaltig sein.
Wo in der Schweiz soll dieser Mega-Event stattfinden?
Es sollen Olympische Spiele für die ganze Schweiz sein. Da auf der bestehenden Infrastruktur aufgebaut werden soll, sind zentralisierte Winterspiele hierzulande nicht wünschenswert – dort wo die Infrastruktur sowie das Event-Know-how bereits besteht sollen die Wettkämpfe stattfinden. Beispielsweise Biathlon in der Lenzerheide, wo 2025 die Weltmeisterschaften stattfinden.
Aber sind sieben, respektive letztlich sechs Jahre Vorlaufzeit gerade für unser Land nicht viel zu kurz?
Da wir auf bestehenden Infrastrukturen basieren, sehe ich in diesem Bereich weniger Probleme. Aber auf politischer Ebene wären sicher einige Hürden zu meistern.
Die Schweiz und jüngst gerade Ihr Heimatkanton Wallis haben keine guten Erinnerungen an Volksabstimmungen zu diesem Thema. Wie will man die Bevölkerung diesmal überzeugen?
Die Initiative kommt aus dem Sport, basiert auf bestehenden Infrastrukturen und Know-how, wird getragen sowie durchgeführt in der ganzen Schweiz.
Was erwartet man konkret vom IOC, damit eine Schweizer Kandidatur eine Chance hat?
Der Weg wird gemeinsam mit dem IOC gegangen. Ein Konzept für eine mögliche Kandidatur würde zusammen mit dem IOC erarbeitet.
Da könnte man doch dies nutzen und dem IOC vorgeben wie wir uns das vorstellen, kein Gigantismus, bestehende Infrastruktur benützen, nix bauen was man anschliessend nicht braucht, IOC gibt eine Defizitgarantie....
Ist doch Grundsätzlich eine Interessante Idee dem IOC Bedingungen aufzudrücken anstatt umgekehrt.
Am Ende wird das Volk entscheiden, das ist gut so.