Diese Auftritte lassen hoffen – und gar etwas träumen.
Das Schweizer Nationalteam zeigte gegen Australien und gegen Frankreich, die Nummern 15 und 10 der FIFA-Weltrangliste, mit zwei starken Auftritten, dass es auch gegen die Topteams mithalten kann. Und diese sogar schlagen kann.
Auf das 1:1-Unentschieden gegen Australien folgte ein 2:1-Sieg gegen Frankreich inklusive Traumtor vom 18-jährigen Emporkömmling Naomi Luyet. Es ist der bisherige Höhepunkt der Amtszeit von Trainerin Pia Sundhage, die mit jetzt sieben Siegen und nur zwei Niederlagen aus zehn Spielen ohnehin schon sehr erfolgreich verlief.
Die Bilanz, aber auch die gute Stimmung im Team unter Sundhage sind ein völliger Kontrast zur Zeit unter Inka Grings. Mit der Deutschen an der Seitenlinie gewann die Nati nur eines von 14 Spielen. Ausserdem krachte es zwischen ihr und unter anderem Rekordtorschützin Ana Maria Crnogorcevic.
Jetzt schwärmen die Spielerinnen hingegen von Pia Sundhage und ihrem Führungsstil. Kein Jahr vor dem Start der Heim-EM hat die Schweizer Nati ihre Freude wieder gefunden – und das Publikum zieht mit.
Knapp 14'400 Fans waren am Freitag beim Spiel gegen Australien im Zürcher Letzigrund. Ein neuer Rekord für ein Fussballspiel der Frauen in der Schweiz. Den Sieg gegen Frankreich am gestrigen Dienstagabend in Genf verfolgten ebenfalls über 10'000 Zuschauerinnen und Zuschauer live vor Ort. Darunter waren auch viele kleine Fans. Mädchen wie Jungen.
Spätestens mit den engagierten Auftritten konnten die Schweizerinnen eine Euphorie entfachen. Noch sind auf den Rängen auch viele leere Plätze zu sehen, doch auch das dürfte im nächsten Jahr nicht mehr der Fall sein.
Denn: Das erste Kontingent für die Gruppenspiele der Nati und elf weitere Partien an der Europameisterschaft, die im Sommer 2025 (2. bis 27. Juli) in der Schweiz stattfinden wird, war bereits nach wenigen Stunden ausverkauft. Das Interesse dürfte auch beim zweiten Kontingent, das nach der Auslosung vom 16. Dezember in den Verkauf geht, der Fall sein.
Die Weichen sind also bereits gelegt und so dürfte die Heim-EM für die Schweiz ein echtes Fest werden – auf dem Platz und auf den Rängen.