Warum Conor McGregor der neue Muhammad Ali ist
Conor McGregor ist der aktuell grösste Star des Mixed-Martial-Arts-Verbandes «Ultimate Fighting Championship» (UFC). Seit Sonntagnacht und dem UFC-205-Event ist der 28-jährige Ire der erste Kämpfer überhaupt, der Champion in zwei verschiedenen Gewichtsklassen ist.
Scheinbar mühelos verprügelt «The Notorious» auch den amtierenden Champion in der Leichtgewichtsklasse, Eddie Alvarez:
In gewohnter McGregor-Manier verhöhnte er vor, während und nach dem Kampf seine Gegner.
Vor dem Kampf:
Während des Kampfes:
Nach dem Kampf:
Und sofort werden die Hater aktiv. In unserem Artikel McGregor schreibt Geschichte – erst macht er den Gegner lächerlich, dann gibt's Prügel geht die Diskussion um die aufstrebende Sportart schnell los. Es sind hauptsächlich zwei Dinge, die angeprangert werden:
- Keiner hat Respekt vor dem Gegner.
- Primitives Prügeln ist kein richtiger Sport.
Man darf nicht vergessen, dass der Sport zur Unterhaltungsbranche gehört. Da gehört Show und Provokation dazu. Und «The Notorious» beherrscht sowohl das Sportliche wie auch die Inszenierung drumherum beinahe in Perfektion. Das bedeutet aber keineswegs, dass er ein «Rüpel» ist oder «keinen Respekt vor dem Gegner» hat.
McGregor beim Handshake kurz nach seinem Sieg:
Oder wie es User «Miko Haefliger» schön sagt:
Zum Vergleich: Die «besten» Sprüche von Muhammad Ali
Kommen wir nun zu Vorwurf Nummer zwei.
Alle, die sich schon einmal im Kampfsport versucht haben, wissen, welche körperliche Grundfitness erforderlich ist. Das überhaupt diskutieren zu müssen, ist eine Farce. Dazu kommen eine unfassbare Körperbeherrschung, brutale Kraft und eine mentale Stärke, die seinesgleichen sucht. Zudem ist es eine absolute Kunst, die verschiedenen Kampfsportarten zu kombinieren und dabei jede möglichst perfekt zu beherrschen.
Am eindrücklichsten stellte aber der Russe Khabib «The Eagle» Nurmagomedov all diese Attribute am UFC 205 zur Schau. Nachdem er am Anfang des Kampfes gegen Michael Johnson noch einige Schläge einstecken musste, dominierte er den Fight anschliessend nach Belieben – mit einer beeindruckenden Präzision.
Johnson will nicht K.o. gehen, also dreht ihm Nurmagomedov den Arm um, bis dieser aufgeben muss. Und auch er schüttelt seinem Gegner sofort die Hand.
Der 28-Jährige ist sich sehr wohl bewusst, dass er wohl einer der komplettesten Kämpfer in der illustren Runde ist (24 Siege stehen null Niederlagen als professioneller MMA-Kämpfer gegenüber) und fordert nach seinem Sieg McGregor heraus: «Ihr Iren seid sechs Millionen. Wir Russen 150 Millionen, ich will gegen euer ‹Chicken› kämpfen.»
«The Eagle» will gegen «The Notorious» in den Käfig steigen.
Nurmagomedov könnte gegen ein «Chicken» durchaus Chancen besitzen, gegen Bären hat er bereits als kleiner Junge reüssiert.
«The Eagle» gegen «The Notorious»: Es könnte das grösste Spektakel seit Rumble in the Jungle werden. Möge die UFC diesen Kampf ermöglichen – auch wenn dem amerikanischen Verband ein russischer Champion nicht sonderlich behagt.


Kein Respekt vor dem Gegner: