Ditaji Kambundji ist Weltmeisterin über 100 m Hürden – Duplantis erneut mit Weltrekord
100 m Hürden Frauen
Ditaji Kambundji ist Weltmeisterin über 100 m Hürden! In 12,24 s gewinnt die 23-jährige Bernerin mit Schweizer Rekord die Goldmedaille. Es ist der erste Schweizer Sieg an einer Leichtathletik-WM seit André Bucher im Jahr 2001. Kambundji setzte sich fünf Hundertstelsekunden vor der Nigerianerin Tobi Amusan durch, Bronze holte die US-Amerikanerin Grace Stark.
Kambundji ist die erste Schweizer Frau, die an einer WM triumphieren kann. Vor ihr holten erst zwei Männer Gold: Kugelstösser Werner Günthör (1987, 1991 und 1993) und André Bucher 2001 über 800 m. Bei den Frauen war Bronze durch Anita Weyermann (1997 über 1500 m) und Mujinga Kambundji (2019 über 200 m) bisher das Höchste der Gefühle.
Für die Schwester von Mujinga Kambundji, die im November ihr erstes Kind erwartet und die WM deshalb verpasst, ist es der grösste Erfolg ihrer noch jungen Karriere. Nachdem Ditaji Kambundji an den letzten beiden Europameisterschaften 2022 in München Bronze und 2024 in Rom Silber gewonnen hatte, holte sie sich nun ihre erste Medaille an einer Freiluft-WM. Im Februar hatte sie bei der Hallen-WM im chinesischen Nanjing über 60 m Hürden noch Silber gewonnen.
Stabhochsprung Männer
Armand Duplantis hat es wieder getan. Nachdem er im Februar 2020 mit einer Höhe von 6,17 m erstmals den Weltrekord aufgestellt und diesen zwölfmal verbessert hatte, setzte der Schwede bei der WM in Tokio eine neue Bestmarke. Der 25-Jährige überquerte die Latte auf einer Höhe von 6,30 m und holte sich damit standesgemäss Gold. Silber ging an den Griechen Emmanouil Karalis (6 m), Bronze holte sich der Australier Kurtis Marschall (5,95 m).
Duplantis hatte in Tokio vor vier Jahren Olympia-Gold gewonnen, doch waren aufgrund der Corona-Pandemie keine Zuschauer zugelassen. Deshalb wollte er in der japanischen Hauptstadt nicht nur WM-Gold holen, sondern die Fans auch mit einem Weltrekord beschenken. Der Schwede scheint ein Mann seines Wortes zu sein.
Weitsprung Männer
Simon Ehammer darf um die WM-Medaillen springen. Der Appenzeller schaffte die Qualifikation der besten zwölf Athleten mit einer Weite von 7,99 m als Elfter. Mit 8,28 m sprang Tajay Gayle, der jamaikanische Weltmeister von 2019, am weitesten.
«Ich fühlte mich eigentlich gut und die Sprünge waren auch recht gut, aber ich traf das Brett nicht», sagte Ehammer im SRF. «Ich bin froh, konnte ich mich durchzittern. Nun habe ich die Chance, es im Final besser zu machen.» Um die Medaillen geht es am Mittwoch.
110 m Hürden Männer
Jason Joseph gewann seinen Vorlauf in 13,27 Sekunden. Der 26-jährige Basler zeigte einen sehr kontrollierten Lauf, auf dem er aufbauen kann. Die ersten vier, welche direkt den Einzug in die Halbfinals schafften, waren innerhalb von sechs Hundertstel klassiert, dahinter klaffte eine Lücke. Die Halbfinals und der Final finden am Dienstag statt.
Hammerwerfen Frauen
Die Kanadierin Camryn Rogers knackte nach der Polin Anita Wlodarczyk als zweite Frau im Hammerwerfen die 80-Meter-Marke. Die 26-jährige Olympiasiegerin erreichte im zweiten Versuch 80,51 m und verteidigte ihren WM-Titel erfoglreich. Der Weltrekord von Wlodarczyk aus dem Jahr 2016 steht bei 82,98 m. Silber sowie Bronze gingen an die Chinesinnen Zhao Jie (77,60) und Zhang Jiale (77,10).
(nih/ram/sda)
