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Leichtathletik

Hallen-EM: Kambundji sprintet zu Silber – Werro stürzt im 800-m-Final

Gold medallist Zaynab Dosso of Italy, center, Silver medallist Mujinga Kambundji of Switzerland, right, and Patrizia van der Weken of Luxembourg, left, pose with national flags after the women's  ...
Das Podest über 60 m in Apeldoorn.Bild: keystone

Kambundji sprintet zu EM-Silber – Werro weint nach Sturz im Final bittere Tränen

Die Schweiz zählt zu den europäischen Grossnationen in der Leichtathletik. Mit fünf Podestplätzen (2 Gold, 3 Silber) belegt sie im Medaillenspiegel an der Hallen-EM in Apeldoorn den 4. Rang.
09.03.2025, 18:4309.03.2025, 19:43
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Diese Klassierung kam mit Ansage, denn schon vergangenen Sommer an der Freiluft-EM in Rom räumte die Schweiz mit neun Medaillen (4/1/4) tüchtig ab. Apeldoorn ist keine Eintagsfliege und auch nicht glücklichen Umständen zu verdanken: Vier der fünf Medaillen waren mit einem Schweizer Rekord oder im Fall von Ditaji Kambundji sogar mit einem Europarekord verbunden. Und auch die 7,02 von Mujinga Kambundji über 60 m (PB 6,96) sind Weltklasse.

60 m Frauen

Mujinga Kambundji konnte ihren Titel über 60 m an der Hallen-EM nicht verteidigen. Die Bernerin gewann im niederländischen Apeldoorn die Silbermedaille. Es ist für die erfolgreichste Schweizer Leichtathletin der Geschichte bereits die zehnte Medaille an einem internationalen Grossanlass. «Es ist nicht Gold, aber ich bin trotzdem zufrieden», betonte sie.

epa11950875 Mujinga Kambundji of Switzerland reacts after a Women's 60m heat at the European Athletics Indoor Championships in Apeldoorn, Netherlands, 09 March 2025. EPA/MICHAEL BUHOLZER
Nächste Medaille: Mujinga Kambundji.Bild: keystone

Eine Hunderstelstekunde fehlte Kambundji auf die Italienierin Zaynab Dosso, die den Titel gewann. Mit 7,02 s lief die 32-jährige Kambundji so schnell wie noch nie in dieser Saison. Patrizia van der Weken aus Luxemburg eroberte sich die Bronzemedaille.

Kambundji leistete sich zunächst einen Fehlstart und kam nach der Verwarnung nicht optimal in Schwung. Den Rückstand auf Dosso konnte die Hallen-Europameisterin von 2023 nicht mehr wettmachen.

«Es ist nicht nur eine Medaille mehr. Ich bin mega stolz, dass ich noch vorne dabei bin. Nach den Olympischen Spielen von Paris war es doch nicht so einfach, wieder Vollgas zu geben»
Mujinga Kambundji

Gold für Schwester Ditaji Kambundji und Angelica Moser

Damit verpasste es die Schweizer Sprinterin knapp, für das nächste Gold der Familie Kambundji zu sorgen. Schwester Ditaji hatte am Freitag über 60 m Hürden gewonnen. Seit 2015 stellt die Schweiz immer mindestens eine Hallen-Europameisterin oder -Europameister: Selina Büchel (800 m 2015, 2017), Lea Sprunger (400 m 2019), Angelica Moser (Stab 2021, 2025), Ajla Del Ponte (60 m 2021), Mujinga Kambundji (60 m 2023), Jason Joseph (60 m Hürden 2023) und Ditaji Kambundji (60 m Hürden 2025) lauten die Namen.

Géraldine Frey und Emma van Camp hatten sich über 60 m ebenfalls für die Halbfinals qualifiziert, für beide bedeuteten diese Endstation. Frey wurde in 7,13 s, ihrer persönlichen Saisonbestzeit, Vierte. Die 20-jährige van Camp beendete ihren Halbfinal mit 7,24 s als Sechste.

800 m Frauen

Audrey Werro verpasste eine Medaille. Die 20-jährige Freiburgerin, die als Mitfavoritin in den Final über 800 m gegangen war, stürzte in der letzten Runde. Werro lag an vierter Stelle, als sie zu Fall kam. Eine bittere Enttäuschung für die junge Läuferin, die am Ende der letzten Saison mit 1:57,76 Schweizer Rekord gelaufen war.

epa11951665 Audrey Werro of Switzerland reacts after finishing last in the Women's 800m final at the European Athletics Indoor Championships in Apeldoorn, Netherlands, 09 March 2025. EPA/MICHAEL  ...
Audrey Werro hadert nach dem Sturz.Bild: keystone

Werros Rennen stand von Beginn an nicht unter einem guten Stern. Sie fand nie die von ihr gewünschte Position und lief fast ausschliesslich auf der Aussenbahn. Das kostete Kraft. «Gleichwohl hatte ich in der Schlussrunde das Gefühl, dass es zumindest für eine Medaille reicht», sagte sie. Vor der letzten Kurve kam sie dann ohne nennenswerte Einwirkung einer Gegnerin zu Fall.

Rachel Pellaud, die zweite Schweizerin im Feld, wurde im Final der besten sechs 800-m-Läuferinnen Fünfte. Gold ging an die Polin Anna Wielgosz. (ram/sda)

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