Leonardo Genoni liess die Kanadier verzweifeln.Bild: keystone
Die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft steht zum dritten Mal nach 2013 und 2018 in einem WM-Final. Das Team von Trainer Patrick Fischer bezwingt Kanada im Penaltyschiessen und trifft nun am Sonntagabend auf Gastgeber Tschechien.
25.05.2024, 15:1025.05.2024, 23:12
Sechs Minuten vor dem Ende der zehnminütigen Overtime kassierte Kanada eine Strafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis. Die Schweizer nutzten diese grosse jedoch Chance nicht, vielmehr mussten sie froh sein, dass Dylan Cozens (66.) solo vor dem überragenden Goalie Leonardo Genoni scheiterte.
So fiel die Entscheidung im Penaltyschiessen. In diesem hielten die Schweizer Nerven: Während Kevin Fiala und Sven Andrighetto reüssierten, musste sich Genoni nur Connor Bedard geschlagen geben.
Fiala hämmert das 1:0 rein.Video: SRF
Patrick Fischer sprach nach dem 3:1-Sieg im Viertelfinal gegen den Erzrivalen Deutschland von einer Befreiung. Das war zu sehen. Die Schweizer starteten mit viel Selbstvertrauen ins Spiel und gingen dank Powerplay-Toren von Fiala (16.) und Nino Niederreiter (18.) verdient 2:0 in Führung. Im zweiten Drittel fanden die Kanadier dann besser ins Spiel. In der 35. Minute verkürzte Brandon Tanev via des Schlittschuhs von Andrea Glauser zum 1:2. Es war der erste Gegentreffer für die Schweiz bei fünf gegen fünf seit dem zweiten Gruppenspiel (6:5 gegen Österreich).
Niederreiter lenkt zum 2:0 ab.Video: SRF
Abwehrschlacht im dritten Drittel
In der Folge mussten die Eisgenossen vor bloss 11'159 Zuschauern mehrheitlich arg untendurch. Im letzten Drittel lautete das Schussverhältnis 20:4 zu Gunsten der Kanadier. Das 2:2 zeichnete sich immer mehr ab und es fiel 127 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit.
Genoni rettet schon während des Spiels mehrfach.Video: SRF
Der kanadische Captain John Tavares erwischte im Powerplay Genoni zwischen den Schonern. Eine grosse Chance hatten die Schweizer im letzten Drittel durch Fiala (48.), doch rettete Verteidiger Colton Parayko mit dem Stock für den geschlagenen Goalie Jordan Binnington.
Starke erste 20 Minuten
Die Schweizer waren auf diese Partie perfekt eingestellt. Es dauerte bis zur 12. Minute, ehe die Kanadier ihren ersten Torschuss verzeichneten. Die besten Chancen im ersten Abschnitt hatten die Nordamerikaner in Unterzahl. In der 14. Minute durch Brandon Hagel, eine Minute später zog Tanev allein auf Genoni, doch war der Zuger Keeper erneut hellwach.
Eine Minute später hämmerte Fiala den Puck ins Lattenkreuz. Auch beim 2:0 (18.) hatte der am 7. Mai Vater gewordene Ostschweizer den Stock im Spiel. Er passte zu Roman Josi, dessen Schuss Niederreiter ablenkte. Fiala hält nun bei sieben Toren und sechs Assists.
Tavares gleicht kurz vor der 60. Minute aus.Video: SRF
Zwölfte WM-Medaille
Mit dem Einzug ins Endspiel haben die Schweizer ihre zwölfte WM-Medaille auf sicher. Weltmeister wurden sie noch nie. Die beiden bisherigen Finals verloren sie jeweils gegen Schweden – 2013 mit 1:5 und 2018 erst im Penaltyschiessen. 1935, als sie ebenfalls Silber holten, gab es keine K.o.-Spiele, sondern eine Finalrunde.
Mit Finalgegner Tschechien duellierten sich die Eisgenossen bereits in der Vorrunde. Damals siegten sie nach Penaltyschiessen 2:1. Allerdings war David Pastrnak, der aktuell beste tschechische Stürmer, noch nicht dabei.
Kanada - Schweiz 2:3 (0:2, 1:0, 1:0, 0:0) n.P.
Prag. - 11'159 Zuschauer. - SR Holm/Hribik (SWE/CZE), Lundgren/Spur (SWE/CZE).
Tore: 16. Fiala (Loeffel, Andrighetto/Ausschluss McCann) 0:1. 18. Niederreiter (Josi, Fiala/Ausschluss Oleksiak) 0:2. 35. Tanev (Zellweger, Dubois) 1:2. 58 Tavares (Bedard, Power/Ausschluss Ambühl) 2:2.
Penaltyschiessen: Bedard 1:0, Senteler -; Dubois -, Fiala 1:1; Severson -, Loeffel -; Power -, Andrighetto 1:2; Cozens.
Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Kanada, 5mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Kanada: Binnington; Parayko, Power; Severson, Guhle; Oleksiak, Byram; Zellweger; Mercer, McBain, Tanev; Dubois, Tavares, Hagel; Guenther, Paul, McCann; Mangiapane, Cozens, Bunting; Bedard.
Schweiz: Genoni; Kukan, Siegenthaler; Glauser, Josi; Loeffel, Marti; Fora, Jung; Bertschy, Thürkauf, Andrighetto; Niederreiter, Hischier, Fiala; Simion, Senteler, Herzog; Ambühl, Haas, Scherwey.
Bemerkungen: Schweiz ohne Berra, Jäger, Kuraschew (alle überzählig) und Schmid (Ersatzgoalie).
Schüsse: Kanada 44 (8-13-20-3); Schweiz 31 (17-6-4-3).
Powerplay-Ausbeute: Kanada 1/5; Schweiz 2/6. (abu/sda)
Der Liveticker zum Nachlesen:
«Es ist ein Wahnsinnsgefühl. Es war eine unglaubliche Leistung der Mannschaft. Wir haben Kanada zu Beginn überfahren. Danach kamen sie besser ins Spiel, es wurde zur Abwehrschlacht. Ich habe noch nie eine Mannschaft gecoacht, die so gekämpft hat. Wir blieben ruhig auch nach dem Ausgleich und im Penaltyschiessen. Das war unglaublich. Mit dem ersten Drittel haben wir das Spiel auf unsere Seite gelenkt. Wir hatten einen unglaublichen Goalie und so viel Kampfgeist. Alle sind in die Schüsse gelegen. Wir haben mehr Willen gezeigt als die Kanadier. Das geniessen wir. Wir hatten diesen Traum vom Titel immer in unserem Herz. Wir müssen morgen wieder alles auf dem Eis lassen, um zu siegen. Und wir dürfen jetzt auch ein wenig geniessen. Morn spielen wir gegen ein ganzes Land, aber wir haben auch ein ganzes Land im Rücken. Wir hatten schwierige Spiele hinter uns und sind nicht zerbrochen. Wir werden auch morgen nicht zerbrechen. Dann sehen wir dann, ob die Hockey-Götter uns als Weltmeister haben wollen oder nicht.»
«Es ist sehr schön, ich kann es nicht beschreiben. Das Spiel hatte alles drin. Wir haben geführt, sie kamen zurück. Wir kassierte eine Strafe in der Verlängerung, sie auch. Ich bin einfach sehr stolz, wie wir das heute gemacht haben. Auch wenn sie das Momentum zurückholten, haben wir nie gezweifelt. Besonders nach der überstandenen Strafe haben wir wieder Energie geschöpft. Für mich ist egal, gegen wen wir im Final spielen. Ein WM-Final passiert nicht jedes Jahr. Wir können es nicht erwarten.»
«Nein einen WM-Final habe ich noch nie erlebt, ich freue mich drauf. Jedes Mal an der WM willst du so weit kommen. Wir waren immer an dieser Schwelle mit dem Viertelfinal. Mit dem Sieg dort fällt der Druck weg, dann kannst du aufspielen. Wir haben alle gewusst, dass wir eine gute Mannschaft haben. Wir haben einen guten Vibe in der Garderobe. Wir haben viele Schüsse geblockt, wenn du dich nicht so aufopferst, geht es nicht. Die Spiele sind nicht so schön anzuschauen, aber das gehört dazu. Jeder geht für jeden. Jeder hat seine Rolle. Einer frisst die Scheibe, einer spielt sie raus und einer macht sie im Penaltyschiessen rein. Wir haben nach einem guten ersten Drittel etwas abgebaut. Aber wir sind mittlerweile erfahren genug, um damit umzugehen. Und am Ende muss man auch etwas Glück haben. Das haben wir uns erarbeitet. Ich freue mich jetzt einfach auf den Final.»
«Es fühlt sich unglaublich an. Es war eine Achterbahn der Emotionen. Es hat 70 Minuten gebraucht und ein Penaltyschiessen. Wir hatten ein unglaubliches erstes Drittel. Danach kam der heftige Push von Kanada. Die Power ging uns etwas aus, aber wir haben es geschafft. Die Tschechen sind eine Mannschaft, die wir schlagen können. Es ist Zeit, dass wir den Kübel holen.»
… und den Erfolg geniessen.
Wenig überraschend sind es Roman Josi, Kevin Fiala und Nico Hischier.
Die Schweiz bestreitet morgen um 20.20 Uhr den WM-Final gegen Kanada. Kanada muss um 15.20 Uhr im Spiel um Bronze gegen Schweden antreten.
Ist natürlich Leonardo Genoni. Er hat die Nati in den Final gehext.
Genoni hält, die Schweiz steht im WM-Final!!!
Ghetto trifft! Die Schweiz führt.
Verteidiger Severson scheitert.
Fiala trifft! Jetzt steht es tatsächlich 1:1.
Genoni hält gegen DuBois.
Sven Senteler läuft an und scheitert.
Kanada beginnt das Penaltyschiessen. Wunderkind Bedard erwischt Genoni zwischen den Beinen.
Gegen Tschechien trafen Kevin Fiala und Philipp Kurashev. Letzterer ist heute nicht dabei. Da müssen andere in die Bresche springen. Wer läuft wohl für die Schweiz an?
Auch die Verlängerung ist vorbei. Es kommt zum Penaltyschiessen.
16 Sekunden vor dem Ende der Verlängerung wirbeln Bertschy und Fiala noch einmal. Bertschy sorgt bei Binnington für Probleme, doch der kanadische Goalie hält die Scheibe fest.
Eine Minute bleibt in der Verlängerung.
Jetzt zum ersten Mal 3-gegen-3. Josi verliert die Scheibe an der blauen Linie. Fiala läuft zurück und drängt Hagel ab. Fiala hat dann selbst die Abschlusschance, aber zögert etwas zu lange.
Hischier fliegt übers ganze Feld und zieht ab. Parayko lenkt die Scheibe übers Tor ab.
Dann sind die Kanadier wieder komplett.
Auch hier zieht Cozens Unterzahl los. Wieder hält Genoni überragend. Kein gutes Powerplay der Schweiz.
Die Schweiz beginnt das Powerplay mit Hischier, Fiala, Josi und Loeffel.
Tatsächlich, die Schiedsrichter pfeifen auch hier einen Mann zu viel. Powerplay für die Schweiz. Jetzt die grosse Chance.
Die Verlängerung ist bereits vier Minuten alt. Die Schweiz reklaiert auch einen Wechselfehler.
Fiala ist wieder da. Die Schweiz übersteht die Unterzahl. Bis zum nächsten Unterbruch geht es mit vier gegen vier weiter.
Cozens zieht ab, aber Genoni hält. Das kanadische Powerplay dauert noch wenige Sekunden.
Siegenthaler kann die Scheibe ein erstes Mal wegbefördern. Aber Kanada ist sogleich wieder da.
Die Verlängerung beginnt. Leonardo Genoni wird auch jetzt stark gefordert sein.
Das dritte Drittel ist vorbei. Es geht mit einer maximal zehnminütigen 3-gegen-3-Verlängerung weiter. Aber eben: Die Schweiz beginnt dieses mit einer Unterzahl.
Das darf doch nicht wahr sein! Die Scheibe kommt direkt vor die Schweizer Bank, just als die Nati wechselt. Da waren sechs Spieler auf dem Eis. Fiala sitzt die Strafe ab. Damit ist auch klar: Sollte sich die Schweiz in die Verlängerung retten, müsste sie dort mit mehr als einer Minute Unterzahl beginnen.
Andres Ambühl wird hinter dem kanadischen Tor gelegt, da bleiben die Schiedsrichter stumm.
Die Schweiz versucht, zu antworten. Niederreiter schliesst ab, Binnington hält sicher. Patrick Fischer nimmt sein Timeout.
Und da ist der Ausgleich! John Tavares wird von Bedard bedient und Kanadas Captain erwischt Leonardo Genoni zwischen den Beinen, da sich dieser verschieben muss. So schade …
Oh nein! Ambühl spediert die Scheibe direkt übers Plexiglas. Das gibt eine Strafe. Kanada drückt jetzt wirklich gewaltig.
Wieder wird es brandgefährlich vor Genoni. Bedard beokmmt Eiszeit und wirbelt gewaltig. Aber mit vereinten Kräften halten die Schweizer die Scheibe vor der Torlinie.
Die vierte Linie um Ambül, Scherwey und Haas kann die Scheibe länger in der offensiven Zone halten. Das ist wertvolle Zeit, die da abgearbeitet werden kann. Dann kommen die Kanadier doch wieder vor Genoni. Severson zieht aus kurzer Distanz ab, der Schweizer Goalie blockiert die Scheibe im zweiten Versuch. Jetzt werden die Nerven so richtig strapaziert.
Jack McBain ist zurück, auch das erste Schweizer Powerplay reüssiert nicht.
Es startet die zweite Powerplay-Linie mit Andrighetto, Herzog, Simion und Loeffel. Einige gute Spielzüge, aber keine echte Gefahr. Jetzt kommt die NHL-Formation.
Aber es gibt das nächste Powerplay für die Schweiz. Jack McBain sitzt draussne.
Zwei Riesnechancen für die Schweiz! Zwei Mal hat Fiala das 3:1 auf dem Stock. Aber zuerst rettet Binnington, dann Parayko. Schade.
Die Strafe gegen Thürkauf ist vorbei, wieder bliebt Kanada auch übers Powerplay hinaus gefährlich. Aber Genoni hält die Scheibe fest. Einmal tief durchatmen. Bereits 16 Schüsse hat die Nati in diesem Halbfinal blockiert. Der Einsatz stimmt definitiv.
Wieder so eine Phase, in der die Schweiz lange in der eigenen Zone eingeschnürt wird. Die Strafe gegen Calvin Thürkauf hat damit aber nichts zu tun. Der Lugano-Stürmer checkt Michael Bunting von hinten und muss auf die Strafbank. Unnötig.
Auf der anderen Seite versucht es zuerst Fiala, dann Christian Marti. Doch diese Schüsse sind kein Problem für Binnington.
Kanada kommt sogleich zur ersten Chance. Zuerst wirbelt John Tavares, dann versucht es Brandon Hagel mit dem Buebetrickli. Der Schweizer Goalie bleibt Sieger.
Das letzte Drittel hat begonnen.
«Die Strafen nehmen uns das Momentum weg. Damit müssen wir aufhören. Wir haben ein, oder zwei Mal schlecht reagiert, da müssen wir viel ruhiger bleiben. Wenn wir unser Spiel machen, sind wir so gut.»
Auch Kanada kommt vor der zweiten Sirene nochmals zum Abschluss. Dann ist das zweite Drittel vorbei. Die Schweiz verliert das Drittel, aber führt gegen Kanada weiterhin mit 2:1. Zwei Strafen haben die Nati etwas aus dem Tritt gebracht, das Gegentor fiel direkt nach der zweiten Strafe, nachdem man länger nicht wechseln konnte. Bei 5-gegen-5 ist die Schweiz aber weiterhin auf Augenhöhe.
Kurz vor Schluss tauchen Bertschy, Andrighetto und Thürkauf wieder vor Binningen auf. Bertschy zögert aber etwas zu lange und kommt so nicht mehr zum Abschluss.
Die Schweiz versucht, wieder zu reagieren. Kukan schaltet sich in die Offensive ein, Binnington hat mit dem Backhand-Abschluss des Schweizer Verteidigers aber wenig Probleme.
Und dann fällt das Gegentor doch noch. Die Schweiz kann nicht wechseln, Tanev schiesst, Glauser kann den Puck nicht stoppen und befördert ihn im Zweikampf vor dem Tor selbst über die Linie hinter Genoni. Schade.
Auch Thürkauf und Bertschy zeigen vollen Einsatz in Unterzahl. Sie halten die Scheibe einen Moment in der offensiven Zone und gewinnen wertvolle Sekunden. Siegenthaler ist zurück auf dem Eis.
Haas hat keinen Stock mehr, aber wirft sich trotzdem noch in den Schuss und macht den Block mit dem Schlittschuh. Es kommt wieder zum Bully for Genoni.
Die Schweiz wird in der eigenen Zone längerfristig eingeschnürt. Das hat Folgen, Romain Loeffel kann sich am Ende nur noch mit einem Foul behelfen. Nächstes Powerplay für Kanada.
Kanada nimmt den Schwung aus dem Powerplay gleich mit. Aber zuerst blockt Hischier und dann auch Siegenthaler.
Jonas Siegenthaler ist zurück, die Schweiz hat die Strafe überstanden. Das war ein ganz gutes Unterzahlspiel.
Tavares sucht im Powerplay den schnellen Abschluss, aber Genoni hält sicher.
Vor dem Schweizer Tor kommt es zu Scharmützeln. Am Ende scheint es Jonas Siegenthaler übertrieben zu haben, er muss für einen Cross-Check raus.
Zum dritten Mal in diesem Spiel kann Kanada in Unterzahl alleine auf Genoni losziehen. Der Schweizer Keeper hält aber auch gegen Dawson Mercer, der bei New Jersey Teamkollege von Nico Hischier ist.
Superstar John Tavares will Andres Ambühl einfach nicht loslassen. Das gibt schon wieder eine Strafe für Kanada.
Herzog hat unverhofft etwas Platz vor dem kanadischen Tor. Sein Schuss landet aber direkt auf der Brust von Kanadas Goalie Jordan Binnington.
Die Schweiz zuerst einen Moment in der eigenen Zone eingeklemmt. Dann zieht Scherwey los, der legt auf Ambühl ab. Dessen Direktschuss ist kein Problem für Binnington.
«Ich habe gesehen, dass der Kanadier blocken wollte. Habe den Puck zu Loeffel gegeben und sie wieder zurückerhalten, dann habe ich einfach draufgehaufen. Es ist unser Ziel, defensiv solid zu spielen, besonders jetzt wo wir 2:0 vorne sind. Aber wir dürfen auch nicht passiv werden, einfach so weiterspielen wie bisher. Wenn du zu passiv bist, werden sie zu Chancen kommen. Wir sind happy mit dem Drittel, schauen nach vorne und wollen uns das nächste Tor holen.»
Das erste Drittel ist vorbei. Die Schweizer Führung geht in Ordnung. Die Nati spielt defensiv extrem gut, schaltet aber auch in die Offensive um, wenn es sich anbietet. Und im Powerplay ist man bislang sehr überzeugend.
Jetzt gilt es natürlich, diese 2:0-Führung auch in die Pause zu nehmen. Kanada macht gerade mächtig Druck, aber die Schweizer stehen äusserst stabil. Und als Colton Parayko doch noch zum Abschluss kommt, hält Gneoni sicher.
TOOOOOOR! Roman Josi haut von der blauen Linie so richtig drauf und im Slot steht Nino Niederreiter, der perfekt ablenken kann. Jordan Binnington schon wieder bezwungen.
Und wieder eine Strafe gegen Kanada: Oleksiak schlägt auf den Stock von Ambühl.
Die Schweiz setzt gleich nach mit der Zuger Linie. Simion erobert sich die Scheibe, Herzog bringt sie vors Tor, wo Senteler nachstochert. Aber Binnington hält den Puck fest.
TOOOOR! Loeffel und Fiala spielen sich die Scheibe an der blauen Linie hin und her, ehe Fiala abzieht und Binnington bezwingt. Was für ein Hammer. Davor war das Überzahlspiel der Schweizer eigentlich nicht so gut, aber das ist jetzt alles egal.
Schon wieder hat Kanada eine Riesenchance in Überzahl, aber erneut hält Genoni überragend.
Hagel kommt zur guten Chance in Unterzahl, aber Genoni ist zur Stelle. Fiala hat die Scheibe in der Offensive verloren.
Hischier kann alleine auf Binnington losziehen, scheitert am kanadischen Goalie. Aber weil McCann danach noch den Stock von Hischier in die Brüche schlägt, gibt es das nächste Schweizer Powerplay.
Parade von Leonardo Genoni. Wieder kam ein Kanadier relativ frei zum Abschluss. Aber der Schweizer Goalie hatte auch gute Sicht. Die Partie hat noch längst nicht die Intensität des ersten Halbfinals. Beide Teams priorisieren die Defensive.
Die erste gute Chance der Kanadier. Gunther kommt direkt vor Genoni zum Abschluss, aber auch hier geht ein Schweizer im letzten Moment noch dazwischen.
Auch die zweite Formation versucht sich noch einmal in Überzahl. Aber die Strafe gegen Tanev verlauft ohne grösseren Aufreger.
Es dauert einen Moment, bis die Formation mit Josi, Hischier, Fiala und Co. installiert ist. Doch dann wirbelt Ambühl vor dem Tor und Josi zieht ab. Binnington hat keine Mühe mit dem Schuss des Schweizer Captains.
Tanev trifft Glauser mit dem Stock im Gesicht. Die Schweiz darf ein erstes Mal im Powerplay ran.
Kanada kommt mit Tempo in die Schweizer Zone, doch Michael Fora blockiert den Schuss und sorgt so auch für die Befreiung.
Der erste Abschluss des Spiels gehört der Schweiz mit Fiala. Danach installieren sich die Kanadier ein erstes Mal, ohne dass gefährlich wird.
Los geht's! Der Puck ist im Spiel.
«Wir haben gesagt, dass wir dankbar sein dürfen, für diese Chance. Wir müssen rausgehen und alles geben für unser Land, für diesen Sport und 60 Minuten unser Spiel spielen.»
«Sie sind ein sehr gutes Team mit viel Talent. Es wird ein sehr gutes Spiel, die Halle wird kochen. Die Stimmung ist ganz anders als in Nordamerika. Wir freuen uns darauf, es gibt eine grosse Show.»
Bild: screenshot srf
Patrick Fischer setzt auf die exakt gleiche Mannschaft wie im Viertelfinal gegen Deutschland. Das bedeutet: Leonardo Genoni steht im Tor und Philipp Kurashev muss auch heute von der Tribüne aus zuschauen.
Bild: screenshot iihf
André Tourigny ändert kaum etwas im Vergleich zum Viertelfinal gegen die Slowakei. Supertalent Connor Bedard wird auch heute nur als 13. Stürmer gelistet. Jordan Binnington steht im Tor.
Bild: screenshot iihf
Wir sehen uns dann. Hopp Schwiiz!
Das Schweizer Eishockey-Nationalteam möchte sich am Samstag zum dritten Mal nach 2013 und 2018 für einen WM-Final qualifizieren. Gegner im Halbfinal in Prag ist wie vor sechs Jahren Kanada, das damals überraschend 3:2 bezwungen wurde.
Mit dem gleichen Resultat endete auch das Duell in der Vorrunde – allerdings zu Gunsten der Nordamerikaner. Für die Schweizer ist gegen den Titelverteidiger also Revanche angesagt. Spielbeginn ist um 18.20 Uhr. (sda)
Die besten Bilder der Eishockey-WM 2024
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Die besten Bilder der Eishockey-WM 2024
Tschechien feiert den WM-Titel zuhause im Goldregen.
quelle: keystone / petr david josek
NHL-Einsätze von Schweizer Eishockeyspielern in der Regular Season
Video: watson
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