Sport
NFL

NFL-Fans feiern QB Tommy DeVito – weil alles an ihm nach Mafia schreit

NFL, American Football Herren, USA Green Bay Packers at New York Giants Dec 11, 2023 East Rutherford, New Jersey, USA New York Giants quarterback Tommy DeVito 15 warms up before the game against Green ...
Tommy DeVito weiss als Quarterback der New York Giants bisher zu überzeugen – doch nicht nur deshalb ist er bei den Fans beliebt.Bild: www.imago-images.de

Alles an ihm schreit nach Mafia – und deshalb feiern NFL-Fans Quarterback Tommy DeVito

Bereits nach kurzer Zeit in der NFL wird Tommy DeVito von vielen Football-Fans als Legende gefeiert. Dies hat neben seinem selbstbewussten und bisher erfolgreichen Auftreten vor allem einen – eher kuriosen – Grund.
12.12.2023, 17:0212.12.2023, 17:31
Mehr «Sport»

Schon sein Name stammt aus einem Mafia-Film. In «Goodfellas» spielte Joe Pesci die Rolle von Tommy DeVito. Ob die Eltern des heutigen Quarterbacks der New York Giants ihren Sohn deshalb Tommy genannt haben, ist nicht bekannt, doch hat unter anderem dieser dazu geführt, dass Tommy DeVito – der echte – bei vielen NFL-Fans schon jetzt Legenden-Status geniesst.

Gleich nach seinem ersten Einsatz als Starter in der American-Football-Liga wurden die sozialen Medien mit Memes über den 25-jährigen NFL-Neuling geflutet. So wurde beispielsweise zu einem Bild aus der Mafia-Serie «Die Sopranos» geschrieben: «Tommy DeVito beim Abendessen mit seiner Familie.»

Es waren Anspielungen auf DeVitos italienische Wurzeln und darauf, dass er in New Jersey, wo auch die Serie «Die Sopranos» spielt, aufgewachsen ist. Einer Gegend, in welcher die Cosa Nostra bis heute aktiv ist – und wo DeVito noch immer wohnt.

«Ich habe nicht darüber nachgedacht, von zu Hause wegzuziehen. Ich habe hier alles, was ich brauche.»
Tommy DeVito

Der Football-Profi lebt nämlich weiterhin im Haus seiner Eltern, nahe dem Stadion und dem Trainingsgelände der New York Giants, die im Bundesstaat New Jersey zu Hause sind. «Ich habe gar nicht darüber nachgedacht, wegzuziehen», so DeVito zu ESPN. Schliesslich habe er dort alles, was er brauche: «Ich muss mich nicht um die Wäsche kümmern oder darum, was ich esse. Die Pouletschnitzel warten schon auf mich, wenn ich nach Hause komme, und meine Mutter macht immer noch mein Bett.»

Aus Sicht des Rookies, dessen Liebe zu Pouletschnitzeln bekannt ist und nach dem ein Sandwich («Tommy DeVito Special») in einem Imbiss in New Jersey benannt ist, macht es definitiv Sinn, zu Hause zu leben. «Football ist auf diesem Level sehr stressig für einen jungen Spieler, gerade als Quarterback. Deshalb regelt meine Familie alles ausserhalb des Sports», erklärt er.

Ausserdem verdient DeVito anders als andere Quarterbacks, die pro Spiel mehrere Millionen Dollar als Gehalt kassieren, «nur» 750'000 Dollar für das ganze Jahr. Weil er im Draft 2023 von keinem Team gewählt wurde und sich seinen Platz bei den Giants durch seine harte Arbeit im Training erkämpfen musste, läuft sein Vertrag nach dieser Saison schon wieder aus, wodurch er also keine Garantie für ein langfristiges Einkommen hat. Das könnte sich aber bald ändern.

Denn DeVito weiss auf dem Feld bisher durchaus zu überzeugen. In der Nacht auf Dienstag führte der Quarterback die Giants mit einer starken Leistung zum dritten Sieg in Serie. Besonders in den Schlussminuten der Partie bewies er gegen die Green Bay Packers Ruhe und führte sie mit vier erfolgreichen Pässen in Reichweite für das siegbringende Field Goal zum 24:22.

Auf die Frage, wie er in solchen Momenten mit dem Druck umgeht, sagte DeVito danach: «Ich spiele Football, seit ich fünf Jahre alt bin. Natürlich steht hier mehr auf dem Spiel, aber am Ende ist es ein Kinderspiel und ich versuche es zu geniessen.» Dies scheint ihm gelungen zu sein, wie sein Trainer Brian Daboll ihm beipflichtet: «Der Junge hat einen guten Job gemacht.»

«Wer ist dieser Typ? Er sieht aus wie Johnny Fontane aus ‹Der Pate›.»
Quarterback-Legende Peyton Manning

Für deutlich mehr Gesprächsstoff als seine Leistung sorgte aber DeVitos Agent Sean Stellato, der vor dem Spiel an der Seitenlinie zu sehen war. Sogar der ehemalige Quarterback und heutige TV-Moderator Peyton Manning konnte sich einen Mafia-Vergleich nicht verkneifen, als er Stellato gemeinsam mit seinem Klienten sah: «Wer ist dieser Typ? Er sieht aus wie Johnny Fontane aus ‹Der Pate›.» Ein User schrieb auf X (vormals Twitter): «Tommy DeVito hat keinen Agenten, er hat einen Consigliere.»

Miami unterliegt Tennessee überraschend
In der zweiten Partie von Montagnacht unterlagen die Miami Dolphins überraschend den Tennessee Titans. Für die Entscheidung sorgten die Touchdowns von DeAndre Hopkins und Derrick Henry innert 51 Sekunden kurz vor Schluss. Tennessee gewann 28:27.

Hier geht's zu den Highlights der Partie.

Später fingen die TV-Kameras Stellato auch auf der Tribüne ein, wie er einen Touchdown-Pass von DeVito gemeinsam mit dessen Vater bejubelte. Dabei zeigten sie die typisch italienische Geste, wie es auch DeVito nach Touchdowns oftmals tut, und küssten sich anschliessend gegenseitig auf die Wange.

Auch dank seines Agenten und seines Vaters hat der Hype um DeVito neue Sphären erreicht. Und obwohl er wohl kaum die langfristige Quarterback-Lösung für die New York Giants, deren eigentlicher Stamm-Quarterback Daniel Jones den Rest der Saison verpassen wird und auch davor nicht wirklich überzeugen konnte, sein wird, ist DeVito im Team äusserst beliebt. So sagte beispielsweise Isaiah Hodgins, der DeVitos einzigen Touchdown-Pass gegen Green Bay fing: «Es ist fantastisch, seine Entwicklung zu sehen, und es macht einfach Spass, ein Teil davon zu sein.»

«Ein Typ aus Jersey, der noch bei seinen Eltern lebt und Quarterback der Giants wird. Das ist die perfekte Geschichte.»
Giants-Runningback Saquon Barkley

Damit ist der Wide Receiver nicht der einzige. Auch Runningback Saquon Barkley ist gemäss ESPN begeistert von dem Weg seines Mitspielers: «Ein ungedrafteter Typ aus Jersey, der bei seinen Eltern in Jersey lebt und Quarterback bei den New York Giants wird. Das ist die perfekte Geschichte.»

Und an dieser will DeVito, dessen starke Persönlichkeit von seinen Mitspielern herausgestrichen wird, weiterhin arbeiten. Obwohl die Giants erst 5 ihrer 13 Spiele in der laufenden NFL-Saison gewinnen konnten, haben sie noch Chancen auf eine Playoff-Teilnahme. Die Packers, die auf dem letzten Playoff-Platz stehen, haben nur einen Sieg mehr als die New Yorker. Ob es sich für den selbstbewussten Tommy DeVito auch als Kinderspiel erweisen wird, diesen Rückstand in den letzten vier Partien der Regular Season aufzuholen?

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die 32 Starting Quarterbacks der NFL
1 / 34
Die 32 Starting Quarterbacks der NFL
Kyler Murray, Alter beim Saisonstart: 26, Arizona Cardinals.
quelle: imago / imago images
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Gewalt in höchster türkischer Fussballliga: Klubpräsident schlägt Elite-Schiedsrichter
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
12 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
12
Im finalen Stadium des Dramas – eine gute Ausgangslage für die ZSC Lions
Wenn alles gesagt, gesendet und geschrieben, vermutet, behauptet und analysiert ist, beginnt das letzte, das wahre Drama. Der Titel wird am Dienstag im 7. Finalspiel im Zürcher Hockey-Tempel vergeben. Der Untergang (3:5) in Lausanne muss für die ZSC Lions kein schlechtes Omen sein. Sie kennen und können Drama im 7. Finalspiel.

Ausgerechnet vor dem alles entscheidenden 7. Finalspiel, vor der 67. Partie der Saison, sind die ZSC Lions zum ersten Mal die Favoritenrolle los. Lausanne hat die Zürcher zeitweise überrollt und schliesslich 5:3 besiegt. Das Tor zum ultimativen Triumph ist weit, weit offen. Vielleicht wird Lausanne auf Jahre dem ersten Meistertitel nie mehr so nahekommen wie am nächsten Dienstag. Die Waadtländer stehen vor dem aufregendsten Spiel ihrer 101-jährigen Geschichte. Das ist maximale Motivation und immense Belastung zugleich.

Zur Story