Kaum eine Sportart generiert so eindrückliche Bilder wie Surfen, das erst zum zweiten Mal an Olympischen Spielen ausgetragen wird. Besonders dann, wenn es an einem so spektakulären Ort wie Teahupo'o auf der südpazifischen Insel Tahiti stattfindet. In der Nacht auf Dienstag (Schweizer Zeit) fanden nun die Finalläufe statt.
Und weil sich mit Kauli Vaast auch noch ein Einheimischer zum Olympiasieger bei den Männern gekrönt hat, verkommt der olympische Surfwettbewerb definitiv zur Feel-Good-Story.
Wenn dich der Wettbewerb nur bedingt interessiert, kannst du hier direkt zu den Bildern springen:
Kauli Vaast ist 22 Jahre alt. Als Sohn eines Franzosen und einer Neukaledonierin wuchs er in Teahupo'o selbst auf, wo er von Kindesbeinen an auf dem Surfbrett stand. Trotz seiner Rolle als Lokalmatador galt er nicht als Favorit auf den Titel bei Olympia. Diese Position wurde anderen zugeschrieben – beispielsweise seinem Finalgegner Jack Robinson aus Australien.
Doch Vaast erwischte im Final, das unter weniger guten Bedingungen wie die vorherigen Runden vergangene Woche stattfand, gegen eben diesen Robinson zwei ausgezeichnete Wellen. Sein erster Durchgang wurde mit 9,5 Punkten (von 10) honoriert, sein zweiter mit 8,17, was einen starken Gesamtskore von 17,67 ergab. Robinson holte im ersten Durchgang 7,83 Punkte – und musste im Anschluss vergeblich auf weitere gute Wellen warten, die ihm eine weitere Spitzenpunktzahl eingebracht hätten. So tickte die Uhr herunter und Vaast durfte das polynesische Surf-Märchen zu Ende schreiben.
Am Strand und auf den zahlreichen Jetskiern im Meer brandete Jubel auf. Vaast gab im Anschluss zu Protokoll, er sei längst heiser, weil er so laut an den Strand zurückgeschrien habe.
Auch beim Frauenfinale im Anschluss waren die Bedingungen nicht perfekt. Am Ende konnte sich die US-Amerikanerin Caroline Marks mit einem Gesamtergebnis über zwei Wellen von 10,5 Punkten gegenüber der Brasilianerin Tatiana Weston-Webb durchsetzen – allerdings war es ultraknapp. Weston-Webb holte 10,33 Punkte.
Die Bronze-Medaille bei den Männern sicherte sich der Brasilianer Gabriel Medina, der vergangene Woche mit seinem ikonischen Jubelbild viral gegangen war. Er setzte sich gegen Alonso Correa aus Peru durch.
Bei den Frauen gab es eine weitere Medaille für Frankreich: Johanne Defay gewann gegen die Costa-Ricanerin Brisa Hennessy und holte ebenfalls Bronze.
Und damit genug des Textes – die Bilder sind beim Surfen definitiv aussagekräftiger: