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ESAF 2025 als Highlight – das Wichtigste zum Start der Schwingsaison

Blick auf den Flugplatz Mollis, Areal fuer das Eidgenoessische Schwing- und Aelplerfest ESAF 2025, aufgenommen anlaesslich des Spatenstichs, am Mittwoch, 26. Juni 2024, in Mollis. (KEYSTONE/Gian Ehren ...
Im Schatten der Glarner Alpen findet im August das Eidgenössische statt.Bild: keystone

Saisonhighlight ESAF – was du vor dem Start der Kranzfestsaison wissen willst

Am morgigen Sonntag starten die Schwinger mit drei Kantonalfesten in die Kranzfestsaison 2025. Ein Überblick zum Fahrplan Richtung Eidgenössisches in Mollis.
03.05.2025, 12:0803.05.2025, 12:08
pascal vogel / keystone-sda
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Der traditionelle Berchtold-Schwinget in Zürich eröffnete am 2. Januar die Schwingsaison. Zahlreiche Regionalfeste wurden seither abgehalten. An der Spitze fanden sich oft die üblichen Namen.

Schwingerkönig Joel Wicki etwa gewann beide Feste, an denen er teilnahm. Auch Fabian Staudenmann, Co-Sieger des Jubiläumsfestes in Appenzell, erfreut sich prächtiger Frühform. Wie der Nordostschweizer Unspunnen-Sieger Samuel Giger, der Bündner Armon Orlik und der Emmentaler Matthias Aeschbacher hat auch der Berner bereits zwei Festsiege gefeiert. Gar drei Siege auf dem Konto hat Adrian Walther. Der Berner Hüne legte beim Abendschwinget in Langenthal seinen Verbands- und Trainingskollegen Staudenmann auf den Rücken – etwas, das in der letzten Saison niemandem gelang.

Joel Wicki, neuer Schwingerkoenig jubelt beim Festakt am Eidgenoessischen Schwing und Aelplerfest (ESAF), am Sonntag, 28. August 2022, in Pratteln. (KEYSTONE/Peter Schneider)
Schwingerkönig Joel Wicki ist auch in diesem Jahr in guter Form.Bild: keystone

Wie aussagekräftig die jeweiligen Resultate sind, wird sich jedoch erst in der am Sonntag startenden Kranzfestsaison zeigen, wenn die Konkurrenz grösser und der Formstand der einzelnen Athleten ausgeglichener ist.

Wer ist beim Start nicht (mehr) dabei?

Nicht mehr in den Sägemehlring steigen wird Mike Müllestein. Der dreifache Schwyzer Eidgenosse und vierfache Kranzfestsieger hat am 1. April (kein Witz) überraschend seinen sofortigen Rücktritt erklärt. Ebenfalls seinen Abschied angekündigt hat Patrick Räbmatter. Das Aargauer Schwergewicht hängt seine Zwilchhosen nach dem Aargauer Kantonalen in Menziken am 22. Juni an den Nagel.

Mike Muellestein, vorne, und Michael Mueller, hinten, im 1.Gang beim 101. Urner Kantonalen Schwingfest vom Sonntag, 26. Mai 2024 in Attinghausen. (KEYSTONE/Urs Flueeler).
Mike Müllestein beendete seine Karriere Anfang April.Bild: keystone

Mit Werner Schlegel, Joel Strebel und Sven Schurtenberger verpassen drei grosse Namen den Start in die Kranzfestsaison. Schlegel verletzte sich Ende März beim Rheintaler Oberländer am Fussgelenk und kehrt nach einer Operation voraussichtlich erst Mitte Juni wieder ins Sägemehl zurück. Strebel hat nach seinem Kreuzbandriss noch keinen Termin für ein Comeback bekannt gegeben. Anders Schurtenberger, der beim Luzerner Kantonalen in Root (25. Mai) wieder in die Zwilchhosen steigen will.

Wo steigen die Spitzenduelle?

Mit dem Solothurner in Grenchen, dem Thurgauer in Thundorf und dem Zuger in Neuheim stehen am morgigen Sonntag gleich drei Kantonalfeste im Programm. Die grossen Namen treffen aber wie üblich erst an den Teilverbands- und vor allem an den Bergkranzfesten aufeinander.

Am Pfingstmontag, 9. Juni, etwa stehen auf dem Stoos neben den Einheimischen Innerschweizern Joel Wicki und Pirmin Reichmuth auch die starken Berner Fabian Staudenmann, Adrian Walther und Matthias Aeschbacher sowie die Südwestschweizer Aushängeschilder Romain Collaud, Benjamin Gapany und Lario Kramer auf der Teilnehmerliste.

Joel Wicki, hinten, und Fabian Staudenmann, vorne, im 1. Gang beim 104. Ob- und Nidwaldner Kantonal Schwingfest am Samstag, 18. Mai 2024 in Lungern. (KEYSTONE/Urs Flueeler19
Kommt es auf dem Stoos zum Gigantenduell zwischen Joel Wicki und Fabian Staudenmann?Bild: keystone

Am 13. Juli auf der Rigi dürfte Reichmuth gegen die Nordostschweizer einen schweren Stand haben, die mit Samuel Giger, Armon Orlik, Werner Schlegel und Damian Ott antreten.

Giger und Schlegel wagen sich am 6. Juli in Seedorf beim Innerschweizerischen in das Hoheitsgebiet von König Wicki. Auf ein Duell zwischen Giger und Staudenmann muss sich das Schwingpublikum hingegen bis zum ESAF in Mollis gedulden.

Wen gilt es im Auge zu behalten?

Wicki, Staudenmann, Giger, Orlik, Walther, Reichmuth, Schlegel – es scheint klar, wer das eidgenössische Jahr prägen wird. Doch wer hat das Zeug, die Arrivierten zu ärgern?

Fabio Hiltbrunner hat es schon einmal getan. Und dies gleich auf der grösstmöglichen Bühne, beim Jubiläumsschwingfest in Appenzell. Beim Fest mit eidgenössischem Charakter im vergangenen September überraschte er alle und kürte sich nach Siegen unter anderem über Schlegel und Wicki sensationell zum Co-Festsieger mit Fabian Staudenmann. Es wird spannend zu sehen, wie der 19-jährige Emmentaler mit der gesteigerten Erwartungshaltung umgeht.

Fabio Hiltbrunner bejubelt seinen Sieg im sechsten Gang gegen Joel Wicki, beim Eidgenoessischen Jubilaeumsschwingfest, am Sonntag, 8. September 2024, in Appenzell. Der Eidgenoessische Schwingerverband ...
Der 19-jährige Fabio Hiltbrunner bezwang Werner Schlegel und Joel Wicki.Bild: keystone

Mit Michael Moser wissen die Berner ein zweites Ausnahmetalent in ihren Reihen. Der ebenfalls erst 19-Jährige wiegt seine körperlichen Defizite (192 cm, 95 kg) mit technischer Finesse auf. Mit seinem ersten Kranzfestsieg beim Emmentalischen in Burgdorf hat er im vergangenen Jahr aufhorchen lassen.

Gar noch ein halbes Jahr jünger als Hiltbrunner und Moser ist Sinisha Lüscher. Dem Aargauer, der für den Solothurnischen Kantonalverband schwingt, wird eine grosse Zukunft vorausgesagt. Drei Regionalfeste konnte er bisher gewinnen. An Kranzfesten wartet er noch auf den Durchbruch in Form eines Festsieges.

Ebenfalls zu den «jungen Wilden» gehören der Urner Lukas Bissig (22), der Aargauer Tim Roth (20) und der Baselländer Jonas Odermatt (20).

Worauf wird hingearbeitet?

Am 30./31. August wird in Mollis der Nachfolger von Joel Wicki gesucht. Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest im Glarnerland bildet den Höhepunkt der Saison. Entsprechend gilt es für die Spitzenschwinger, sich bis dahin verletzungsfrei durchzukämpfen.

Während für Wicki, Staudenmann und Giger nur der Königstitel zählt, gibt es zahlreiche Schwinger, die einen der begehrten Kränze gewinnen und sich so zum (mehrfachen) «Eidgenossen» machen wollen. In Pratteln, wo Wicki den Schlussgang gegen den Berner Matthias Aeschbacher gewinnen konnte, wurden 44 Kränze vergeben. 21 Athleten sicherten sich zum ersten Mal eidgenössisches Eichenlaub. (nih/sda)

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Alle Schwingerkönige seit 1961
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2022 in Pratteln: Joel Wicki.
quelle: keystone / peter schneider
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